Kapitel 44

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Ich kannte den Code nicht für das riesige Tor von dem Haus. So klingelte ich einfach.

„Wer ist da?", hörte ich aus dem Lautsprecher. Anscheinend war die Kamera immer noch nicht in Betrieb. Wer auf der anderen Seite sprach konnte ich nicht erkennen. Dafür war die Stimmqualität zu schlecht. Ich drückte auf den kleinen Knopf und antwortete.

„Ich bin's, Amy... Lässt du mich rein?"

„Amy?? Ja klar, Moment."

Ich wartete und das Tor öffnete sich automatisch. Ich machte mich auf dem Weg zur Haustür und sah noch einmal über meine Schulter zum Tor, welches sich gerade schloss. Von außen hatte sich nicht viel verändert. An der Tür standen bereits Bruce und Tomas welche auf mich warteten. Bruce hatte keinen Verband mehr an seinem Bein, also ich sah ihn auf jeden Fall nicht.

„Amy, schön das du wieder da bist.", sagte Bruce und lächelte. Ich war mir zwar nicht sicher ob das Lächeln echt war, aber es war eine Nette Geste. Glaube ich...

„Wir haben dich vermisst.", sagte Tomas. Ich umarmte ihn und auch Bruce und zusammen gingen wir rein. Ich ging in die Küche und setzte mich auf die Kücheninsel. Ich hatte den ganzen Tag nichts gegessen... Das letzte Mal als ich richtiges Essen zu mir genommen habe scheint ja eh etwas länger her zu sein.

„Hast du Hunger?", fragte mich Tomas und lehnte sich gegen die Küchenzeile gegenüber von mir. Ich nickte und er drehte sich um und holte einen Topf und eine Packung Spaghetti.

„Danke.", sagte ich und ging zu Bruce.

„Bruuuuuce?", fragte ich und setzte mich zu ihm aufs Sofa. Er schaute mich nur fragend an. „Wo ist Dennis?", fragte ich schließlich um auf den Punkt zu kommen. Er zuckte nur mit den Schultern. Irgendwie überraschte mich das nicht.

„Ich geh mich umziehen!", rief ich in die Küche rein und Tomas erwiderte nur ein ‚Okay'.

Ich ging in mein Zimmer und schloss die Tür hinter mir. Im Schrank suchte ich nach einer gemütlichen Jogginghose und meinem Lieblings Pulli mit der Aufschrift ‚BRUDI'. Ich zog beides an und machte mich auf den Weg ins Bad. Ich schüttete mir noch etwas Wasser ins Gesicht und trocknete mein Gesicht mit einem Handtuch ab und betrachtete mich danach im Spiegel. Ich war nicht mehr ganz so blass wie vorher.

Ich legte mich auf mein Bett und vergrub mein Gesicht in mein Kopfkissen. Ich hörte ein Klopfen doch ging nicht drauf ein. Ich hörte wie die Tür geöffnet wurde und mir wurde eine Hand auf die Schulter gelegt. Wer auch immer das war versucht mich gerade zu Wecken. Als ob ich so schnell einschlafen würde. Ich blickte nach oben und sah etwas enttäuscht in das Gesicht von Tomas. Irgendetwas in mir hoffte das es Dennis wäre.

„Ich habe dein Essen fertig gemacht.", sagte Tomas. „Kommst du mit nach unten in die Küche oder soll ich es dir bringen?"

Ich setzte mich auf. „Ich komme nach unten.", antwortete ich und sah ein lächeln in sein Gesicht.

Wir gingen zusammen nach Unten und ich sah dass Tomas schon den Tisch gedeckt hatte. Ich setzte mich hin und aß alleine, da Tomas sich zu Bruce setzte.

Sie saßen einfach nur da und sprachen nicht miteinander. Sie saßen nur da und starrten sich gegenseitig an. Jungs, ich glaube ich werde sie nie verstehen. Aber eins musste ich Tomas lassen. Er macht die leckersten Spaghetti die ich ich je gegessen habe.
Nach dem ich gegessen hatte packte ich den Teller weg und räumte den Rest der Spaghetti im den Kühlschrank zusammen mit der Soße, die im übrigen auch sehr lecker War.
"Danke für das Essen, Tomas.", sagte ich und setzte mich zu ihm auf das Sofa. Er lächelte mich an und stand auf. Wieso das denn jetzt? Naja. Ich ging wieder in mein Zimmer. Ich sah das ich eine Sound Anlage in meinem zimmer hatte und schloss mein Handy an. Ich drehte sie Musik auf, natürlich nicht zuuu laut, ich hatte keine Lust auf Stress Bruce. Aber es reichte um alles um mich herum zu vergessen. Ich legte mich ins Bett und zog die Bettdecke über meinen Kopf.
Warum muss alles so Kompliziert sein? Wieso ich?
Ich in meinen Gedanken versunken und fing dabei an zu weinen. Ich War doch auch nur ein Mädchen. Ich möchte meinen Abschluss machen, zu dem Abschluss Ball gehen in einem wunderschönen Kleid mit dem perfekten Jungen. Ich wollte studieren, einen Job bekommen, irgendwann heiraten und vielleicht Kinder bekommen. Das waren meine Ziele, so stellte ich mir mein Leben vor. Doch jetzt... jetzt bin ich mir nicht mehr sicher auch nur eins dieser Dinge erreichen zu können. Ich weinte immer weiter, doch wollte das eigentlich nicht. Ich wollte stark sein, doch konnte ich es nicht.
Ich zuckte zusammen als ich merkte das sich die Matratze bewegte Irgendwer hat sich auf mein Bett gesetzt. Ich guckte langsam unter der Decke hervor, doch als ich sah wer da saß sprang ich auf und umarmte ihn. Dennis. Er War wieder hier. Ich krallte mich an sein Shirt und wollte ihn nicht mehr los lassen.
"Es tut mir so leid..." sagte er und wollte wahrscheinlich auf die Sache die in der Sporthalle passiert ist hinaus.
"Nein Dennis, es ist okay.", schniefte ich. Dennis Drückte mich etwas weg, so das ich in seine Augen sehen konnte. Seine Augen waren so leer Jetzt wo ich ihn mir genauer an sah... er sah sehr blass aus und schwach.
"Nein Amy, es ist nichts okay. Ich habe dir versprochen dich nicht zu verletzten, doch ich habe es getan. Ich... ich... es war so, weißt du, dieser Idiot von Anton ..."
"Nein.", unterbrach ich ihn. "Nicht jetzt. Ich kann heute nicht mehr..."
Dennis legte seine Arme um Mich und flüsterte ein leises "Okay" in mein Ohr.
"Am besten du ziehst dich um, legst dich hin und schläfst etwas.", sagte er, stand auf und schaltete die Musik jetzt komplett aus.
"Bleibst du bei mir?", fragte ich.
"Wenn du das so möchtest", sagte er und grinste mich an. Ich glaub darauf hat er gewartet. Ich stand auf und zog meine Jogginghose und meinen Pulli aus und legte mich zurück ins Bett. Dennis legte sich nur in Boxershort zu mir und legte seine Arme um mich.
"Du hast mir so gefehlt, ich liebe dich.", flüsterte Dennis. Ich drehte mich zu Ihm und sah ihn an.
"Du mir auch, und ich liebe dich vom ganzen Herzen.", flüsterte ich zurück. Dennis legte seine Hände an meinem Kopf und flüsterte: "Das habe ich am meisten vermisst.", sagte er und küsste mich.

Die Suche nach der Wahrheit.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt