FIFTEEN - Oberschule

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Einige Tage sind vergangen und du wusstest nicht, ob es richtig war so zu reagieren.
Oikawa schien immer noch nicht zu verstehen, weshalb du so abweisend warst.
Glücklicherweise hattest du wieder ganz normal mit ihm gesprochen, doch es war anders zwischen euch.
Es kam ihm so fremd vor. Du warst nicht so, wie du sonst immer in seiner Gegenwart warst.
Er hatte versucht mit den Sprüchen, die er dir sonst immer an den Kopf warf, aufzuhören. Niemals hätte er gedacht oder gewollt, dass du dich dadurch wie eines seiner billigen Fangirls fühlst. Eigentlich hatte es ihn auch gekränkt, dass du es so aufgenommen hattest.
Seufzend drehte er sich zu Iwaizumi, sie waren die einzigen die noch in der Umkleidekabine standen.

„Ich weiß nicht was ich falsch gemacht habe..", frustriert raufte sich der Kapitän seine Haare.
Bemitleidend sah Iwaizumi seinen Freund an. Ihm ist deine kalte Art auch nicht entgangen. Immerhin kannte er dich schon sein ganzes Leben lang, um gut genug zu wissen, dass irgendetwas nicht stimmte. „Das wird bestimmt wieder", versuchte er seinem besten Freund einzureden. Er wusste, dass du eigentlich keine nachtragende Person warst, also würde es sich früher oder später wieder einpendeln.

„Weißt du Iwa-chan.. ich wollte ihr nach dem Strandaufenthalt meine Gefühle gestehen.. ich hatte das Gefühl, dass sie es erwidern könnte..", verzweifelt setzte sich Oikawa wieder auf die Bank und hielt die Hände vor sein deprimiertes Gesicht. Das hätte Iwaizumi vor einigen Tagen auch gedacht, doch dein jetziges Verhalten zeigte das Gegenteil. Schien es zumindest.
„Manchmal kann man sich eben nicht aussuchen.. in wen man sich verliebt."
Er wusste nicht, wie er Oikawa aufmuntern könnte. Also sprach er einfach das aus, was ihm durch den Kopf ging.

Als hätten diese Worte einen Schalter umgelegt, sprang Oikawa plötzlich von der Bank auf.
„DOCH!", schrie er viel zu laut. Genervt sah ihn sein bester Freund an.
„Doch, man kann es sich aussuchen. Das werde ich dir beweisen!"
Iwaizumi wusste nicht, was er von Oikawa's Euphorie halten sollte. Was er jedoch wusste war, dass es nichts Gutes mit sich bringen konnte.

„Wie kann es sein, dass ihr immer am längsten braucht", neckst du deine Freunde und musstest dir ein Schmunzeln verkneifen. Bei deinem Anblick und dem Klang deiner Stimme, schlug Oikawa's Herz gleich einige Oktaven höher. Gleichzeitig wurde ihm bewusst, dass er dich so schnell wie möglich vergessen musste, sonst würde er noch verrückt werden.

„Oikawa-senpaaaai", einige Mädchen standen wie immer vor eurer Sporthalle und schmachteten den Kapitän eures Clubs an. Iwaizumi hatte bereits seine Hände zu Fäuste geballt, doch du hieltst ihn belustigt zurück. Seine Aggression konntest du zwar nachvollziehen, doch wolltest du eine große Show vor eurem Heimweg vermeiden.

„Wow, die Kekse sind unglaublich lecker? Wollen wir mal zusammen ausgehen?"

Dein Mund öffnete sich, doch kein einziges Wort fand seinen Weg hinaus.
Dein Herz fühlte sich gleich zehnmal so schwer an, als wäre es aus Blei.
Die Farbe die dir aus dem Gesicht gewichen war, hatte selbst Iwaizumi nicht bemerkt. Denn ihm ging es nicht anders. Ihm war jetzt klar, wie sein Freund versuchen würde, dich zu vergessen.

„Warum sitzen wir nochmal hier und gehen nicht runter in die Cafeteria?" Stirnrunzelnd sah Toyama aus dem Fester eures Klassenzimmers und konnte die Schüler auf dem Pausenhof beobachten.
„Ich hab einfach keine Lust", deinen Kopf hattest du auf deinen Armen gebettet, die du auf dem Tisch liegen hattest.
„Kann es sein, dass es an der neuen Freundin des Schönlings liegt?"
Mit gehobener Augenbraue, sah dich deine Freundin an. Seufzend hobst du den Kopf und lehntest dich gegen die Stuhllehne.
Ja, es lag definitiv an ihr. Doch das wolltest du keinesfalls zugeben.
„Ich fühl mich einfach nicht so wohl, in ihrer Gegenwart", gabst du ehrlich zu.
Du hattest es wirklich versucht, doch ihre Blicke ließen dir einen eiskalten Schauer über den Rücken jagen. Diese Blicke hatte selbst Toyama bemerkt, weshalb sie nur ergeben seufzte und sich auf den Tisch gegenüber setzte.

