Schwarzer Atem ⚠️

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POV Inéz

„Inéz, Inéz wach auf! SCHNELL! Wir müssen von hier weg." Ich öffne meine Augen und blicke direkt in sein abscheuliches Gesicht. Mein Herz setzt aus.

„Jack?" Nein, nein, nein.
„Ja, ich bin es mein Sonnenschein. Ich bin gekommen, um dich zu zurückzuholen!"
„Ich will NICHT!" Hilfe. Gott hilf mir.
„Doch, du willst!"
Jack reißt mich an meinen Handgelenken aus dem Bett und zieht mich aus dem Zimmer, das ich gar nicht richtig wahrnehmen kann.
„Du darfst verdammt nochmal keinen Mucks machen!"
„Jack, was soll das?! Ich will nicht mit dir mit!"
„Rede keinen Unsinn mein Schatz."

Er zerrt mich weiter durch die Gänge und ich sehe nichts klar, alles ist unheimlich und verschwommen. Die Bilder verschwimmen vor meinen Augen und ergeben kein sinnvolles Puzzle.

„Wie hast du mich gefunden?!"
„Ich bin deinem unwiderstehlichen Geruch gefolgt meine dreckige Kleine...", mir kommt ein Kotzgefühl hoch, als er mich gegen eine Wand drückt und seine Nase in meinem Hals versenkt. Er fixiert gekonnt meine  Hände. Er saugt meinen Duft auf, er gräbt tiefer, ich kämpfe dagegen an, aber habe keine Chance.

„Ich will mehr, mehr, mehr..", stöhnt er, als sein Gesicht immer weiter runter wandert und er mein weißes Nachtkleid zerreißt. Mama's Kleid...
„Lass mich, BITTE JACK!"
Sein Kopf bewegt sich zwischen meine Brüste und seine Zunge leckt diesen Bereich lustvoll ab. Mir wird ungeheuer übel.

Ich versuche meine Hände zu Fäusten zu ballen, allerdings gelingt es mir nicht. Kein Funken Kraft schießt durch meine Venen.
Ich will schreien, doch meine Kehle ist wie zugeschnürt.

Er hebt mich hoch und verschwindet im nächstgelegenen Zimmer. Er schmeißt mich unsanft auf eine harte Platte eines massiven Holztisches und als ich endlich einen Angstschrei herausbekomme, erstickt er diesen mit seinen Küssen. Er ist Herr über meinen Körper und ich schalte alles ab, es darf nicht passieren. Nein! NEIN! Bitte NEIN!

Ich habe es gar nicht mitbekommen, doch auf einmal ist er völlig entblößt vor mich gebeugt und drückt mich immer stärker auf diesen verdammten Tisch.

„Jack bitte nic"
„Du musst nicht betteln, ich gebe dir was du brauchst...."
„NEIN!"
„Shhhh", er legt seinen Zeigefinger auf meine Lippen und kommt mir immer näher. Ich ziehe den Bauch ein, um mehr Abstand zu seinem Körper zu gewinnen.
„Wir machen da weiter, wo wir aufgehört haben mein Geschenk...", sein Blick fällt auf meine Brust und ich beginne zu kreischen. Seine Hand fährt meinen Bauch entlang und kommt seinem Ziel immer näher. Schrecklich nah. Viel zu nah. Etwas in mir löst sich auf, wird zu schwarzem Atem. Ich verliere mich, ich bin nicht mehr ich selbst.

Seine Augen weiten sich und er ergreift mich, erneut. Zwischen seinen Händen, falle ich auseinander. Ich falle, ich falle tief. Verletzend tief.

„INÉZ! INÉZ! WACH AUF!" Ich reiße meine Augen auf und versuche mich an das grelle Licht zu gewöhnen.

„Lass mich los! Bitte Jack! Ich flehe dich an!" Ich winde mich in meiner eigenen Schweißlache.
„Hey, Inéz, SCHAU MICH AN. Öffne deine Augen, alles wird gut. Ich bin's Seth."

Ich heule los und falle ihm in die Arme.
Diese Erleichterung, nicht länger in Jack's Gesicht schauen zu müssen, ist unvergleichlich.

„Es war ein böser Alptraum, nichts weiter. Ich hoffe es ist okay, dass ich hier so reingeplatzt bin, aber du hast im Schlaf gesprochen, geschrien, ich musste schauen was los ist."

„Es war nur ein Traum, es war nur ein blöder Traum....", rede ich mehr zu mir selbst als zu ihm.
Wie kann dieses Schwein Jack mich selbst in meinen Träumen so zerstören? Mein Herz pocht so stark, dass es wehtut. Ich fahre mir durch meine verschwitzten Haare und lasse mich erschöpft zurück ins Bett fallen.

„Lydia. Hol einen Apfelsaft aus der Küche." Ordnet Seth dieser blonden Frau an, die an der Tür steht und sich nun auf den Weg zur Küche macht.

„Sie ist dein Zimmermädchen Inéz. Keine Sorge, sie hat dich heute Nacht umgezogen."
Ich sehe an mir herab und bemerke es erst jetzt.
Dieser Seidenstoff sieht wertvoll aus, was er bestimmt auch ist, allerdings klebt er jetzt an mir und ich fühle mich noch ekliger. Ich muss duschen, mich gründlich waschen. Ich will dieses widerwärtige Gefühl auf meinem Körper loswerden.

„Brauchst du noch etwas?" Seth kratzt sich am Kopf und macht Anstalten, zu gehen.

„Nein und danke, dass du mich rechtzeitig aufgeweckt hast...", dieser Traum war so realistisch, dass es mich mindestens genauso zerstört hat, wie als wäre es in Wirklichkeit passiert.

„Das Frühstück ist bald fertig, komm, wenn du dich bereit dazu fühlst." Mit diesen Worten verlässt er das Zimmer und ich atme noch einmal erleichtert aus.

„Hier ist Ihr Apfelsaft, Mam." Lydia reicht mir das Glas und ich nicke dankend.
„Nenn' mich doch bitte einfach Inéz."
Sie macht einen Knicks und will wahrscheinlich damit andeuten, dass sie es verstanden hat.

„Du musst echt keinen Knicks machen vor mir."
„Okay Inéz, wie du wünschst." Sie lächelt liebenswert und geht ebenfalls aus dem Zimmer.

Ich trinke den Becher in Rekordzeit leer und schaue mich im Zimmer um.
Ich gehe mal stark davon aus, dass das hier mein Zimmer für die nächsten paar Monate und Jahre sein wird. Eins muss ich diesem Drogenboss lassen, er hat Geschmack, wenn auch einen etwas düsteren und altmodischen.

Dunkle Farbtöne, massives Holz, viele Fenster und ein Ausblick in die atemberaubende Natur.
Wenn ich hier nicht eingesperrt wäre, wäre es das schönste Zimmer auf der gesamten Welt.

Ich schaue in den Schrank und bin überwältigt, als ich den Blick auf meine neuen Kleider werfe. Lydia hat bereits die Kleider in den Schrank sortiert?

Ich suche hektisch nach dem weißen Nachtkleid und es hängt da im Schrank. Nicht zerrissen und frisch gewaschen und gebügelt. Ich traue meinen Augen nicht... das ist ja der Himmel auf Erden.

Ich nehme das Kleid aus dem Schrank und kuschele mich damit zurück ins Bett. Mama danke, dass du bei mir bist, ohne dich, hätte ich bereits aufgegeben.

(Danke für's Lesen <3 Puhhh, zum Glück war es „nur" ein Traum, korrigiere: ALPtraum :(

Bring mich nicht in VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt