Jimin
Manchmal frage ich mich wirklich, was alles in seinem Kopf vor sich geht. Wie kommt er bitte darauf, dass ich ihn betrügen könnte? Nie würde mich das auch nur einfallen? Bevor ich das tu, muss wohl schon einiges passieren.
Ich hatte es an dem Tag geschafft Yoongi einigermaßen zu Stabilisieren, Gefühlsmäßig, hatte nur noch was für uns zu essen gemacht, um danach zusammen auf dem Sofa zu gammeln, nur die nähe einander gaben. Während ich da so in seinen Armen lag, kam es dann doch immer wieder vor, dass sich seine Hände auf meinen Bauch verirrten, aber er gab nie eine Reaktion darauf.
Er spürte das Kind also noch nicht. Ich spürte es deutlich, sich bewegen, wenn er seine Hand auf meinem Bauch hatte. Wann wird er es denn bitte spüren? Ich hoffe bald.
Ich hatte die paar Tage hinter mich gebracht und heute musste ich zum Arzt, alles durchchecken lassen, aber Yoongi hier alleine lassen konnte ich kaum. Er hatte sich in sein Musikzimmer verkrochen und ich stand schon davor, hörte wie er mit der E-Gitarre spielte. Ich liebte es zu hören, wenn er was Neues machte.
Das Yoongi gar nichts arbeitete, stimmte in dem Sinne nicht ganz. Er arbeitete und verdiente damit auch Geld, es war nicht so das Geum-jae sich komplett um uns kümmern muss. Ganz abhängig waren von ihm dann auch nicht, wie es manche dachte.
Ich klopfte an die Tür des Zimmers und es wurde ruhig. Ich machte sie leicht auf und schaute hinein. Wie immer Dunkel, nur die etwas gedämpfte Lampe war an und wenn war der Monitor des Laptops an. Yoongi sah mich fragend.
"Du weißt doch, dass ich gleich den Arzttermin habe? Kommst du mit, oder wie hattest du es vor?", fragte ich ihn. Yoongi stand auf, zog den Stecker aus der E-Gitarre und stellte sie in die Halterung. "Du gehst nicht alleine, ich komme mit! Vielleicht hilft mir das auch", meinte er monoton. Ich nickte nur und ging dann, wartete das Yoongi kam, um gehen zu kommen.
Er brauchte nicht lange, bis er dann auf mich zukam und wir die Wohnung verließen, um ins Auto zu steigen. Die Fahrt war so ruhig. Yoongi wusste zu welchem Arzt ich musste, also musste ich da wenig was sagen.
Wir hatten Glück, dass wir nicht zu lange warten mussten. Yoongi fing in dem Wartezimmer, in dem nur eine fremde Person saß, an zu zittern, hüpfte die ganze Zeit mit dem Fuß auf und ab. Nur eine fremde Person im Raum und in Yoongi ging es ab.
"Hallo Herr Park, sie können sich gleich auf die Liege legen. Ihr Freund kann sich daneben stellen", sagte sie. Ich legte mich hin und machte auch schon direkt meinen Bauch frei. Yoongi stand etwas unbeholfen neben mir, sah aus dem Fenster, vor dem die Liege war.
Ich nahm seine Hand, aber Yoongi reagierte nicht darauf, drückte, wenn nur leicht zu, um zu zeigen, dass er dennoch anwesend war. Er vermied den Blick, Kontakt zu der Ärztin. Ich sah nur zu ihm auf. Ich bemerkte seine angespannte Art. Wie schaffe ich es ihm nur ihm einmal diese Angst vor den Menschen zu nehmen? Das würde doch noch ein längerer Kampf bleiben. Er sah in jedem Fremden gleich deren bösen Seiten, hatte den Blick für das Gute völlig verloren, ging immer erst vom schlimmes aus.
Niemand will ihm etwas tun. Es sind nicht alle wie sein Stiefvater und dessen Familie.
Sie sind schuld das Yoongi so ist. Sie haben ihn kaputt gemacht, aber so kaputt ist es gar nicht, sonst würde ja wohl kaum mich lieben können, oder etwas nicht? Wie meine Großmutter hatte mir mal gesagt, dass nichts so kaputt ist, dass man es nicht reparieren könnte, man kann vieles reparieren, man muss es nur versuchen und dran bleiben.
Es war nicht auf Objekte bezogen, das wusste ich. Es ging einzig und allein um Menschen, ihre Beziehungen und deren Seelen, wie Geist. Ein Mensch war erst dann wirklich kaputt, wenn er auch Tod war und nicht vorher. Davor kann man immer noch gewisse Dinge retten.
"So, dann schauen wir mal. Heute sollte ich wohl besser sagen können, wie es aussieht", lächelte sie mich an, während die das Gel auf meinem Bauch verteilte. Wieder sah ich zu Yoongi, der immer noch starr aus dem Fenster sah und meine festhielt. Mittlerweile klammerte er sich an meine Hand.
Die Ärztin sah nun auch zu Yoongi, er spürte deutlich ihren Blick auf sich, zuckte minimal zusammen. Was er jetzt wohl dachte. Sie sah kurz zu mir und dann auf den Bildschirm. Sie fuhr langsam über meinen Bauch, drückte leicht.
"Oh, das ist eine Überraschung", kam es plötzlich von ihr und ich sah sie verwirrt an. Sie drehte ihren Kopf zu mir. "Da hat sich wohl doch jemand versteckt. Es sind Zwillinge, Herr Park, erklärt jetzt auch den größeren Bauch in der einundzwanzigsten Woche. Es kam schon etwas komisch rüber", kam es von ihr und ich war wirklich überrumpelt. Zwillinge? Ganz toll, hieß also gleich doppelte Arbeit.
In Yoongi schien einiges durchzugehen, bis dann plötzlich die Herztöne ertönten.
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AMYGDALA ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
FanficFür Yoongi ist das Leben so eine Qual, dass er es einfach nur noch beenden will, es macht ihn Müde und Kaputt. Als wäre das alles nicht genug, tritt auch noch neues Leben in Yoongi und Jimin's gebrochene Welt, was ihre Beziehung und Yoongi's Depress...