Die Kamera verrät alles

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POV Steffan

Ich habe Jack erzählt, dass unsere Gefangene denkt, ihr Bruder habe sie zurückgelassen und an uns „verkauft", um freigelassen zu werden.
Ich habe erwähnt, dass ich Isra anschließend im Bett gef*ckt habe. Ich hätte erwartet, dass er ausrastet, mich als Vergewalt*ger betitelt, aber nichts dergleichen ist geschehen. Stattdessen hat sich ein Lächeln auf seine Lippen gelegt - nein, meine Inéz wird mit diesem Kerl keine Sekunde alleine verbringen.

„Wir wissen jetzt, wo Seth lebt und dass Jaro Huster sein Verbündeter ist, was ist der nächste Schritt?"
Jack reibt sich lustvoll die Hände, als könne er es nicht mehr länger aushalten, meine Tochter an sich zu reißen. ICH BRINGE IHN NOCH FRÜH GENUG UM!

„Ich würde vorschlagen, wir packen das Nötigste ein, gehen noch einmal zur Bank und dann mit dem nächsten Zug nach Berlin."

„Und was machen wir mit Isra?"

„Die nehmen wir natürlich mit."

~ Im Zug:

Wir sind in ein paar Stunden in Berlin und wir werden nicht einfach in Seth's Anwesen stürmen, Inéz holen und anschließend Kaffe Kuchen essen.
Er ist ein berüchtigter Drogenboss, er hat seine Überwachungssysteme, das nötige - vor nichts zurückschreckende - Personal und jede Menge Aggressionspotenzial. Ich will die Sache nicht versauen, es darf nichts schiefgehen.

Das Ganze muss bis ins Detail geplant werden,
ansonsten können wir es gleich vergessen.

Mr Soarez hat die zwei schwarzen Kopfgeldjäger auf Jack und somit auch mich gesetzt. Er ist kaltblütig... ich kann von Glück sprechen, dass ich ihm da sehr ähnlich bin.

„Seth will uns tot sehen, das heißt, der Deal mit den 1 Millionen Euro steht nicht mehr."

„Aber ich habe es mit Seth so ausgemacht, dass wenn ich das Geld auftreibe, ich Inéz zurückbekomme."

„Hörst du dir eigentlich selber zu Jack?! Er ist ein unberechenbarer Drogenboss, mit mehr Geld, als du dir je erträumen könntest. Denkst du so einen interessieren schäbige 1 Millionen Euro?!"

„Wieso soll er sonst den Deal mit mir gemacht haben?"

„Nur um dich zu demütigen, dir das Wertvollste zu entreißen und es zu seinem Eigentum zu machen. Er wird unsere Inéz zu einer billigen Nutte machen, so eine wie Isra es ist. Das ist die beste Lektion, die er dir hätte erteilen können."

Ich schaue zu Isra, die mich mit ihren dunklen Augen umbringt. Sie hat Temperament und ich genieße es, das Sagen zu haben. Ihr Leben hängt am seidenen Faden, ich habe es fest in meinen Händen.

„Das Arschloch darf damit nicht durchkommen! Inéz hat mit dem allem nichts zutun."

„So sieht's aus....", ich knackse meine Handgelenke und beiße die Zähne zusammen vor Zorn. Ich will mir gar nicht denken, was sie bereits alles mit ihr angestellt haben.
Folter? Demütigung? Schlimmeres?

~

„Brauchst du Schmerzmittel? Du siehst gar nicht gut aus." Fragt Jack unsere Gefangene.

„Nein, mir geht es bestens ihr Scheißkerle!" Sie spuckt auf den Zugboden und dreht ihren Kopf demonstrierend weg.

Ihre Hände sind gefesselt, ansonsten - und das könnte ich schwören - würde sie uns über die gesamte Zugfahrt hinweg den Mittelfinger entgegenstrecken. Sie hasst uns, aber ich weiß auch, dass sie Angst hat, schreckliche Angst.

Es ist genau das, was ich will.
Melanie hatte Angst vor mir, sie ist nie geflohen.

~ Rückblick

„Du Miststück, gehst mit diesem Fetzen in die Kirche? Soll meine Inéz etwa eine Mutter haben, die nicht nur eine Nutte ist, sondern sich auch wie eine kleidet?!" Ich schlage mit voller Wucht gegen ihren Rücken und entledige sie ihrer Klamotten. Wenn man das überhaupt als Klamotten bezeichnen kann.

„Bitte Steffan, bitte n-nicht...", Tränen kullern ihre Wangen herunter. Mir wird schlecht, wenn ich darüber nachdenke, dass ihren Wangen, schon was weiß ich für viel Sperma heruntergerollt ist.

„Du kniest hier, nackt, bis ich mit Inéz zurück bin. Wehe du wagst es, aufzustehen. Die Kamera verrät alles." Ich zeige in die Ecke, in der meine Überwachungskamera montiert ist.

„Es ist Winter Steffan. Tu mir das nicht an."

„Umso besser, dann frierst du gleich noch ein wenig. Bei den Klamotten, die du sonst trägst, macht das eh keinen Unterschied."

„Mama, kann ich reinkommen?" Inéz klopft an meine Schlafzimmertüre.

„Nein Schätzchen, Mama ist etwas erkältet. Du gehst mit Steffan alleine zur Kirche." Gute Antwort Melanie...gute Antwort.

„Okay....gute Besserung Mum."

Ich gehe aus dem Zimmer, werfe Melanie einen warnenden Blick zu und nehme Inéz bei der Hand. Was ein wunderbarer Tag, um gesittet einem Gottesdienst beizuwohnen.

~ Rückblick Ende

„Wo wohnen wir eigentlich? Hast du eine Wohnung in Berlin oder was?!" Fragt Jack. Schon dumm, dass er sich nach sowas erst erkundigt, wenn wir bereits im Zug sitzen.

„Ich habe da jemanden, der uns vielleicht bei sich wohnen lässt."

„Wer denn?"

„Mein Bruder." Jack's Augen reißen geschockt auf.

„Du hast einen Bruder?! Wieso hat mir Inéz nie davon erzählt?"

„Meine Tochter weiß selbst nicht, dass sie einen Onkel hat. Ich habe ihn seit 17/18 Jahren nicht mehr gesehen." Ich bezweifle, dass das ein schönes Wiedersehen sein wird, aber versuchen kann man es ja mal.

„Wieso habt ihr euch so lange nicht mehr gesehen?"
Neugierige Ratte, dieser Jack.

„Geht dich nichts an."

Jack stöhnt genervt und obwohl ich Isra nicht beobachte, weiß ich, dass sie jede winzige Information aufsaugt und abspeichert. Diese Hure lasse ich nicht aus den Augen. Ich wette, wenn es ihr gelingt zu fliehen, dann wird sie alles an diesen Soarez ausplaudern, um an Geld zu kommen.
Huren wollen Geld.
Sie sehen Menschen und denken an Geld.
Immer Profit aus allem schlagen.

(Danke für's Lesen <3 Tolle Geschwister... haben sich seit fast 18 Jahren nicht mehr gesehen ;)

Bring mich nicht in VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt