Kapitel 29

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Nach dem gestrigen Abend quälte sich Linus mit leichten Kopfschmerzen aus dem Bett. Irgendwie war er keinen Alkohol mehr gewohnt. Okay, in manchen Landstrichen Deutschlands zählte Bier nicht einmal als Alkohol sondern als Grundnahrungsmittel.......aber scheinbar nicht für ihn. Trotz der Kopfschmerzen hatte er es genossen mal wieder einen gechillten Abend mit seinem Kumpel zu verbringen. Und ehrlicherweise musste er zugeben, dass es auch nicht nur bei dem mitgebrachten Sixpack geblieben war und sie zusätzlich noch die Minibars ihrer Zimmer geplündert hatten. Luca hatte ihm erzählt, dass er und Genia auf Hochtouren an einem Baby arbeiteten. Irgendwie würde es ihn für sie beiden freuen, wenn sie bald Erfolg hatten.....obwohl, war nicht die vorbereitende Arbeit eigentlich das schönste am Kinder bekommen? Ein Schmunzeln schlich sich in sein Gesicht. Ja, ihm gefiel das Training dafür durchaus gut. Und wenn er ehrlich war, war er sich auch nicht so sicher, ob er schon ein Kind wollte. Klar, irgendwann schon, aber gerade machte er sich schon genug Sorgen um Ina. Außerdem hatten sie noch genug Zeit. Und ein Kind würde für ihn den endgültigen Abschied von einem freien und ungebundenen Leben bedeuten. Aber hatte er das überhaupt noch? Nicht wirklich. Was war denn bei ihm noch frei und ungebunden? In ihm kam sofort dieses widerliche Gefühl hoch, an die Firma von Inas Vater gekettet zu sein. Wann konnte er das letzte Mal einfach das machen, worauf er Lust hatte und einfach seine Tasche nehmen und an den nächsten Ort ziehen? Das war schon lange her. Obwohl, jetzt war er doch auch in Paris......und warum versaute er sich dann hier die Zeit mit solchen düsteren Gedanken, anstatt sie zu genießen? So wie er es früher immer getan hatte? „Paris ist echt der Wahnsinn!" Ina kam in ein dickes Handtuch gewickelt aus dem Bad und schüttelte ihre nassen Haare vor dem großen Spiegel auf. Ihr ganzes Gesicht leuchtete fast vor Begeisterung und Linus trübe Gedanken waren wie weggeblasen als er zu Ina lief und mit seinen Armen von hinten ihre Taille umschlang. Mit seinen Lippen verteilte er kleine Küsse auf ihrer nackten Schulter. „Du wirst es echt nicht glauben, aber Genia kennt Louise Grandmenor. Wusstest du, dass Sie mal Model und ein echtes It Girl war, das auf irgendwelche Yachten eingeladen wurde?" Linus war ziemlich überrascht, dass Ina davon beeindruckt zu sein schien. Eigentlich hätte er da eher Verachtung für erwartet. Er nickte nur und unterließ es tunlichst Ina zu erzählen, dass er sogar noch mehr von Genias Lebenslauf wusste. Schließlich hatte Luca es ihm damals unter dem Siegel der Verschwiegenheit anvertraut. Und auch wenn er wusste, dass Genia damit ziemlich locker umging, bezweifelte er, dass Ina das auch tun würde. Und um ehrlich zu sein, hatte er keine Lust diese kleine Annäherung der beiden Frauen wieder zu gefährden, denn es bedeutete ja auch für ihn, dass mehr Zeit mit seinem Kumpel heraussprang, wenn Ina sich da nicht mehr so quer stellte. „Wenn wir wieder zu Hause sind, muss ich mal auf den Dachboden. Da müssen noch die ganzen alten Modezeitschriften von Mama liegen. Vielleicht finde ich ja eine, in der Genia ist." Ina schien richtig aufgeregt. Irgendwie gefiel ihm das. Besonders da es nicht mit irgendeinem Auftrag für die Firma zu tun hatte. „So, jetzt muss ich mich aber schnell anziehen. Bestimmt will Genia wieder mit der Metro fahren." Ina krauste ihre Nase leicht und Linus musste schmunzeln. Ja, das konnte er sich vorstellen, dass das seiner Pepincito nicht gefiel. „Aber irgendwie war es schon beeindruckend als wir mit der Hochbahn gefahren sind", grinste sie dann doch. „Und was macht ihr heute?" Linus zuckte mit den Schultern. „Na was wohl? Wir werden mit Mickeys wilden Teetassen fahren und danach Schneewitchen küssen." Ina wirbelte zu ihm herum und drückte ihm ihre Lippen auf. Ehe er sich versah, befanden sich ihre beiden Zungen in einem heißen Tanz miteinander und ihr Kuss wurde so intensiv, dass Linus leise aufstöhnte als Ina sich von ihm genauso schlagartig wieder löste. Nö, das konnte doch nicht .... er schaute in das frech grinsende Gesicht seiner Freundin. „Das mit Schneewitchen lässt du mal schön bleiben." Wann bitte hatte ihm Ina jemals so verflucht sexy zugezwinkert? Wenn er ehrlich war, noch nie. Und wenn er ehrlich war, dann machte ihn das gerade total an. Genau wie die Unterwäsche in die sie gerade schlüpfte. Irgendwas musste wohl dran sein an der Behauptung, dass in Paris die Liebe in der Luft lag. Jedenfalls schien die Luft nicht nur Auswirkungen auf ihn, sondern auch auf Ina zu haben. Das sollte er unbedingt ausnutzen. „Heh, nicht wieder aufmachen", protestierte Ina als er den Verschluss ihres BHs wieder aufschnipsen ließ und seine Lippen auf Wanderung schickte. Ja, auch so Lippen brauchten Bewegung. Waren nicht immer 10.000 Schritte pro Tag empfohlen? Dann sollten die Lippen doch wohl auch so viele Küsse hinter sich bringen. Ja, das war ganz sicher aus rein medizinischer Sicht nicht abwegig, wenn man sich fit und gesund halten wollte. Scheinbar sah das auch Ina so. Jedenfalls bis zu dem Moment als ihr Handywecker zu surren begann und sie ihn beiseite schob. „Ich habe nur noch zehn Minuten, um mich komplett fertig zu machen bis Genia mich abholt." Verflucht sei die Frau seines Kumpels. Er konnte ein leichtes Knurren nicht unterdrücken. „Wir holen das heute Abend nach", kicherte Ina auf eine Art, die er so auch nicht von ihr kannte. Und da war wieder dieses Zwinkern und Strahlen in ihrem Gesicht. Sofort breitete sich in Lins wieder eine gewisse Wärme aus. Angesichts der Tatsache, dass Ina aber schon dabei war in ein Kleid zu schlüpfen, sollte er sich wohl lieber mit der Vorfreude auf später im Kopf auf den Weg ins Bad machen. Ja, das Versprechen würde er mit Sicherheit einfordern. Vielleicht wäre es heute angebracht die Wassertemperatur der Dusche im unteren Bereich zu halten. Sein Blick ging an seinem Körper abwärts. Ja, das wäre definitiv eine gute Idee, nicht nur um seine Kopfschmerzen zu bekämpfen.

Schuss und Treffer -  in der zweiten Mannschaft   ✔️    Teil 13Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt