DALIA
Immer noch schockiert und zittrig blickte ich Bayardo hinterher.
Er hatte sich verändert und es tat furchtbar weh zu wissen, dass ich ihm sowieso nur auf die Nerven ging.
Vermutlich war ich einfach für alle nur noch eine Last, denn es stimmte ja, dass ich ständig nur herum heulte.
Ich sehnte mich so sehr zurück an die Zeit zurück, bevor der Erpresser uns überhaupt in diese Situation gebracht hatte und nun wirklich geschafft hatte uns auseinander zu bringen, denn ich klammerte mich nur noch an Erinnerungsfetzen fest.Ich hatte keine allzu großen Hoffnung mehr bei meiner Ehe und als mir dies bewusst wurde, schnappte ich mir entschlossen den Autoschlüssel und fuhr mit einem Ziel vor Augen los.
Ich fühlte mich so einsam und alleine.
Er hatte mir sein Wort gegeben, immer ehrlich zu sein und wollte mir immer alles erzählen, doch dieses Versprechen schien nie etwas wert gewesen zu sein.
Seine Lügen und unsere ständigen Streitereien zerschmetterten mein Herz.
Ich fühlte diese unfassbare Leere, während der Schmerz bis ins Mark reichte.Ich war nun an dem Punkt angelangt, an dem ich keine Ahnung hatte, was ich noch tun sollte denn ich war verloren.
Von der einen Sekunde zur nächsten fühlte ich nichts mehr.
Das Lächeln, welches ich immer im Gesicht trug, war verschwunden.
Das Bedürfnis mich fallen zu lassen war so riesengroß.Ich habe keine Kraft mehr, egal für was, denn ich bin mir selbst zur Last geworden.
Ob Bayardo und ich jemals wieder dieses eingespielte Team werden könnten, begann ich zu bezweifeln und ich konnte meinem eigenen Teufelskreis nicht entkommen.
Ich war so müde und erschöpft von jedem einzelnen Atemzug.Nachdem ich einmal tief durchgeatmet hatte, kam ich zu einem Entschluss, welchen man gut überdenken sollte.
Der Wind wehte durch meine Haare und versuchte diese zu zerzausen.
Der Regen, welcher auf mich herab prasselte, passte perfekt zu meiner Stimmung und es fiel noch nicht einmal auf, dass mir die Tränen über die Wangen liefen.
Ich stand auf der Brücke und blickte von dieser hinab, in die Tiefe mit dem festen Entschluss gleich hier und jetzt alles zu beenden.Ich würde diesen Sprung niemals überleben, auch wenn ich zuerst ins Wasser fallen würde, wäre meine Überlebenschance gering.
Es würde ganz einfach und schmerzlos passieren.
Ich müsste nie wieder diesen Schmerz fühlen.
Ich könnte einfach alles beenden und niemand würde sich je wieder mit mir abgeben müssen.Fest entschlossen kletterte ich auf das Geländer und stand wackelig auf diesem.
Ich hatte kaum Kraft mich überhaupt zu halten, dennoch blieb ich darauf stehen und zückte mein Handy.
Bayardo bekam von mir ein Abschiedsvideo, obwohl ich schätze, dass ihn dieses überhaupt nicht interessieren würde, falls er sich überhaupt die Mühe zum Ansehen machen würde.
Er war so ein gefühlskalter Mann.
Ich drückte auf Play und filmte mich, wobei ich dafür sorgte, dass auch den Hintergrund gut erkennbar war.„Ich werde alles beenden! Hier und jetzt. Ich werde keine Last mehr für dich sein und dir auf nicht mehr auf die Nerven gehen! Du hast das erreicht, was du schon immer wolltest. Du bist mich los, denn..denn ich kann nicht mehr", schluchzte ich in das Video.
Ich erstickte halb an meinen eigenen Worten und die Tränen sorgten dafür, dass meine Mascara komplett verschwamm und meine Augen begann zu schmerzen, denn diese waren mittlerweile knallrot.
Obwohl ich dieses Video bereits abgeschickt hatte, überlegte ich es wieder zu löschen, denn es interessierte sich sowieso niemand für mich.Warum denn auch?
