~ 1 ~ bloß ein Schatten

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Flink wie ein Wolf im eigenen Territorium, schleicht das Mädchen durch den Wald. Der Vollmond lässt ihre schwarzen Haare glänzen, und wirft lange Schatten auf den Boden. Sie weiß, wo sie hin muss, doch trotzdem fühlt sie sich komplett verloren. Wie eine einsame, verlorene Seele. Ob es so etwas überhaupt gibt, weiß sie nicht, doch das brauch sie auch nicht. Sie ist sich sicher, das sie allein ist, denn um diese Zeit schleicht eigentlich kein Mensch hier draußen herum. Und vor Tieren hat sie keine Angst, sie kennt ihr Verhalten auswendig. Das Gras kitzelt am ihren Füßen, und hin und wieder sticht ein Stein hinein, doch sie ignoriert es. Ihr Blick zuckt immer wieder zu den Büschen, auch wenn sie weiß, das sie nicht angegriffen werden wird. Das Gefühl lässt sie nicht los. Sie ist nicht allein. Ihr Blick huscht zwischen die Bäume, immer wieder glaubt sie, einen Schatten zu sehen. Einen ihr bekannten Schatten, der sie nun seit Tagen verfolgt. Sie weiß, es ist nur eine Einbildung. Eine Einbildung ihrer Angst. Es ist ihr Exfreund, der bei einem Autounfall ums Leben kam. Sie hatte nie getrauert. Ihr Ex war ein säufer gewesen, hatte sich an fremden Menschen vergriffen, war einfach ihr eigener Alptraum. Mit einem mal, wurde sie durch seine Stimme aus ihren Gedanken gerissen. „Du wirst es bereuen. Denkst du, ich weiß es nicht? Das du diesen Unfall inszeniert hast? Ich werde mich an dir rächen süße.... Ich werde mich an dir rächen....”

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