Aus Linn's Sicht
Ich sitze abgewandt neben Jeff im Auto und ich merke, dass er mich immer zu anstarrt. Er soll lieber auf die Straße schauen. Ich hoffe er hat jetzt begriffen, dass wenn er Paul was antut, ich ihn umbringen werde.
Außerdem muss er sich ja jetzt nicht mehr für jemanden entscheiden, die Entscheidung habe ich ihm abgenommen, oder eher gesagt Paul.
Er versucht immer wieder ein Gespräch aufzubauen, das ich aber immer wieder abblocke. Wir fahren mittlerweile schon seit einer halben Stunde, solange bin ich mit Paul nicht gefahren. Wo fahren wir hin?
"Warum fahren wir so lange?", frage ich schließlich, weil ich mich nicht auskenne. Diese Gegend habe ich noch nie gesehen.
"Du wolltest mich doch nur nach Hause fahren, wo sind wir?" Er gibt mir keine Antwort. Plötzlich hält er mitten im Nirgendwo an und steigt aus. Ich bleibe starr auf meinem Platz sitzen und sehe aus dem Augenwinkel wie er um den Wagen geht. Er öffnet die Tür auf meiner Seite und schaut mich an.
"Wo sind wir?", frage ich leise. "Steig aus.", sagt er ruhig und gelassen. "Ich will wissen wo ich bin.", schreie ich ihn schlielich an. Ich kann es nicht leiden, wenn ich keine vernünftige Antwort bekomme. "Steig aus!", sagt er etwas lauter. Seine Stimme klingt bedrohlich und schüchtert mich leicht ein. Aber ich steige nicht aus ohne zu wissen wo ich bin.
"Entweder steigst du jetzt aus oder ich werd dir helfen.", das meint er vollkommen ernst. Seine Stimme hat diesen leichten Befehlston, den ich gar nicht leiden kann, aber trotzdem spielt ein Lächeln um seine Lippen.
"Ich denk gar nicht dran, sag mir wo wir sind und dann steig ich aus.", er hat mir nicht zu sagen was ich tun soll.
"Du hast es so gewollt." Er beugt sich über mich, schnallt mich ab und zieht mich aus dem Auto. Dann hebt er mich über seine Schulter und läuft los.
"Lass...mich...runter!", ich schreie so laut es geht und schlage ihm mit den Fäusten auf dem Rücken rum, aber er denkt gar nicht daran mich runter zu lassen. Er läuft eine gefühlte Ewigkeit bis er mich dann endlich runter lässt.
Ich schaue mich kurz um. Wir stehen auf einer großen Wiese umgeben von vielen Bäumen. Die Sonne scheint sehr stark und als ich mich umdrehe sehe ich ein aufgebautes Picknick mit frischem Obst und einer Flasche Sekt.
"Was ist das hier?", völlig verwirrt schaue ich Jeff an, doch der lächelt mich nur an.
"Was ist das hier?"
Chapter 46 ist hier zu Ende, dieses Mal etwas kürzer...