26. Ich mag sie Paps- aber das mag ich nicht...

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-Lily-

Freitag 31. Oktober

"Ich penn auf der Couch und du schläfst hier, okay?" Mit Mühe nur konnte ich Diana -deren Gewicht sich im Rausch anscheinend verdoppelte- in mein Bett hieven. Dass der Lockenkopf sich vehement gegen meine Versuche wehrte, half nicht wirklich dabei.

"Lass mich los- ich schaff' das allein... Ich bin schon groß", maulte Diana mit schleppender Stimme. Okay, der Tequila hatte anscheinend seine Wirkung getan. Ich grinste nur amüsiert über ihre wirklich wahnsinnig überzeugenden Argumente, den Fakt, dass Diana einen halben Kopf kleiner als ich war und in ihrem derzeitigen Zustand nicht mal mehr aufrecht stehen konnte, ließ ich dabei außer Acht. 

Diana klammerte sich an mich, immer noch der Meinung, Schlaf sei etwas, was absolut untragbar sei. "Komm, du musst dich ausschlafen, wenn deine Mutter dich so erwischt, grillt sie dich. Im wahrsten Sinne des Wortes" 
Diana brach in ein gackerndes Gelächter aus. "Du bissst so witzig L-Lilylein", ihre Aussprache wurde von Wort zu Wort lallender. 

Ich konnte Dianas heißen Atem in meinem Nacken spüren und wie sich ihre kalten Hände in meine Seiten krallten. Mein Atem wurde schwerer und es viel mir immer schwerer, mich darauf zu konzentrieren, dass ich Diana eigentlich dazu bringen wollte, -allein- in meinem Bett ihren Rausch auszuschlafen, bevor sie sonst am nächsten Tag von Eylen geröstet werden würde. 

"Schlaf mit mir", wisperte mir Diana ins Ohr.
Ich versteifte mich automatisch unter ihren Händen und konnte spüren, wie sich ein kalter Schauer über meinen Rücken zog.

Nur für einen Bruchteil einer Sekunde schloss ich meine Augen und verlor mich in ihren Berührungen. Wie ihre schlanken Finger langsam unter meinen Pulli und über meine nackte, warme Haut an meinem unteren unteren strichen. Der Temperaturunterschied ihrer Fingerspitzen zu mir selbst, bereitete mir Herzrasen. 

Mit leichten Küssen bahnte sich Diana ihren Weg von hinter meinem Ohr zu meinem Hals hinunter und ich konnte fühlen, wie sich ihre vollen Lippen an meiner Halsschlagader festsaugten. Ich erzitterte unter ihr. 

Mit einer plötzlichen Welle von Vernunft die mich überkam, riss ich meine Augen auf und stieß die Jüngere beinahe von mir und auf mein Bett zurück. "Nein...", murmelte ich. Diana blickte verwirrt und empört zu mir auf. "Du bist vollkommen stoned und betrunken noch dazu", stellte ich klar.

Diana verschränkte trotzig die Arme. "Und?" "Ich will nicht dass du es bereust", gab ich zu. Der Lockenkopf schwieg und ließ den Kopf hängen.

"Werd ich nicht... Hab ich noch nie"

-Peter-

"Sie hat dir gesagt es wird nichts passieren?", rief Eylen hysterisch. Ich hob nur unschuldig die Hände. "Sie ist 15 Jahre alt, sie weiß, was sie tut", verteidigte ich meine Tochter nur. Eylen schüttelte entrüstet den Kopf "Seit zwei Wochen! Seit zwei Wochen ist sie 15 und du kannst nicht von ihr erwarten, bei einer solchen Gelegenheit nicht die Möglichkeit zu erwägen, zu irgendeiner Party zu gehen. Es ist Halloween verdammt! Der beste Tag für Teenager, um sich zu betrinken" Mit jedem Wort, das sie beinahe schon schrie, wurden Eylens Wangen und Hals noch ein wenig röter. 

