Will er mich an einen Freier verkaufen?! ⚠️

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POV Inéz

Seth öffnet die Beifahrertüre und lässt mich aussteigen. Es wird langsam Abend und ich merke, wie sich das Ambiente rund um's Bordell verändert.
Die Neon-Lichter strahlen greller, der Parfüm und Zigaretten Geruch ist sogar außerhalb des Gebäudes zu vernehmen.

Viel mehr ist los, als heute Morgen. Herumstehende Freier halten hitzige Gespräche mit anderen Männern, Kellner rennen mit Tabletts voller Champagner von A nach B und inmitten dieses turbulenten Wirbels, bin ich.

Ich weiß nicht, was Seth vorhat, aber er scheint ziemlich sauer zu sein. Er hatte mir eine Regel aufgetischt, ich solle im Training nicht in seine Eier treten....Ich Regelbrecher konnte mich natürlich nicht abhalten. Es war einfach zu verlockend und das habe ich jetzt davon!

„Seth, was machen wir hier?" Frage ich zum zehntausendsten Mal.

Wieder keine Antwort, danke.

Dann lässt er mich plötzlich los und verschwindet in den schmierigen Männermassen...super, dass er mich hier mal wieder alleine zurücklässt. Zumindest wird mir keiner zu Nahe kommen, der Schweiß klebt an meinen Sportklamotten und meine Haare sind zerzaust, wie nach einem Tornado.

„Neu hier?" Jemand tippt mir an die Schulter.

„Wie bitte?" Ich drehe mich um und richte meinen Blick auf einen Mann, der seinen Finger noch immer auf meiner Schulter verweilen lässt.

„Könnten Sie mich bitte loslassen, wie Sie vielleicht sehen können, stinke ich unfassbar." Versuche ich ihn zu überzeugen, seine Dreckspfoten von mir zu nehmen.
Er lächelt nur weiter.

„Sehen Sie mal..", ich zeige auf die vielen Schweißflecken.

„...ich bin total verschwitzt, erschöpft. Suchen Sie sich eine andere aus, die sie belästigen können. Danke."

„Du bist echt witzig." Er zwinkert mir zu.

„Ja, habe ich schon oft gehört." Ich werfe meinen Pferdeschwanz nach hinten und laufe geschickt davon. Der kann mich mal.

Vielleicht schaffe ich es, mich den ganzen Abend lang, hinter irgendeinem Tresen vor Seth zu verstecken. Ich suche die Umgebung nach dem nächstbesten Versteck ab, fixiere es und laufe zielstrebig darauf zu. Ob ich dabei den einen oder anderen aus dem Weg stoße, ist mir egal. Nur noch ein paar wenige Meter und....

Etwas kaltes schlingt sich plötzlich um mein Handgelenk.
„Du kannst so nicht mit Kunden reden. Du hast noch Einiges zu lernen." Seth verschließt die Handschelle und ich schaue schockiert von meiner gefesselten Hand hoch zu seinen blauen, kalten Augen.

„WAS SOLL DAS?! Wieso legst du mir Handschellen an? Sind wir hier etwa bei der Polizei?"

„Mam' Sie werden festgenommen, wegen Beamtenbeleidigung!" Er kichert amüsiert.

„Du hast sie nicht mehr alle, du scheiß W*XXER!"

„10 Minuten drauf."

Was redet er die ganze Zeit von <10 Minuten drauf>?

Die Handschelle reibt stark an meinem Handgelenk und ich spüre die Panik aufsteigen, als er mich an dem metallischen Stück hinein ins Bordell zerrt. Ich fühle mich wie ein Tier an der Leine, das seinem Herrchen hinterherläuft.

„Wohin bringst du mich?" Wir laufen durch einige schwach beleuchtete Gänge und definitiv NICHT in die Richtung von Natalia's Zimmer.

„Egal wo ich dich hinbringe, du wirst nicht fliehen können. Also würde ich vorschlagen, du beleidigst mich nicht weiter."

Bring mich nicht in VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt