Finn streckte sich gähnend und wollte aufstehen. Seltsamerweise klappte das nicht und der Junge sah sich nachdenklich um. Das war nicht sein Bett. Er war auch nicht in seinem Zimmer. Ganz langsam drehte er seinen Kopf und sah einen schlafenden Ryan unter sich, der den kleinen Omega festhielt, als wollte er ihn auch nicht wieder loslassen. Zufrieden seufzte Finn und sah weiter zu seinem Mate. »Scheiße, scheiße, scheiße!«, fluchte der Junge flüsternd, um Ryan nicht zu wecken. Wie sollte er die nächsten 11 Monate nur überstehen, bis sein Alpha endlich 18 Jahre alt wurde? Als Alpha erkannte er da nämlich erst seinen Mate. Verdammt! Das würde übel werden. Finn wollte aufstehen, denn langsam meldete sich auch seine Blase und er wurde hart. Blöde Morgenlatte! Als sich der Kleine umdrehen wollte, begann Ryan zu knurren und drückte Finn besitzergreifend an sich. »Na toll!«, jammerte der kleine Omega genervt und versuchte von dem aufwachenden Alpha weg zu kommen.
»Nicht schlecht, für einen kleinen Omega.«, nuschelte Ryan verschlafen und Finn wurde rot.
»Lass das! Idiot!«, schimpfte der Kleine, was Ryan zum Lachen brachte. Enttäuscht ließ er von seinem kleinen Omega ab, damit dieser sich erleichtern gehen konnte.
»Und? Wer ist nun der Glückliche?«, rief der zukünftige Alpha ihm etwas angespannt hinterher und lachte erneut, als Finn fluchtartig den Raum verließ.
Im Bad angekommen, das an das Zimmer von Ryan grenzte, sank Finn seufzend an der Tür herab, die er vorher schnell hinter sich geschlossen hatte. Er war verwirrt. Wie konnte das alles so schnell gehen? Immerhin hatte er in den letzten Jahren öfter bei dem zukünftigen Alpha im Bett geschlafen. Allein schon deshalb, weil er als Omega sehr leicht fror und es für den älteren Jungen angenehmer war, als selbst im Sommer die Heizung in der Nacht aufdrehen zu müssen. Nun wusste Finn seit nicht einmal 24 Stunden, dass Ryan sein Mate war und seine Gefühle fuhren Achterbahn. Wenn es wirklich die nächsten 11 Monate so weiterging, konnte sich der Kleine warm anziehen. Nachdem er nocheinmal tief durchgeatmet und seine Morgenlatte beseitigt hatte, hüpfte Finn unter die Dusche und genoss das heiße Wasser. Er wusste, wenn er fertig geduscht hatte, würden auf dem kleinen Hocker im Bad schon gestapelte Kleider von Ryan auf ihn warten. Insgeheim freute er sich immer darauf. Die Klamotten rochen so gut nach dem zukünftigen Alpha. Allerdings hatte der kleine Omega nicht damit gerechnet, dass der Geruch seines Gefährten mittlerweile so extrem wäre, dass es Finn erst einmal umhauen würde. So lag er weitere 5 Minuten auf dem Boden, bis Ryan an die Tür klopfte und gleich darauf eintrat, um einen auf dem Boden liegenden, in den viel zu großen Kleidern verhedderten, schnüffelnden Omega vorzufinden, der auch gleich tiefrot im Gesicht aufleuchtete.
»Hey Kleiner! Will ich wissen, was du da tust?«, fragte der Alpha belustigt.
»Ich bin hingefallen. Deine Kleider haben mich erschlagen! Die sind gemeingefährlich!«, antwortete Finn, als wäre es das normalste der Welt.
Ryan lachte laut. »Natürlich! Komm jetzt. Mum hat das Frühstück fertig!«
Schnell half er dem gefangenen Finn, sich aus dem Kleiderhaufen zu befreien und stülpte dem Kleinen den Pulli über die rot schimmernden Wangen. Als er dabei die zarte Haut streifte, entwich dem kleinen Omega ein leises Stöhnen, das dem Alpha sogleich in die Lendengegend schoss. Das war nicht gut! Was tat er hier?
»Entschuldige Finny! Du willst sicher, dass dein Mate dich berührt, nicht ich. Auch wenn es nur aus Versehen war.«, betrübt sah der junge Alpha zu Boden und Finn wurde traurig. Er konnte es nicht ertragen, wenn sein Gefährte so ein Gesicht machte. Das war auch schon früher so gewesen. Bevor er wusste, dass sein Wunsch sich erfüllt hatte und sein heimlicher Schwarm und zukünftiger Alpha, wirklich sein Mate war. Langsam tapste Finn hinter Ryan her, der sich wieder in sein Zimmer zurückgezogen hatte.
»Warte doch bitte auf mich! Lauf nicht immer vor mir davon!«, flehte der Kleine und wusste genau, dass er dem älteren so näher kommen konnte, da dieser es genauso wenig ertrug, wenn Finn etwas auf dem Herzen hatte. So blieb Ryan mitten im Raum stehen und sah hinauf zur Decke, während er darauf wartete, was sein kleiner Omega brauchte. Frustriert stöhnte der Ältere, als er merkte, dass er Finn schon wieder als »Sein Omega« bezeichnet hatte, wenn auch nur in Gedanken. Da spürte er auch schon den sanften Griff an seinem Shirt.
»Falle ich dir denn so sehr zur Last, dass du es gar nicht erwarten kannst, herauszufinden, wer mein Mate ist? Willst du mich wirklich so schnell los werden?«, flüsterte Finn mit weinerlicher Stimme. Allein der Gedanke daran, sein Mate könnte ihn nicht wollen, verursachte schlimme Schmerzen in seinem Herzen.
»Wie bitte?«, brüllte Ryan und fuhr aufgebracht herum. Durch den Schwung riss er Finn mit sich, der gegen seinen Gefährten prallte und mit ihm zusammen auf den Boden knallte. Mit großen Augen sah der Kleine auf den wütenden Alpha herab, der den Omega am Hintern gepackt hatte und an seine Härte presste.
»Fühlt sich das für dich etwa so an, als wäre es mir egal, mit wem du dich in Zukunft vergnügen wirst?«, zischte der Alpha und Finn zuckte zusammen.
»Glaubst du ernsthaft, ich werde es stillschweigend ertragen, wenn du mir deinen Gefährten vorstellst und ich dich in Gedanken schon seinen Namen stöhnen höre?«
Immer fester wurde sein Griff, bis der kleine Omega auf seinem Schoß zu stöhnen begann. «Aaaahhhh Ryan!«
Erschrocken ließ der Alpha locker und mit zitternden Beinen stand der Kleine auf. »Geh schon mal vor. Ich komme gleich nach.«, sagte Finn leise, während er wackelig ins Bad zurück lief. Erst da fiel der Blick des älteren Jungen in die untere Region des kleinen Omega. Er war hart! Sein Schwanz stand senkrecht nach oben und das konnte man sehr deutlich sehen. In der Eile, seinen Alpha zurückzuhalten, hatte Finn nur den Pulli an, den Ryan ihm vorher übergezogen hatte.
»Verdammte Scheiße! Das wird mir der Kleine niemals verzeihen!«, stöhnte der Junge frustriert auf und lehnte sich im Flur an die Wand.
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Der Krieg der Rassen
WerewolfOmega Finn und seine Beta Schwester Tamara verlieren bei einem Angriff ihre Eltern und werden von dem Alpha des Rudels adoptiert. Zwischen Hormonen und Kampftraining muss Finn sich gegen pubertierende Teenager durchsetzen und den durchdringenden Bli...