Ich war nur eine Schwangere mit gestörten Hormonen, die mal wieder verrückt spielten.
Was war denn schon dabei.
Ob Bayardo jemals kommen würde, um mich von dieser Aktion abzuhalten?Als mir bewusst würde, dass er hier niemals auftauchen würde, schluckte ich stark.
Ich wollte doch einfach nur einen Mann, der mich liebt und mich auch während der Schwangerschaft ertragen konnte.
Scheinbar war dies nicht möglich.
Wie gerne ich mich jetzt einfach nur in die Arme meines Mannes fallen lassen wollen würde, denn dann könnte ich alles vergessen.Ich brauchte noch einen Moment für mich und überlegte sogar, ob es etwas anderes gab, dass mich von diesem Sprung hindern könnte.
Es gab nichts, was ich noch zu erledigen hätte und ein Leben im Himmel mit Frieden hörte sich aus meiner Sicht besser an wie eines auf der Erde mit lauter Schmerz und Leid.Ich lehnte mich ein Stück nach vorne und wollte gerade von der Brücke springen, als ich Stimmen hinter mir vernahm.
Ruckartig drehte ich mich um und starrte in die Gesichter von Bayardo, Silvio, Lucero und Casimiro.Ein Lächeln entwich meinen Lippen, denn ich freute mich ein kleines bisschen sie zu sehen.
Mein Herz begann wild zu schlagen, denn komplett egal schien ich den Vieren doch nicht zu sein, wie ich anfangs geglaubt hatte.„Amore! Komm da runter verdammt! Komm da weg!", sagte Bayardo bestimmt und machte ein paar Schritte auf mich zu.
„Wieso sollte ich? Ihr braucht mich doch eh nicht mehr", schluchzte ich.
„Ich liebe dich mein Engel. Ich werde dich immer lieben genauso wie ich dich immer brauchen werde, denn du bist meine zweite bessere Hälfte. Mein Gegenstück und ich habe festgestellt, dass ich nicht mehr ohne dich leben kann", entgegnete Bayardo.
„Du bist uns allen wichtig! Dalia mach keinen Scheiß!", erklärte mir auch Lucero.
„Ich kann nicht mehr!", stieß ich aus.
„Amore, es tut mir leid. Alles was in letzter Zeit passiert ist und auch das ich nicht gemerkt habe wie schlecht es dir geht", erklärte mein Mann mir reumütig.
„Ich hab dich lieb, sweetie. Wir alle brauchen dich. Bitte komm zu uns!", erklang Silvios Stimme.
„Dalia, du bist so eine starke Frau. Du hast so viel erreicht und du schaffst das. Gib jetzt nicht auf!", behaarte auch Casimiro.
„Ich habe einfach keine Kraft mehr!", hauchte ich.
Dann fokussierte ich meinen Blick wieder auf das rauschende Wasser vor mir und atmete ein letztes Mal tief ein.
Mit leeren Augen blickte ich in die Tiefe hinab und hatte im Gefühl, dass meine Zeit nun gekommen war.Ich sprang kräftig vom Geländer ab und stürzte mich in die unabsehbare Tiefe, wobei ich meine Augen schloss und mich meinem Schicksal hingab.
„Amore!! Nein! Verdammt, tu mir das nicht an!", waren die letzten schreienden Worte von Bayardo, welche ich noch wahrnahm...
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😭😭😭😭💔💔
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Hot & glamorous| Bis du deine Vergangenheit kennst ✔
RomanceBand 1 muss vorher gelesen werden! ⭐️abgeschlossen⭐️ 𝓑𝓪𝓷𝓭 𝓽𝔀𝓸| 𝓱𝓸𝓽 & 𝓰𝓵𝓪𝓶𝓸𝓻𝓸𝓾𝓼-𝓡𝓮𝓲𝓱𝓮 Ein heißer Mann. Ein heißer Mafiaboss. Ein Mann, der dein Untergang ist. Einst hatte Dalia Sawyer die Qual der Wahl zwischen vier heißen...