3 - "You don't want to know me. Believe me"

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Was mich an mein erstes Zusammentreffen mit Jonah erschütterte, war nicht etwa die Sache, dass er etwas unhöflich zu mir gewesen war, sondern dass meine Freunde angeblich Recht zu haben schienen.

Jonah war etwas seltsam.

Auch wenn ich es nicht glauben wollte. Irgendwo konnte ich es nämlich einfach nicht verstehen. Seltsam und böse. So wollten alle anderen Jonah sehen, ihn so hin stellen. Doch irgendwie machte er auf mich nicht den Eindruck als würde er diesem Bilder der anderen entsprechen. Schließlich kannten sie ihn nicht. Genauso wenig wie ich.

"... and that's the way the war finally ended." Während ich dem Geschichtsunterricht kaum folgen konnte, dachte ich weiter darüber nach - über Jonah, drehte dabei eine meiner Haarsträhnen um einen meiner Finger.

Es war seltsam für mich. Seine hell leuchtenden, grünen Augen machten nicht den Eindruck, als könnten sie jemals etwas Schlechtes tun.

"Okay, see you all tomorrow. Class' dismissed."

Und somit war die Stunde beendet. Als Jacky, Shania aus dem Klassenzimmer liefen, unsere Schritte von dem Geräusch unserer High Heels gefolgt, meinte eine von ihnen: "History sucks."

Jacky lief dabei neben mir her. "No, school does", fügte Shania zu der anderen Aussage hinzu. Ich seufzte.

Ich hasste Schule. Ich tat es wirklich und darüber zu reden, reizte mich schon ganz schön. Vor allem, konnte ich langsam nicht mehr das schreckliche Geräusch unserer High Heels ertragen. Zwar trug ich nur roséfarbene Keilabsätze mit ganz vielen Riemchen (die ich eigentlich sehr liebte), die perfekt zu meinem Pfirsichrot-, weißgestreiften Sommerkleid und der dazu kombinierten Jeansjacke passten aber sie nervten mich.

Desto mehr sie also miteinander redeten, desto weniger bekam ich etwas davon mit. Gleichzeitig war mir aber auch so langweilig. Die Mädchen unterhielten nur angeregt über ein, für mich unwichtiges Thema und ich war weiterhin still. Ich wusste gar nicht seit wann ich so leise und still geworden war. (Oder wohl eher so uninteressiert in das, was meine Freunde an ging.)

Ein bisschen später dann stießen auch Hillary, Max, Ron, Thomas und Lewis in einen der langen Schulflure zu uns. Hillary grüßte mich, indem sie mich kurz an sich drückte, was Max ihr nachtat. Ron und Thomas sagten nur ganz normal Hi.

"Hello, beautiful", begrüßte mich Lewis plötzlich von hinten und umarmte mich. Etwas überrascht umarmte ich ihn zurück. (Größtenteils weil ich keine Ahnung gehabt hatte, wie ich anders darauf hatte reagieren sollen.)

"Hello..." Mit einem wirklich süßen Grinsen im Gesicht blickte er mich kurz an, lächelte und wandte sich den anderen dann wieder zu. Ich hörte nur wie Shania und Hillary schon anfingen darüber zu tuscheln und zu kichern, woraufhin ich mein Augen verdrehte. Sie konnten wirklich nervig sein. Ich meine, klar, Lewis hatte mich jetzt umarmt aber das hieß noch lange nicht, dass etwas zwischen uns lief, schließlich fand ich seine Art immer noch irgendwie seltsam.

Und auch wenn ich mich dabei etwas komisch fühlte, entschloss ich mich dazu, nett zu Lewis zu sein. Er schien es wirklich nur gut zu meinen und ich kannte ihn auch nicht gut genug, um zu sagen, dass ich ihn nicht leiden konnte.

Langsam setzten wir uns alle wieder in Bewegung, steuerten das Footballfeld, dass hinter unserer Schule stand an.

"How's been your day so far?", fragte er mich beiläufig. "Uhm... good, I guess. What about you?"

Auch wenn nicht alles stimmte, was ich ihm da erzählte, fand ich mich schnell damit ab. Er musste nicht wissen, dass ich mir immer noch ständig den Kopf über einen Jungen zerbrach, den keiner von ihnen zu leiden schien und der sich dazu wirklich nicht besser benahm, um allen das Gegenteil zu beweisen. "Same", sagte er. "I've just been struggling with math lately."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 22, 2016 ⏰

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