„Meinst du das ist was Ernstes?", fragte sie dich plötzlich. Bei den Worten, drehte sich dein Magen einmal um. Es klang zwar mies, doch du hofftest inständig, dass es nichts Ernstes wäre.
Schulterzuckend sahst du auf das Dach der Sporthalle.
„Ich weiß nicht, er hatte noch nie eine Freundin. Könnte schon sein, dass es ernst wird", murmeltest du. Doch deine Freundin summte zustimmend.
Es stimmte. Oikawa hatte noch nie eine feste Freundin, seitdem ihr euch kanntet. Seltsamerweise hatte er seit dem letzten Jahr der Mittelschule, nicht einmal mehr ein Date. Du hattest dir nie wirklich Gedanken darüber gemacht, doch war diese Tatsache einfach zu komfortabel für dich. Wie selbstsüchtig. Du fühltest dich schlecht. Du wusstest genau, dass sie deinen Exfreund nicht leiden konnten, trotzdem hatten sie ihn dir zu Liebe akzeptiert. Dasselbe solltest du eigentlich auch tun. Es fiel dir aber schwerer als es sollte.

„Wo ist Tōru?", fragtest du deinen besten Freund, als dieser alleine in die Halle spazierte. Ihr wart nun vollzählig, nur der Kapitän fehlte.
Mies gelaunt, verzog Iwaizumi das Gesicht.
„Er meinte er kommt heute nicht, er hat ein Date", sein angewiderter Gesichtsausdruck sprach Bände. Bei dem Wort Date hatte dein Herz kurz ausgesetzt, doch du versuchtest bemüht deine Maske aufzubehalten und dir nichts anmerken zu lassen.

Das Training verlief schleppend. Dabei drehten sich deine Gedanken größtenteils um den Kapitän des Teams. Das Interhigh stand vor der Tür und Oikawa meinte das Training schwänzen zu müssen. Das Blut in deinen Adern kochte. Du wolltest wirklich eine gute Freundin sein und seine feste Freundin, auch wenn es dir missfiel, tolerieren. Doch sie machten es dir wirklich nicht leicht. Dir war bewusst, dass Oikawa nie freiwillig das Training schwänzen würde. Es musste an ihr liegen.

„Kommst du?", Iwaizumi sah dich besorgt an. So tief in Gedanken erlebte er dich selten.
Gemeinsam hattet ihr euren Heimweg angesteuert und das in unendlicher Stille, da du nicht aufhören konntest nachzudenken.
„Was ist los? Ist es wegen Oikawa?", fragte dich dein bester Freund etwas plump.
Verwundert sahst du auf und blicktest in die grünen Augen Iwaizumi's, in denen du Wut aber auch Sorge erkennen konntest.
Ergeben seufzt du auf und hattest hinterher mit den Schultern gezuckt. Statt nach Hause zu gehen, hattest du dich auf eine Bank gesetzt und sahst auf den gegenüberliegenden Park.
„Ich verstehe nur nicht wieso er auf einmal so drauf ist. Volleyball stand für ihn immer an erster Stelle und jetzt kommt er nicht einmal mehr zu Training.."
Iwaizumi wusste genau wieso sein bester Freund so drauf war. Das alles nur, um dich zu vergessen. Dies ging natürlich viel einfacher, wenn er dich nicht so oft sehen musste. Auch wenn es ziemlich feige von ihm war. Doch das konnte er dir niemals sagen, dafür würde Oikawa ihn umbringen. Doch auch etwas anderes, schien Oikawa vom Training abzuhalten. Auch wenn er dich vergessen wollte, genoss er deine Gesellschaft. Dies war Iwaizumi nur allzu bewusst.
„Ich denke.. diese Mori Megumi.. sie ist kein guter Umgang", sprach er seine Gedanken aus. Du sahst ihn daraufhin verblüfft an. Ein Glück, dass nicht nur du so dachtest. Du hattest es auf deine Gefühle geschoben, doch anscheinend war sie wirklich so, wie du vermutet hattest.
„Das denke ich auch.. aber ich verstehe nicht, wieso Tōru sich so viel gefallen lässt.."
Dein bester Freund wusste es, doch ein weiteres Mal entschied er sich dazu zu schweigen.
„Er muss sich wohl wirklich in sie verliebt haben..", es war nur ein Murmeln deinerseits, doch Iwaizumi konnte es deutlich hören.

Since then - Oikawa x OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt