11.

4 2 0
                                    

"Hör auf! Das kitzelt!"

Wir waren noch immer tropfnass, als wir wieder an der Burg ankamen. Wir liefen gerade den Flur in Richtung unserer Zimmer hinunter und Quinn hatte beschlossen, dass es eine gute Idee war, mich zu kitzeln.

Er hatte beide seiner Hände an meiner Taille, während ich versuchte ihn zu stoppen, es aber nicht schaffte. Lachend versuchte ich vor ihm wegzurennen, doch Quinn packte mich an der Hüfte und hob mich leicht hoch, sodass meine Beine den Boden nicht mehr berührten. Hilflos strampelte ich damit in der Luft herum, es brachte alles nichts.

Quinn hatte mich fest im Griff und kitzelte so lange weiter bis es langsam ein bisschen schmerzhaft wurde. Ich hatte das Gefühl nicht richtig zu Atem zu kommen, doch trotzdem musste ich lachen. Er brachte sein Gesicht in meine Halsbeuge, wo mir sein warmer Atem Gänsehaut auf dem ganzen Körper machte.

Seine Lippen formten sich zu einem Lächeln, da ich mich weder wehren noch befreien konnte und das wusste er. Und er genoss es. "Quinn!", quiekte ich, es war ein nicht ganz ausgeführtes Flehen, dass er doch aufhören mochte. Zum Glück verstand er es und ließ von mir ab, nur um mich herumzuwirbeln und anzugrinsen.

"Was ist?", fragte ich, das Lächeln wollte mein Gesicht gar nicht mehr verlassen und ich wusste nicht wieso.
"Nichts", erwiderte Quinn. Er hob die Hand und legte meine Haare hinter meine Schultern. Ein paar widerspenstige Strähnen klebten mir noch am Hals, doch die schienen ihn nicht zu stören.

Inzwischen hatten wir aufgehört alles voll zu tropfen und waren nur noch klamm. Vorsichtig machte ich einen Schritt nach hinten, Quinn schien es nicht bemerkt zu haben, da er mir immer noch in die Augen starrte. Ich konnte nicht anders als zu grinsen, als ich einen weiteren Schritt nach hinten machte.

Bevor Quinn verstehen konnte, was ich vorhatte, drehte ich mich blitzschnell um und rannte lachend den Flur hinunter in Richtung meines Zimmers. Nach ein paar Sekunden hörte ich wie Quinn mir folgte, doch ich war schneller.

Ich schlüpfte durch die Tür und schloss sie hinter mir wieder, sodass er auf der anderen Seite zum Stehen kommen musste. Quinn klopfte dreimal zaghaft an der Tür, was mich zum Lachen brachte. "Komm schon, lass mich rein", jammerte er.

"Ich werde mich nun umziehen und ihr Außenseiter habt mir beigebracht, dass man das lieber alleine macht", lautete meine Antwort, ich wusste, dass ich ihn damit neckte. Ich hörte ihn leise vor der Tür wimmern. "Ich finde wir haben genug von meinen Sitten gemacht, jetzt sollten wir mal etwas von euch Oasianern ausprobieren."

Ich dachte kurz darüber nach, kam dann aber zu dem Schluss, dass ich ihn zappeln lassen würde.
"Jetzt gerade versuche ich die hautengen Klamotten von meinem nassen Körper zu schälen", ich hielt inne, um meine Worte zu unterstreichen. Nach der kurzen Pause fuhr ich fort: "Alles gut, ich habe es geschafft."

Ein Seufzen erklang von draußen, dann hörte ich wie er an der Tür hinunterrutschte und nun mit dem Rücken an die Tür gelehnt dasaß. "Ich weiß nicht genau was ich jetzt anziehen soll, also werde ich erstmal nach etwas suchen. Ich finde einfach nichts. Und jetzt habe ich die alten Klamotten schon ausgezogen Was mache ich denn jetzt? Wahrscheinlich sollte ich erstmal duschen gehen. Ja das mache ich jetzt, du kannst ja dann in deinem Zimmer auf mich warten."

Mit diesen Worten lief ich in das angrenzende Badezimmer und ließ das Wasser laufen. Ich wartete einige Augenblicke, bis ich vorsichtig die Tür öffnete und in das Schlafzimmer spähte. Wie ich erwartet hatte, lag Quinn ausgestreckt auf meinem Bett. Mit in die Hüfte gestemmten Armen blieb ich vor ihm stehen, doch er bemerkte mich nicht.

Ich räusperte mich lautstark, was ihn leicht zusammenzucken und seinen Kopf in meine Richtung schnellen ließ. "Ich habe doch gesagt du kannst in deinem Zimmer warten", ich formulierte es so, dass es sich ein bisschen wie eine Frage anhörte. Quinn hob eine Augenbraue, als seine Augen meinen Körper hoch und runter wanderten. "Du hast auch gesagt, du hättest nichts mehr an."

Oasis- Kein EntkommenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt