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~Fianna~

Jedes Mal, wenn ich die Narbe auf meinem Rücken betaste, muss ich daran denken, wie schwach ich war. Und, dass ich mich nie wieder so fühlen möchte. Deshalb erlernte ich das Fechten, um nie mehr absolut machtlos zu sein. Und eines habe ich dennoch gelernt: Lasse nie jemanden deine wahren Gefühle sehen. Denn wenn du es tust, werden die Menschen sie benutzen, wie einen Zug auf dem Schachbrett, um dich zu zerreißen. Und deshalb verschließe ich meine Gefühle seitdem tief in mir, wo sie niemand finden kann. Wie ein Container mit Gift, der in den dunklen Tiefen des Meeres versinkt, wo ihn niemand je mehr zu Gesicht bekommt und nur das klare, reine Wasser zu sehen ist. Und nur, wenn absolut niemand in der Nähe ist, legt er sein Gift wie eine dunkle Wolke auf die Wasseroberfläche.

Seit Tagen, Wochen, Monaten, Jahren, hat kein einziger Mensch auch nur ein Fünkchen von dem gesehen, was ich wirklich fühle. Stattdessen erfülle ich einfach ihre Erwartungen. Es ist nicht schön, oder macht es einfach. Aber es macht es leichter.

...

Ich blinzel. Mir tut alles weh und noch viel mehr. Langsam richte ich mich auf. Die ersten Sonnenstrahlen fallen durch mein Fenster. Plötzlich fällt mir ein, was letzte Nacht passiert ist.

Shit!

Bin ich bewusstlos geworden? Aber wie komme ich dann in mein Bett? Unwillkürlich gleitet mein Blick über meinen Wecker... zehn Uhr morgens?! Ich bin zu spät. Ich muss in die Schule. Aber als ich gerade dabei bin - panisch - aus dem Bett zu hüpfen, entdecke ich einen Zettel auf meinem Nachttisch. Irritiert ziehe ich die Stirn kraus.

Der Papierstreifen ist von meiner Mom, die mir, bevor sie zur Arbeit gegangen ist, aufgeschrieben hat, dass sie mich bewusstlos im Flur gefunden und mich deshalb heute von der Schule entschuldigt hat.

Erleichtert sinke ich zurück auf meine Matratze und entspanne mich ein klein wenig. Wenigstens muss ich heute niemanden aus meiner beschissen Schule sehen. Und als ich auf den Boden blicke, sehe ich auch, dass dort nichts mehr von meinem Mageninhalt zu sehen ist.

Ich nehme mein Smartphone zur Hand, um zu sehen, ob Yves mir zurückgeschrieben hat. Und das hat er. Mit einem Lächeln auf den Lippen öffne ich die Nachricht... Bis ich sie lese:

»Sorry, aber ich kann doch nicht. Lass uns doch an deinem Geburtstag telefonieren oder so.«

Immer wieder lese ich die Worte. Es mag zwar dumm und übertrieben sein, aber es schmerzt, dass auch er anscheinend nichts in mir sieht, außer jemanden mit dem man sich hin und wieder treffen kann.

»Kein Problem, können wir so machen.«, antworte ich, obwohl ich genau das Gegenteil denke.

Aber ich kann wohl nichts daran ändern, dass ich ihm nicht wichtig bin. Ich bin niemandem wichtig und das wird wohl auch so bleiben.

Mit Tränen in den Augen bette ich meinen Kopf auf das Kissen und ziehe mir die Decke bis zum Hals.
Was mache ich nur falsch?

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So, das war Kapitel fünf. Wenn es dir gefallen hat, würde ich mich sehr über einen Vote oder einen Kommentar freuen. ☺️

Bis zum nächsten Kapitel 👋

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Sign Of The Crescent Moon | Those Void Words Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt