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-Hoseok Pov.-

Reflexartig schlossen sich meine Augen für einen kurzen Augenblick, als mein Kopf hart zur Seite flog und sich ein brennender Schmerz auf meiner Wange bemerkbar machte. 

Meine Wange wurde schon von einem Bluterguss geziert, welcher durch diesen Klatscher wohl noch mehr hervortreten würde. Doch den körperlichen Schmerz konnte ich ignorieren, der Rest, welcher nun auf mich zu kam, war das größere Problem. 

Starr richtete sich mein Blick wieder nach vorne und ich versuchte alle Gedanken in meinem Kopf und die Gefühle in mir drin zu unterdrücken. Die dunklen Augen meines Vater  blickten mir hart entgegen. 

"Du machst nichts als Probleme!", spie er mir förmlich entgegen. Seine weinrote Krawatte war gelockert und hing schräg am Hemdkragen. 

"Kaum sind wir wieder zurück, werden deine Mutter und ich schon von deiner Schule kontaktiert. Wenn du dich schon mit irgendwem prügelst, lass dich doch nicht so erbärmlich dabei erwischen! Hast du nichts gelernt? Du bringst Schande über uns! Warum lässt du dich überhaupt von diesem Chanyeol provozieren, ich dachte ihr seid befreundet?", er machte eine kurze Pause und strich sich aufgebracht durch die gräulichen Haare. Mit den Händen in die Hüfte gestemmt blickte er in unserem Wohnzimmer umher und lief mittlerweile auf und ab, während meine Mutter stumm in der Tür stand und die Hände vor der Brust verschränkt hatte. Ihr Blick war so undefinierbar wie nie und ich wagte er kein zweites Mal zu ihr zu blicken. 

"Was interessiert es dich überhaupt ob er dich als Schwuchtel bezeichnet? Du bist keine! Warum solltest du auch? Stattdessen lässt du dich auf sein Niveau herunter und ich erfahre nebenbei noch, dass es nicht das erste Mal ist, dass ihr euch förmlich an die Gurgel geht. Denkst du irgendwann auch mal über den Ruf nach, der das mit sich zieht? Ach, und die drei Tage der Suspendierung hätte ich ja fast vergessen!" beendete er seinen letzten Satz sarkastisch. 

Ich versuchte keine Miene zu verzieren und wich dem Blick meines Vaters aus. Trotz des Unterdrückens, herrschte ein Sturm an Gefühlen und Gedanken in mir. Am liebsten hätte ich mich jetzt vom nächstbesten Dach geworfen. In wenigen Stunden hatte ich mich in die wohl dümmste Sache meines Lebens geritten. 

"Und warum hat das die ganze Zeit mit diesem Yoongi oder wie auch immer zu tun? Was soll das??" 

Mein Herz rutschte mir mit einem Mal in die Hose. Die ganze Zeit hatte ich gehofft, dass er nichts von ihm erwähnen würde. 

"Er hat nichts- ich wollte nur-", versuchte ich mich schon irgendwie zu rechtfertigen, doch harsch unterbrach mich mein Vater ein weiteres Mal. 

"Ich will nichts hören! Dein Auto kannst du für die nächste Zeit vergessen und ich will nicht, dass du mir demnächst noch einmal so unter die Augen trittst!"

Das Auto war mir so egal wie nie, aber etwas in mir schrie immer mehr danach zu zerbrechen. 

Mit schnellen Schritten verließ mein Vater das Wohnzimmer kaum eine Minute später, während mich meine Mutter ein letztes Mal durchdringend anblickte, verschwand auch sie kurz darauf im Flur. 

Nun stand ich alleine hier und alles um mich herum verblasste mit einem Mal. Mit schwach geöffneten Augen bewegte ich mich mit einem Tunnelblick und einigermaßen zügigen Schritten auf den Weg in mein Zimmer. 


Oben angekommen und die Tür hinter mit geschlossen, war alles plötzlich so still wie noch nie. Ich hörte mein eigenes Herz schlagen, welches sich so schwer in meiner Brust anfühlte. Immer wieder spielte sich schlagartig das vergangene Szenario vor meinem inneren Auge ab. 

𝐻𝑖𝑔ℎ𝑠𝑐ℎ𝑜𝑜𝑙 𝑐𝑙𝑖𝑐ℎ𝑒-ˢᵒᵖᵉ||ʸᵒᵒᶰˢᵉᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt