Winterzeit ist - Liebezeit

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P.O.V Draco
Das verschneite Hogsmead war DER Ort für verliebte Pärchen. Überall tummelten sie sich, sowohl homo als auch hetero, teilten sich einen Krug Butterbier, küssten sich Schneeflocken von der Nasenspitze und machten schamlos auf offener Straße miteinander rum.
Draco Malfoy, siebzehnjähriger Slytherin hasste es. Es war widerlich. Kitschig. Ekelerregend süß. Bah!
Schon den ganzen Tag hatte er schlechte Laune deswegen. Zu allem Überfluss schlenderten auch noch zwei sehr verliebte Pärchen neben ihm her, Pansy und Gr- Hermine und Blaise und das Wiesel, äh, Ronald. Wenn sie schon schwul/lesbisch waren, hätten seine Freunde sich doch wenigstens jemand anderen als ihr Erzfeinde aussuchen können! Und sie hatten auch noch drauf bestanden, dass Draco seine Streitereien mit Harry künftig unterlies.
Ja, er nannte den Held der Nation bereits Harry. Man hatte ihm keine Wahl gelassen. Seitdem hatten sie sich wirklich nicht mehr in die Haare bekommen. Nur hin und wieder ein halbes, erzwungenes Lächeln ausgetauscht, wenn sie einander zufällig begegneten.
Es war also nichts Nennenswertes vorgefallen.
Wie kam es dann, dass Draco plötzlich ganz flau im Magen wurde, als er ebendiesen vermaledeiten Harry Potter allein an der Hügelkuppe der heulenden Hütte stehen sah?
Im Schnee. Mit schwarzen, zerwuschelten haaren, durch die sanft der Wind strich, und die Harry plötzlich – unglaublich heiß und heldenhaft aussehen ließen.
Er stand mit dem Rücken zu Draco, den Kopf zur Seite gerichtet, seine grünen Augen blickten etwas wehmütig in die Ferne.
Wie schaffte er es nur, in dieser Pose so verdammt einsam und edel auszusehen? Und so – heiß?
Draco musste zu ihm. Jetzt sofort. „Bin mal kurz weg.", sagte er in Richtung seiner Freunde, beziehungsweise Exfeinde. Die nickten kurz und quatschten dann fröhlich weiter.
So leise wie möglich stapfte Draco den Hügel hinauf. Er wollte dieses wahnsinnig schöne Bild nicht zerstören. Schließlich tat er es doch, in dem er hinter Harry trat und ihm sanft die Arme um den Körper legte. Der drehte sofort den Kopf. Das erschreckte Funkeln in seinen Augen machte Draco irgendwie an. Auch die leichte Röte, die plötzlich Harrys Wangen überzog.
„Hi.", hauchte Draco.

P.O.V Harry
Tausend Empfindungen durchrauschten Harry, als Draco die Arme um ihn schlang und kaum hörbar „Hi." wisperte. Dabei hatte er die Lieder leicht geschlossen, als würde er es genießen, Harry zu umarmen.
Harry musste schlucken. „H- Hi.", flüsterte er etwas zittrig zurück.
Warmer Atem strich über seine Lippen. Ihre Gesichter waren so nah beieinander, dass Harrys Wange beinahe von Dracos kalter Nasenspitze gestreift wurde.
„Bist du einsam?", fragte Draco leise. Harry brachte nur ein undefinierbares „Hm – mh" heraus. Die Nähe des Blonden warf ihn völlig aus der Bahn. Dieser schien seine laute jedoch zu verstehen. „Weil alle deine Kumpels mit meinen Kumpels rumknutschen?"
„Ähm – auch." Jetzt berührte Dracos Nasenspitze seine Wange wirklich. Sanft strich sie über Harrys gerötete Haut.
„Hm und warum noch?"
Harry blinzelte. Er hatte gedacht, dass seine Antwort dem Slytherin reichen würde. „Ich – glaube – weiß nicht..."
Warum musste der Blonde ihn auch gerade jetzt noch enger an sich ziehen?
„Hast du niemanden zum Kuscheln?", fragte Draco da auf einmal und öffnete fragend die Augen ein kleines Stück. Was ihn verboten gut aussehen ließ. Harrys Gedanken fuhren Karussell. Wollte der Blonde etwas von ihm? Fand er seinen alten Feind so attraktiv, dass er ihn jetzt deshalb ziemlich süß in den Arm nahm? Was war nur los?
Harry nahm al seinen Mut zusammen und flüsterte: „Ja."
„Armes Kätzchen.", schnurrte Draco daraufhin kaum hörbar an Harrys Ohr und rieb seine Wange leicht an der seines Gegenübers. „Komm, dann kuschele ich mit dir." Mit diesen Worten nahm er seinen Arm hoch, (den äußeren), legte die Hand auf Harrys kopf und vergrub die behandschuhten Finger in dessen Haar. Mit der anderen zog er ihn noch fester an sich. Das Gesicht legte er in Harrys Halsbeuge. Wodurch dieser in den Genuss kam, seine Nase in den feinen, leicht zerzausten silbrig-blonden Haaren zu vergraben.
Ein feiner, leichter Duft stieg von ihnen auf, Draco roch nach frischen Blumen, ein bisschen nach Geborgenheit und nach Schnee. Harry hatte noch nie einen körpereigenen Geruch wahrgenommen, der so gut nach Schnee duftete. Tief so er diesen Duft ein.
Es fühlte sich wahnsinnig gut an, von seinem alten Rivalen umarmt zu werden. Sooo gut...
Wie von selbst hob Harry die frei gewordene Hand und lies die Finger durch die fast weißem Haarsträhnen gleiten. „Es sieht fast so aus, als bräuchtest eher du Streicheleinheiten.", sagte er halb im Scherz. „Vielleicht.", nuschelte es an seinem Hals.
„Aber warum, Draco? Du könntest mit so gut wie jedem kuscheln. Warum bist du gerade zu mir gekommen?"
Der Slytherin hob den Kopf und sah Harry nachdenklich in die Augen. „Ich weiß es nicht so recht. Entweder aus plötzlicher Liebe – oder aus plötzlichem Begehren. Ich bin mir noch nicht sicher."
Harry starrte ihn an. „Warte – Draco Malfoy, der perfekteste Junge des Universums findet mich, den aufbrausenden, bebrillten, sturköpfigen, halbblütigen Harry Potter begehrenswert??"
Draco rümpfte ein wenig die Nase. „Musst auch nicht gleich melodramatisch werden. Obwohl du recht hast, ich bin perfekt."
Mit diesen Worten vergrub er das Gesicht wieder an Harrys hals. Seine Lippen berührten sanft die weiche Haut. Harry schüttelte leicht den Kopf. „Eitler Pfau."
Dann steckte er die Nase wieder in Dracos himmlisch duftenden Haaren.
„Überbescheidenes Kätzchen.", murmelte es ein Stück weiter unten. „Das aber wahnsinnig gut aussieht.", wurde kurz darauf hinzugesetzt. „Und sich so wunderbar umarmen lässt."

P.O.V Draco

In dem Moment, in dem er das sagte, erkannte Draco, dass er Harry Potter liebte.
So sehr, dass sein Herz wie ein verrückt gewordenes Vögelchen gegen seine rippen schlug, sein Magen kleine, herzförmige Seifenblasen zu produzieren schien und sein Verstand in rosarotem Nebel versank. So sehr liebte er Harry.
Und es fühlte sich genau richtig an. Langsam begann er, sich einen weg Harrys hals hinauf zu küssen. Der Gryffindor hielt ganz still.
Bei seinem Kiefer angekommen übersprang Draco ein Stück und nahm kurz Harrys Ohrläppchen zwischen die Zähne.
Dann fuhr er sanft mit der Wange über Harrys Wangenknochen und stupste dann damit gegen seine kalte, leicht gerötete Nasenspitze.
Große, grüne Augen schauten in seine, so faszinierend grün... sie passten genau in das sanfte, offene Gesicht, zu den rabenschwarzen, zerzausten Haaren und der feinen, gezackten Blitznarbe auf Harrys Stirn. Draco hatte nur noch einen Wunsch. Diesen Jungen direkt auf den Mund zu küssen.
„Du bist wunderschön, weißt du das?", bemerkte er leise, die Lippen nur noch ein paar Zentimeter voneinander entfernt.
„Mag sein.", antwortete Harry. „Aber du bist noch schöner." Damit überwand er den letzten Abstand zwischen ihnen und versiegelte ihre Lippen zu einem langen, zärtlichen Kuss.

A bunch of DrarrysWhere stories live. Discover now