So wie immer, wenn sie sich aufregte. Beruhigend und immer noch halb so besorgt wie meine Frau, hielt ich sie vorsichtig an den Schultern fest. "Wenn es dich beruhigt, such' ich sie, okay?" entnervt stieß Eylen ihren Atem aus, nickte aber schließlich. "Und wie willst du das anstellen?", fragte sie nach einiger Zeit  der Stille argwöhnisch. "Ned ist seit kurzem Chemielehrer an der Midtown. Irgendjemand seiner Schüler hat bestimmt etwas von einer Feier geredet und wie ich Ned und seine Neugierde kenne, hat er bestimmt nachgefragt"

Eylen stimmte mir zumindest in diesem Falle zu. 
Nur 15 Minuten später nach einem Telefonat mit meinem Highschool-Freund, saß ich im Auto auf dem weg zu Niall Horans zu Hause. Ned hatte mir in aller Ausführlichkeit über diesen Niall und seinen Partys erzählt. Woher er alle diese Fakten hatte, wollte ich selbst gar nicht wissen und der Fakt, dass meine kleine Tochter ein Teil dieser Saufpartien sein konnte, stimmte mich dann doch in etwa so besorgt, wie Eylen es schon längst war.

Schon als ich an das ziemlich große Haus ranfuhr, konnte ich sehen, dass diese Party genau Neds Beschreibungen entsprach. Laute Musik, ziemlich viele Teenager, viel zu viel Alkohol und Nikotin, wobei dies wahrscheinlich nicht mal die einzigen Drogen waren.

Mit hetzendem Puls kämpfte ich mich von der Haustüre an schon durch die Massen von Teenager und ließ meinen Blick sporadisch durch die Menge gleiten in der Hoffnung, Diana zu sehen.

Anstatt dieser erblickte ich Ivy, umringt von einigen Mädchen und in den Armen eines blonden Jungen. Ich drängte mich zu der Gruppe durch und zog Ivys Aufmerksamkeit auf mich.
Deren Augen weiteten sich in Schock. "Scheiße Peter!", rief sie aus und versteckte sich beinahe schon hinter dem blonden Jungen. War das verlaufenes Make-up in ihrem Gesicht? 

Egal, darauf konnte ich mich nicht konzentrieren. "Wo ist Diana? Eylen macht sich verrückt" Ivy antwortete mir nicht, stattdessen erhob der blonde Junge die Stimme. "Meinen Sie die kleine mit den wilden Locken?" Ich nickte nur. 

"Ach- die ist schon längst nicht mehr da" Okay, Eylen hatte wohl alle Berechtigung, sich Sorgen zu machen. "Die ist mit Lily Morgan mit, ich glaub' die sind zu ihr nach Hause" 

Ich konnte aufatmen. Nur bei Lily. Alles in Ordnung, bei Lily würde ihr nichts passieren. "Danke!", rief ich dem Blonden über die laute Musik zu und warf Ivy einen forschenden Blick zu. "Pass auf die junge Lady hier auf und Iv, sei froh, dass ich dich nicht verrate!" Ivy nickte mir dankbar zu und ich verließ das laute Haus.

-

"Lily? Die Wohnungstür war offen, tut mir leid falls ich dich aufwecke, aber- Oh" 
Ich sah Anfangs nur Diana, anschließend auch Lily, die mehr oder weniger unter ihr lag. Die Klamotten der beiden lagen verstreut am Boden.

"Ich- äh, entschuldigt", stammelte ich komplett verstört und knallte die weiß lackierte Tür wieder zu. 

"Du bist betrunken", stellte ich knapp fest, nachdem Diana -gottseidank wieder angezogen- auf dem Heimweg waren. Diana klammerte sich im Beifahrersitz fest und nickte nur.

"Und high" Der Lockenkopf nickte wieder.

"Was war das, wenn ich fragen darf?" 

Diana vergrub wortlos den Kopf in den Händen und ließ ein gequältes Seufzen los. "Ich weiß es nicht", gab sie schließlich verzweifelt zu. "Wie lang geht das schon?", hakte ich vorsichtig nach und versuchte, mich noch auf die Straße zu konzentrieren. Diana zuckte mit den Schultern. "Seit Schulbeginn..."

Ich atmete aus. "Okay..." 

"Ich mag sie Paps- aber das mag ich nicht...", murmelte sie leise.

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Mal n längeres Kapitel, habt ihr euch verdient:)

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Byee
All the love
AC.xx

4. April 2023

Forever you and meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt