POV Seth
Ha! Da hat Jaro doch tatsächlich geglaubt, dass ich ihn mit IHR gehen lasse.
Nein Kollege, ihr beide bleibt schön bei mir.
Sie - meine 1 Millionen Euro.
Und du - damit ich dich im Auge behalte.„Boss. Wir sind da." Spice richtet seinen Kragen.
Ich tippe Jaro eine kurze Nachricht und mache mich auf den Weg zum Jeep.
~
„Was, wenn die beiden nicht kommen?" Fragt mich
Spice, als wir in meinen Wagen einsteigen.
„Sie werden kommen. Jaro kennt mich gut genug und wird es wegen einem Mädchen nicht riskieren, mich wütend zu machen."Ich nehme einen Schluck Whiskey und schaue aus der verdunkelten Scheibe. Dort hinten kommen sie gelaufen. Der weiße, großgebaute König und die kleine Bauerin mit den langen, dunklen Haaren.
Sie erblickt den Jeep und hält in ihrem Weg an.
Jaro dreht sich zu ihr um und redet mit ihr. Wahrscheinlich will er sie beruhigen, für sie da sein, ihr Mut zusprechen blablabla, jedenfalls wirkt es und sie läuft weiter in meine Richtung.Vor dem Wagen angekommen, steigt Spice aus und macht ihnen die Türe auf. Jaro steigt ein, schenkt mir ein erzwungenes Lächeln und reicht Inéz seine Hand. Sie nimmt diese zögernd an und steigt ein.
Spice setzt sich zurück ans Steuer und fährt los.
Es herrscht eine angenehme Stille und ich denke gar nicht daran, das zu ändern.„Boss. Soll ich das Radio anschalten?" Fragt mich Spice und ich verdrehe die Augen.
„Nein."Erneut diese Stille. Nichts ist zu vernehmen, als quietschende Reifengeräusche und ein heftiges, nervöses Atmen.
Ich lasse meinen Blick zu Inéz wandern, die dadurch nur umso heftiger zu atmen beginnt. Bei Gott.
„Wie wäre es, wenn du etwas leiser atmest? Hier sind auch Leute, die müde von der Reise sind und ihre Ruhe wollen." Sie schluckt.„Du klingst wie diese nervigen Ökotanten, die im Kino auf ihren gebuchten Platz bestehen, obwohl der gesamte Kinosaal frei ist." Jaro lacht und nimmt Inéz Hand, die sich daraufhin etwas beruhigt.
Das ging ja schnell. Die beiden lasse ich keine Sekunde allein.„Können wir davor noch ins Einkaufszentrum? Inéz braucht neue Klamotten."
Was sagt er da?
„Jaro. Bist du noch ganz dicht? Ich hab noch einiges zu erledigen heute und dafür nun wirklich keine Zeit."
„Sei nicht so ein Arsch. Ich bezahle ihre Sachen. Du musst nur mitkommen."
„Nein, ich brauche keine neuen Klamotten. Macht euch keine Umstände." Inéz, Inéz, Inéz.... hör auf dich so einzuschleimen. Natürlich willst du neue Klamotten, jede Frau will das.
„Ich brauche sowieso noch eine neue Krawatte für das Meeting....", ich gebe Spice ein Zeichen, dass er zum Shopping Center abbiegen soll.
Wir parken ein und laufen in das riesige Gebäudekomplex. „Wenn du es wagen solltest, einen Menschen um Hilfe zu bitten oder in irgendeiner Form meine Pläne durchkreuzt, dann ist Jack nur eine Anruf entfernt, Liebes." Mit diesen Worten steige ich aus, richte mein Jackett und laufe geradewegs auf die neue Krawatten-Kollektion von Louis Vuitton zu.
Spice berät mich und ich lasse es zu. Er hat ein gutes Auge und weiß, welche Farbe und welcher Schnitt mich noch unwiderstehlicher wirken lassen.
„Und, was sagt ihr dazu? Steht sie mir?" Drehe ich mich zu Jaro und Inéz um, die sich unbeholfen auf eine beige Ledercouch niedergelassen haben.
Ich zeige auf die gelbe sündhaft teure Krawatte.
„Ja, sie ist perfekt. Sie bringt das Männliche in dir zum Vorschein." Jaro setzt ein ironisches Lächeln auf und ich wende meinen Blick zu Inéz.
„Und? Was sagt die kleine Französin dazu?"„Ich finde nicht, dass sie dir steht." Spice und Jaro verkrampfen sich.
„Und wieso nimmst du dir das Recht heraus, meinen Modegeschmack zu bemängeln?!"
„Sie haben mich nach meiner Meinung gefragt." Ich verschränke meine Arme und reiße sie hinter mir her.
Jaro will eingreifen, aber mein warnender Blick hält ihn auf.
Ich laufe mit ihr durch die Gänge und zeige die nie endende Auswahl an Farben, Größen und Schnitten.
„So Mylady, dann zeig' mir welche du aussuchen würdest."
Sie schaut mich unsicher an. Dann senkt sie ihren Blick auf die bunte Vielfalt der Stoffe und tippt nach einer Weile eine schwarze Krawatte an.
Ich probiere sie an und muss zugeben, dass sie mir gar nicht mal schlecht steht. Ich trage auch sonst fast nur schwarz, aber dieses mattschwarze hat seinen Reiz.„Die ist nicht schlecht", sage ich ihr und gehe an die Kasse, um zu bezahlen.
„Ich habe mir eine schwarze Krawatte ausgesucht, da Ihre Augen sich dann gut mit dieser vereinen."
Wieso habe ich daran noch nicht gedacht? Meine blauen Augen mit einer mattschwarzen Krawatte, ein cleveres Zusammenspiel der Farben.
Als ich gerade bezahlen will, legt Inéz eine weitere Krawatte auf den Tresen und die Kassiererin packt sie mir beide in eine Samttasche ein.
„Falls die eine kaputt gehen sollte...", rechtfertigt sich Inéz und läuft zurück zu Jaro.
Dieses Mädchen ist eigenartig.
(Danke für's Lesen und ich bin gerade echt happy, habe bereits die ersten Votes und für mich bedeutet das die Welt)
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Bring mich nicht in Versuchung
ChickLit✔️|BEENDET| „Jetzt gehört dir all' meine Aufmerksamkeit. Macht dich das feucht, Kleines?" Fragt er mit solch einer Ernsthaftigkeit, dass mein Mund staubtrocken wird. Seine langen Finger brennen auf meiner Haut. Sie sind eiskalt, aber hinterlassen ei...