Kapitel 8

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Die Wut war schnell verflogen als sie sich umgeben von Dunkelheit eine Wand runterrutschen ließ. Festumklammerte sie ihre Knie und weinte stumm vor sich hin. Es war nicht fair, sie hatte es nicht verdient noch hier zu sein. Sie hatte keine Chance, alleine zu überleben und dessen war sie sich bewusst. Die letzten Monate waren die reinste Tortur. Nachts kauerte sie sich irgendwo zusammen und untertags versuchte sie so unauffällig wie nur möglich weiterzugehen, ohne ein Ziel vor Augen.

"Cia?" schuldbewusst durchsuchte er den Tunnel und traf mit den Lichtkegel schließlich auf die zusammengekauerte Person. "Es tut mir leid", murmelte er ein weiteres mal und näherte sich ihr. "Das war nicht so gemeint, du hast mir damit das Leben gerettet ich sollte dankbar sein", redete er weiter und näherte sich ihr. Er konnte erkennen wie ihr Körper zitterte, den Kopf auf die Knie abgelegt schien sie zu weinen. Als wolle sie seine Vermutungen bestätigen schluchzte sie auf. "Cia, es tut mir leid", flüsterte er wieder und hockte sich vor sie hin.

"Lass mich", erwiderte sie trotzig und schlug seine Hand weg, was ein lächerlicher Versuch war. Seine Hand bewegte sich kaum von der Stelle.
"Geh weg!" schrie sie ihn an und blickte auf. "Nein. Ich werde dich jetzt bestimmt nicht alleine lassen", erwiderte er bestimmt und ergriff sie an den Handgelenken, welche er leicht umschloss. Erschrocken blickte sie auf. "Lass mich alleine", sagte sie diesmal zaghaft. Er schüttelte wieder den Kopf. "Du bist nicht mehr alleine, damit wirst du dich abfinden müssen", versuchte er ihr seinen Standpunkt klar zu machen und blickte ihr in die Augen.

Seine dunklen Augen blickten in ihre. Sie wandte den Blick ab. "Komm wir sehen mal, was wir hier sonst noch finden", schlug er vor und stand auf. Er zog sie auf die Beine und legte einen Arm auf ihre Schultern. Sie nickte zögernd und wischte sich die Tränen weg. Sie gingen los und öffneten die erste Tür die ihnen unterkam. Mica leuchtete mit der Taschenlampe rein und blickte überrascht zu Cia. "Duschen." erwiderte er lächelnd. Cia ging an ihm vorbei und drehte an einem der rostigen Wasserhähne, der sich nach einer Weile quietschend löste. Wasser tropfte aus dem rostigen Duschkopf, es roch muffig und hatte eine rostige Farbe. Langsam wurde es mehr ehe ein leichter Strahl auf Cia floss. Die das ungewohnte Gefühl genoss.

"Wie ist das möglich?" fragte sie erstaunt und ließ das Wasser über ihr Gesicht fließen. Es war kalt aber das kümmerte Cia wenig. Ein dunkles Lachen ließ sie wieder aufblicken. "Sie hatten Wasserpumpen installiert und einen Tank. Aber der Farbe des Wassers zu urteilen taugt es nur noch zum waschen", beantwortete er Cia's Frage. "Ich hol eine Decke, zum abtrocknen", entschied er und wandte sich der Tür zu. "N-nein, warte", gab Cia schnell von ihr und drehte den Wasserhahn mit etwas Kraftaufwand wieder zu. "Ich-ich komm mit", entschied sie schnell und ging klatschnass auf Mica zu. Es behagte ihr nicht alleine in diesem Raum zu bleiben. "Sicher?" fragte er ehe sie bei ihm angekommen war, das Wasser tropfte von der Kleidung auf den Boden und hinterließ eine Wasserspur hinter Cia.

Sie nickte und Mica lief los in den Vorratsraum, in dem sie schliefen. Er legte ihr eine Decke um die Schultern. "Dreh dich um", forderte sie von Mica, damit sie ihre nassen Sachen ausziehen konnte. Mica tat was sie von ihm verlangte, während Cia ihre zu große Kleidung von ihren Gliedern abstreifte. Nur noch in Unterwäsche kuschelte sie sich in die kratzige Decke. Sie ließ sich auf den Boden nieder und begann die Haare mit einer Hand zu entknoten. "Kann ich mich wieder umdrehen?" fragte Mica zögernd. "Äh... ja klar", erwiderte Cia schnell. Mica schenkte ihr ein kleines Lächeln welches sie zögernd erwiderte.

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Die Tage verschwammen ineinander, sie wussten weder wie spät es war noch welcher Tag. Sie hatten versucht die Steine in dem Durchgang wegzuräumen, was nur zur Folge hatte, dass neue folgten. Sie redeten wenig bis nichts und ignorierten sich die meiste Zeit. Ihre Gedanken schweiften zu dem Campingausflug ab und sie musste augenblicklich grinsen.

"Komm ins Wasser, Cia!" quietschte Kathi vergnügt. Ein Schwall Wasser landete auf Kathi, die ein Lachen unterdrückte während sich Lori auf sie stürzte. "Lo!" rief Cia um ihn abzulenken, der kurzhaarige Junge drehte sich zu ihr um und wurde just von Kathi attackiert, die vergeblich versuchte ihn unter Wasser zu drücken. "Buh!" ertönte es hinter Cia, was sie aufschreien ließ. Ryan griff sie unter den Beinen und spazierte mit ihr ins Wasser. "Ryan!" kreischte sie panisch. "Kath!" rief sie hilfesuchend nach ihrer Freundin die noch mit Lori beschäftigt war. "Lori! Nein Ry..." sie wurde unterbrochen als sie platschend ins Wasser fiel. Ehe sie wieder von zwei Händen hochgezogen wurde. "Nein, nicht!" rief sie und sah panisch zu Ryan auf, der sie angrinste. "Nein nicht?" wiederholte er fragend ehe er von hinten geschubst wurde. Bevor er fallen konnte fing sich der Blonde vom Sturz ab und blickte wütend zu Alex der hinter ihnen stand.

Die beiden Mädchen schwammen zueinander und kicherten, während sie im kühlen Nass schwammen. "Cia?" rief Collin und tauchte zwischen den Bäumen auf. "Was?" erwiderte sie als sie ihren Bruder entdeckte. "Was machst du da?" fragte er sie stirnrunzelnd und beobachtete seine Schwester. "Nichts", gab sie lächelnd zurück und ging ans Ufer, des kleinen Sees.

"Das seh ich, zieh dir was an", erwiderte er griesgrämig und hielt ihr ihr Handtuch hin. Sie nahm ihm ihr Handtuch aus der Hand und wickelte es sich um ihren Körper. "Mach dich mal locker, Collin", erwiderte Alex, dessen Blick auf Cia ruhte. Collin warf ihm einen warnenden Blick zu, bevor er seine Schwester an den Schultern hielt und vor sich her schob. "Wie kann ich nur mit so einem Idioten befreundet sein", murmelte er vor sich hin, was Cia ein Lächeln entlockte.

"An was denkst du?" riss sie Mica aus ihren Erinnerungen. "Ach nichts, ich war gerade nur in Gedanken", erwiderte sie und raffte sich zu einem Lächeln auf. "Müssen wohl ziemlich schöne Gedanken gewesen sein", bemerkte er und strich sich durch seine Haare, welche wie immer zurück an ihren Platz schnellten. "Ich hab mich an den Campingausflug erinnert, bevor das passiert war", erklärte sie schulterzuckend. "Wie viele wart ihr?" fragte er sie mit einem leicht säuerlichen Unterton.

"Wir waren zu sechst. Meine Freundin Kathi, mein Bruder und seine Freunde Lori, Alex und ..." sie stockte bei der Erinnerung ehe sie "Ryan", flüsternd hinzufügte.


 

Der Beginn vom EndeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt