Sie wäre ein Nichts ohne mich ⚠️

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POV Steffan

Gestern Morgen ist sie weggerannt und noch nicht zurückgekommen. Was denkt sie wer sie ist?
Ich bin ihr Vater und sie soll gefälligst auf mich hören.
Gestern hat sie nicht auf mich gehört, ist mit diesem
schlamp*gen Nachtkleidchen ihrer Mutter einfach drauf losgerannt. Soll sie sich nicht wundern, wenn sie jemand begrabscht hat und sie jetzt an irgendeinem Waldrand liegt.

Sie ist ganz wie ihre Mutter Melanie.
Melanie war nicht meine Frau.
Sie war eine Frau.
Eine Hure, die ich schwängerte.
Melanie konnte froh sein, dass ich mich um sie und Inéz gekümmert hab, sonst wäre ihr wohl nichts als die Abtreibung übrig geblieben.

Ich kann es nicht fassen, dass ich Inéz das Leben geschenkt habe, sie von der Abtreibung bewahrt habe und sie mir nicht gehorcht.
Sie wäre ein Nichts ohne mich.

~ Rückblick

Inéz sechster Geburtstag.

„Ich gehe mit Inéz auf die Mohnwiese." Melanie holt sich ihre Jacke und will gerade mit meiner Tochter losziehen, als ich sie ergreife und gegen die Glaswand schmettere.
„Du gehst nirgendwo hin, verstanden?!"
Sie hält sich schmerzerfüllt den Arm und redet auf Inéz ein.
„Schätzchen, gehe in dein Zimmer. Mami kommt gleich und dann sehen wir die Mohnblumen, okay mein Engelchen?"
Inéz läuft mit ihren kleinen Beinen Richtung Zimmer und fängt an in ihr Kuscheltier zu weinen.

„Du gehst nicht aus dem verdammten Haus, sonst f*ckst du auf der Straße noch den nächstbesten, der dir seinen Geldbeutel entgegenstreckt!"
Ich schlage in ihr Gesicht, bis sie blutet und fleht.
„Bitte Steffan, ich hab mich geändert. B-bitte!"

Inéz kommt kreischend zurückgerannt.
„GEH IN DEIN ZIMMER ZURÜCK!" Brülle ich.

„V-vater bitte lass Mama! Heute ist doch mein Geburtstag...", schluchzt sie und ich versuche mich zu beruhigen.

„Es tut mir leid, mein Honigkuchen. Natürlich gehen wir alle zusammen zur Mohnwiese." Ich muss mich zusammenreißen, zumindest an ihrem Geburtstag.

„N-nein ich gehe nur mit Mama. Die Mohnwiese ist kein Ort für böse Menschen, sagt Mama...", ich spüre die Wut aufsteigen, packe Inéz und sperre sie in ihrem Zimmer ein.

Melanie humpelt an die Zimmertüre und versucht diese zu öffnen.
„Wo ist der Schlüssel Steffan? SPERR NICHT DEINE EIGENE TOCHTER EIN!"
„Den Schlüssel habe ich und ich lasse Inéz nicht
raus, solange du in ihrer Nähe bist. Du wirst sie auch zu so einer verlogenen Sch*ampe machen, wie du es bist!"

Ich hole mein Messer raus und steche auf sie ein.

~ Rückblick Ende

Ich habe eine Soldaten-Ausbildung und schreckte vor nichts zurück, um meiner Tochter ein sichereres Umfeld zu bieten. Ich habe Melanie umgebracht und es so aussehen lassen, als wäre es Selbstmord. Inéz war damals erst sechs Jahre alt und hatte mir nicht zutrauen können, dass ich in der Lage war, ihre Mutter zu töten. In den letzten Jahren jedoch, ist sie verschlossener geworden. Ich weiß nicht, ob sie ihre Meinung geändert hat.

Egal was auch ist, es war die beste Entscheidung, die ich getroffen habe. Ich kann nicht zulassen, dass sie so endet wie ihre armselige Mutter.

Wo steckt sie bloß?
Vielleicht liegt sie mal wieder auf der Mohnwiese.
Vielleicht ist sie aber auch bei ... wie hieß er noch gleich? Achja, Jack Winster.

Ich mache mich auf den Weg zu ihm und ich hoffe für sie, dass sie dort, nicht in seinem Bett liegt. Denn wäre das der Fall, würde ich einen 20 Euro Schein rausholen und ihn ihr vor die Füße schmeißen.
Sch*ampen gehören bezahlt.

Als ich an seiner Drecksbude ankomme, verlangsame ich meinen Schritt, denn dort wo sich einst eine Türe befand, sind jetzt nur noch ein Haufen Holzsplitter.
Ein Einbruch?
Hat das was mit Inéz zutun?!

Ich zücke meine Waffe und laufe vorsichtig in die Wohnung. Rechts und links nichts als Trümmer, da hat wohl jemand eine offene Rechnung beglichen.

Das Haus ist leergefegt.
Und ich frage mich, was das Ganze soll.
Ich will einfach nur meine beschissene Tochter zurück. Koste es was es wolle.

„Wer ist da?" eine leise Stimme erfüllt den Raum und ich renne diesem Geräusch geradewegs entgegen.

„Wo ist INÉZ, du verdammter Penner?!"
Jack liegt im Badezimmer und auf ihm, offene Drogenpackungen und Zigarettenstummel.
Er ist zugedröhnt und krümmt sich vor Schmerz. Er wurde übel zugerichtet. Wer auch immer das gewesen ist, er war ein Meister in seinem Gebiet.

„Ich wiederhole mich nicht gern zwei Mal. Sag mir du Penner- wo meine verdammte Tochter ist!! WO IST INÉZ?!!!"

Er öffnet schlagartig seine Augen und schreit los.
„SIE IST WEG! Verdammt. Die scheiß Kerle haben sie!" Er brüllt weinend vor sich hin.
„Welche scheiß Kerle? REDE ENDLICH du W*CHSER!" Ich packe ihn grob an seinem Kragen und ziehe ihn über die Straße bis hin zu meinem Haus.

Mit ihm bin ich nicht fertig. Er wird mich zu Inéz führen und dann bring' ich diese scheiß Kerle um, die meinen, sie könnten sie zu einer Hure machen.

FUCK! Ich lasse das nicht zu. Sie ist das Einzige, das mir noch bleibt und sie darf nicht sterben, sie darf keine Sch*ampe werden. Melanies Tod darf nicht umsonst gewesen sein.

(Danke für's Lesen <3 und, was haltet ihr von Steffan? Ich hoffe nichts Gutes...)

Bring mich nicht in VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt