10. Tear us apart

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"Was guckt ihr denn alle so?" rief Mason, nachdem er sich durch seine, vom Helm verwuschelten, braunen Haare fuhr und sie damit womöglich nur noch mehr verunstaltete. Auch wenn ich ihn nicht besonders mochte, hatte ich vermutlich ihm zu verdanken, dass ich gerade keine saftige Ohrfeige verpasst gekriegt hatte.
Ich trat einen Schritt zurück und sah verlegen zu Boden, wusste nicht wie ich mich bei ihm bedanken sollte. Stattdessen glitt mein Blick nun zu Mandy, die verzweifelt versuchte sich aus Graysons Griff zu lösen. Grayson...Hatte er die ganze Zeit da gestanden und einfach zugesehen? Aber was hatte er auch sonst tun sollen? Unsere Blicke trafen sich und ich meinte so etwas wie Mitgefühl in seinen Augen lesen zu können. Genauso gut hätte es aber auch Schuld sein können. Thayer hatte Recht. Ich durfte mich nicht zu sehr von seinem Grayson-Charme einwickeln lassen, und immerhin war es im Endeffekt Mason gewesen, der mich vor dieser Irren gerettet hatte. Der Junge, dem Grayson die Schuld in die Schuhe schieben wollte.
Die Reporter betätigten wieder einmal ihre Auslöser und fingen unseren kurzen Blickkontakt ein. Meine Enttäuschung, Graysons Schuld. Verdammt! Sie sollten aufhören mein Leben auf leblose Bilder zu reduzieren. Es steckte doch so viel mehr hinter allem als es auf Fotos zu sehen war. Ich zog die Kapuze meiner blauen Jacke über und wandte mich ab, um in Richtung Schuleingang zu flüchten. Doch eine Stimme hielt mich davon ab.
"Warte Madison!"
Es war Mason, der meinen Namen rief, und da ich ihm einen Gefallen schuldete, blieb ich stehen, drehte mich zu ihm um. Wieder Blitzgewitter. Immerhin durften sie mir keine Fragen stellen. Das war der einzige Vorteil an der ganze Sache. Ich konnte sehen wie sie sich die Köpfe zerbrachen, doch direkte Fragen an mich zu stellen, war ihnen auf dem Schulgelände untersagt. "Willst du nicht auf mich warten?" fragte Mason, woraufhin ich fragend die Augenbraue hochzog und hilfesuchend zu Thayer hinübersah, der wiederum unauffällig zu Mandy und Grayson hinüberlinste. Was hatte er vorhin gemeint, als er sagte, er hätte gedacht, dass Mandy "nur blüfft"? Nachdenklich sah ich meinen Bruder an und fragte mich, ob er gewusst hatte, was heute passieren wird. Was war, wenn sie alle Bescheid gewusst hatten? Wenn sich alle gegen mich gewandt hatten, um mir den Mord an Laurie in die Schuhe zu schieben? Mandy hatte zuerst Grayson und dann Thayer versucht davon zu überzeugen und dann...Madison, deine Fantasie geht mit dir durch! Thayer ist dein Bruder. Mehr als das, er ist dein Zwilling.
Ich zuckte zusammen, als sich eine große Hand um meine Schulter legte. Mason. Anscheinend hatte er es an sich, immer wieder wie aus dem Nichts aufzutauchen und das, obwohl man ihn gerade noch gesehen hatte. "Du solltest jetzt lieber reingehen." zischte er mir leise ins Ohr, während er mich sanft, aber bestimmt in Richtung Haupteingang schob. "Was tust du da?" erwiderte ich verwirrt, nahm aber ohne Umschweife den vorgesehenen Weg. "Wer auch immer hinter uns her ist, der sollte deine Bilder nicht in der Zeitung sehen." erklärte Mason, wie immer sprach er in Rätseln. Langsam bezweifelte ich sogar, dass er ein Mensch war und keine Sphinx. Ich verdrehte die Augen, "Machst du Witze? Die haben schon genug Fotos von mir, um eine ganze Wand zu tapezieren."
Wir erreichten den Flur, außer Sichtweite der Reporter, und blieben stehen. "Ich weiß." gab er zu, wobei er zögernd umherblickte als wolle er sich vergewissern, dass uns niemand gefolgt war, was im Prinzip Quatsch war, denn natürlich befanden wir uns hier nicht alleine auf dem Flur, "Ich wollte nur sicher gehen, dass man uns zusammen sieht." Ich runzelte die Stirn, "Wieso?" Mason sah mich einen Moment lang einfach an, "Sie sollen wissen, dass wir uns zusammengetan habe. Dass ich dich beschütze." Mason versuchte mich zu beschützen? Ernsthaft? Ich dachte immer, er wäre der typische Einzelgänger..."Moment, wer sagt, dass wir uns zusammengetan haben?" entgegnete ich, wobei ich einen Schritt von ihm zurückwich. Er verdrehte seine grünen Augen, "Du solltest mir echt mal ein wenig Vertrauen schenken, Madison! Nur weil ich nicht der Sohn des Schulleiters bin, heißt das noch lange nicht, dass ich für Lauries Mord verantwortlich bin." Er machte eine kurzen Pause. Warum zum Teufel hielten es mir alle vor, dass ich Grayson vertraute?, "Habe ich dir nicht schon oft genug gezeigt auf wessen Seite ich stehe?" Zögernd vergrub ich die Hände in meiner Jeanstasche. Er hatte ja recht. Auch wenn ich das nur ungern zugab. Allein seine Aktion vorhin hatte das mehr als deutlich gemacht. "Und vor wem versuchst du uns zu beschützen?"
Er zuckte mit den Schultern, "Ich weiß es nicht. Aber wer auch immer es ist, er versucht unsere Gruppe zu spalten." Die Gedanken, die mir vorhin auf dem Parkplatz gekommen waren, schossen mir wieder in den Sinn. Was wenn Mason recht hatte? Wenn tatsächlich jemand versuchte uns dazu zu bringen, einander nicht mehr gegenseitig zu vertrauen? "Vielleicht versuchen sie ja gar nicht uns auseinander zu reißen, sondern bloß die Schwächsten von der Gruppe zu trennen..." äußerte ich meine Befürchtung, dass allein Mason und ich hier die Opfer waren. Mason hob den Blick und sah mir direkt in die Augen, "Scheint als würden wir beide uns brauchen." Ich nickte, obwohl ich mir nichts anderes sehnlicher wünschte, als dass er vehement den Kopf schüttelte und überzeugend belegte, dass meine Theorie falsch war. Thayer war mein Zwillingsbruder, Grayson war fast ein Freund von mir geworden und Mandy...war es einfach nicht wert zu den Auserwählten zu gehören.
Mason lächelte, "Also gut, Madison Malik. Ich kann also auf dich zählen? Du glaubst mir, dass ich unschuldig bin?" Er streckte mir die Hand entgegen. Ein Teil von mir zweifelte immernoch an Masons Unschuld, doch ein anderer Teil, der dominantere, wusste, dass ich auf Mason Carter angewiesen war. Entschlossen reichte ich ihm meine Hand und schüttelte sie, "Wenn du, Mason Carter, mir versprichst, mir zu helfen, den wahren Mörder zu finden." Seine grünen Augen sahen fest in meinen braunen, "Ich verspreche es."

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 31, 2015 ⏰

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-Stratford Badboy-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt