„Dito. Mr Soarez."

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POV Inéz

Lydia versuchte mich zu beruhigen, sie versuchte es wirklich, aber wie kann man jemanden helfen, der sich nicht helfen lassen will?

Es ist, als würde ich aufgeben.
Jack stellte sich als Lügner heraus
und jetzt auch noch mein Vater?

Ja, mag sein, dass er sich durch seine Soldatenausbildung mit Waffen auskennt.
Doch gleich eine Frau erschießen? So weit ist er noch nie gegangen, so weit würde er auch nie gehen.

Und wieso machten Jack und er gemeinsame Sache?
Vater konnte Jack noch nie leiden.
Wieso setzte Seth die Zwillinge auf meinen Vater?
Woher wussten sie, wo mein Vater wohnt?

Und überhaupt....wieso sollte mein Vater mich suchen oder gar zurückholen wollen?

Es sind alles viel zu viele ungeklärte Fragen, meine gesamte Existenz baut sich auf riesigen Fragezeichen auf.

~

„Nachdenklich heute Nachmittag?"

„Das kann man besser nicht ausdrücken...", ich lasse mich zum hundertsten Mal ins frische Gras fallen, das wie ein Netz um das gesamte Anwesen gespannt ist.

Seth breitet ein schwarzes Handtuch neben mir aus und setzt sich.

„Natürlich, der feine Herr darf nicht schmutzig werden."

„Der feine Herr will kurz mit dir reden."

„Ich will aber nicht mit dir reden. Du willst meinen Vater umbringen, nennst es <Steffan-Jagd>, sag' mir mal, bist du noch ganz dicht?"

„Ach f*ck dich doch!" Brüllt er.

„Das mache ich, gerne." Ich stehe auf und renne in Richtung Villa.

„Training steht an Fräulein."

Gott, wie er mich aufregt! Man!

„Gut. Ich komme gleich, ich ziehe noch schnell andere Sachen an."

„Jetzt auf einmal lieb? Du weißt schon, wie egoistisch du manchmal sein kannst."

„Dito. Mr Soarez."

~

„Schlage mich, prügele mich, so stark du kannst. Keine Scheu." Fordert er mich auf. Seine silberne Uhr blendet mich.

„Welch' ein verlockendes Angebot." Ich zupfe meine Jogginghose zurecht und trete ihm gegen den Oberschenkel.

„Pass' ja auf, dass du dabei nicht meine Eier erwischst! Denn wenn du das tun solltest, werde ich dich bestrafen! Konzentriere dich."

Ich schlage auf seine Brust ein, gegen seine Schulter, Arme, Beine, Rücken und Bauch. Er regt sich nicht einen Millimeter und so langsam geht mir die Puste aus, ich habe wirklich Laucharme.

„Ist das alles was du kannst? Für so schwach habe ich dich nicht gehalten...warte, doch das habe ich! Du hast meine Erwartungen sogar getroffen!"

Ich hebe meinen Fuß an, sammele all' meine Kraft und Wut zusammen und trete ihm mächtig in seine Weichteile.

Er verfestigt seinen Blick angestrengt und presst seine Hände gegen den Schritt. „Du billige kleine Nutte! Ich hab dich gewarnt!"

Er zerrt mich in die Lüfte, schwingt mich auf seine Schulter und rennt zu seinem schwarzmatten Jeep.

„Hallo?! Was wird das, lass' mich runter du elender Hund, du!"

„Mit jedem weiteren beleidigenden Ausdruck, wird die Strafe erhöht. Zügle also besser dein Mundwerk, Kleines."

„ICH HASSE DICH DU HÄSSLICHER PENNER, NAAA BESSER?"

„Ganz und gar nicht. Das macht dann 10 Minuten länger." 10 Minuten länger? Was redet er da?

„Wobei?"

„Wir fahren erstmal zu Natalia, sie vermisst du doch bestimmt schon ganz doll." Zu Natalia? Aber das ist doch das Bordell.

„Was wird das Seth? Verarsch mich nicht!"

„Heute wartet ein kleiner Job auf dich. Das Gute ist, du musst dich dabei nicht umziehen, sondern lediglich ausziehen."

„Seth?!" NEIN.NEIN.NEIN?!

„SETH?! WAS HAST DU MIT MIR VOR?!"

Er antwortet nicht, sondern fährt in Richtung des Bordells. Er wird doch nicht etwa?

(Danke für's Lesen <3 Heute ein etwas kürzeres Kapitel, gerne Votes dalassen ;)

Bring mich nicht in VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt