Woohwa

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Spät am Abend verließen wir das Entertainment und machten uns zurück auf den Weg zum Dorm. Es war bereits dunkel und es sah beinahe so aus, als würde ein Sturm aufziehen. Vielleichz bildete ich mir das auch nur ein, wie so vieles in letzter Zeit, aber manchmal spürte ich sowas eben auch, was sehr komisch war.

Ich wollte gerade mein Handy herausholen um zu sehen, wie spät es genau war, doch da fiel mir auf, dass ich es nicht mehr bei mir hatte. Panisch suchte ich alle Taschen durch, bis mir einfiel, dass ich es im Entertainment liegen gelassen hatte. Es musste noch im Studio sein. So ein Mist aber auch.

Da ich stehen geblieben war, sahen mich alle anderen fragend an. Dennoch musste ich gestehen, dass ich selbst nicht mitbekommen hab, dass ich stehen geblieben war.

Seonghwa war der Erste, der auf mich zu kam und vor mir stehen blieb. "Ist alles in Ordnung?" Ich war von seiner liebevollen Art immer so fasziniert, dass ich immer leicht errötete, wenn er so liebevoll zu mir war. Ich konnte nur kurz nicken. "Schon, aber ich hab mein Handy wohl im Studio vergessen. Ich gehe schnell zurück und hole es." Der Rest nickte, doch Seonghwa sah mich immer noch besorgt an. "Soll ich nicht lieber mitkommen?" Das war sehr lieb von ihn, aber ich konnte daraufhin nur den Kopf schütteln. "Nein, dass wird nicht nötig sein. Geh mit den anderen schon mal zurück. Ich komme ja dann nach." Sicher schien er sich dabei nicht zu sein, aber er nickte und machte auf dem Absatz kehrt. "Pass aber auf dich auf." flüsterte er nochmal und folgte den anderen zurück zum Dorm. Mein Herz fing automatisch schneller zu schlagen an. Was war das nur für ein seltsames Gefühl? Das hatte ich schon etwas länger. Ach, wahrscheinlich war es nichts. Ich sollte mir besser keine unnötigen Gedanken darum machen und begab mich nun zurück zum Entertainment.

Als ich ankam, war das ganze Gebäude schon dunkel. Wenn ich jetzt wüsste, wie spät es war, dann konnte ich es nachvollziehen. Das Gebäude war bis 22:00 Uhr hell beleuchtet. Es musste also schon später sein.

Ich ging zur Tür und legte keine Hand auf die Klinke. Jetzt konnte ich nur hoffen, dass das Gebäude noch offen war. Ich drückte die Klinke herunter und tatsächlich ging die Tür auf. Perfekt! Ich konnte rein und mein Handy holen.

Ich schloss hinter mir leise die Tür und suchte nachdem Lichtschalter. Als ich ihn endlich fand, konnte ich auch schon mehr sehen. Ich ging schnell zum Fahrstuhl und fuhr damit erstmal in den fünften Stock. Dort stieg ich aus und begab mich zum Studio. Das Studio schien ebenfalls noch offen zu sein. Ich konnte wirklich noch mein Handy holen und muss nicht extra bis morgen früh warten.

Ich betrat es und suchte das Studio nach meinem Handy ab. In weniger als zehn Sekunden konnte ich es auf der Kommode liegen sehen. Alles schien funktioniert zu haben. Ich nahm es an mich und schaltete mein Handy an. Verdammt! Ich hätte es aufladen sollen. Es hat nur noch zwei Prozent Akku. Außerdem war es wirklich kurz nach zehn. Da lag ich ja gar nicht mal so falsch.

Plötzlich gingen alle Lichter aus und die Tür fiel mit einem lauten Geräusch ins Schloss. Ich zuckte heftig zusammen und sah panisch zur Tür. Was war das? Wieso war jetzt wieder alles dunkel? Gab es etwa einen Stromausfall? Meine Frage wurde mir durch das Gewitter, was draußen herrschte, sofort bestätigt. Es hatte zu stürmen angefangen und blitzte immer mal wieder. Das Gewitter schien den Stromausfall zu verursachen. So langsam wurde es hier drinnen aber auch echt kalt. Ich nahm mein Handy und wollte schnell die anderen schreiben, aber genau in dem Moment ging mein Handy aus. Es hatte kein Akku mehr. "Verdammt..." fluchte ich leise vor mich hin und ging in einer Ecke und setzte mich. Ich schlang meine Arme um mich um mich so irgendwie warmhalten zu können. Ob die anderen merken, dass ich nicht da bin? Ich hoffe es. Ich würde hier drinnen erfrieren.

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Seonghwa's Sicht:
Wir kamen langsam wieder beim Dorm an. Mingi, San, Yunho, Yeosang und Jongho waren sofort ins Bett gegangen. Ich wollte warten, bis Wooyoung wieder da war. Das konnte schließlich nicht allzu lange dauern. Hongjoong war ins Wohnzimmer gegangen und da ich kurz alleine sein wollte, war ich in die Küche gegangen. Dort machte ich mir schnell etwas zu essen und setzte mich mit einem Glas Wasser an den Tisch.

Ich fing langsam an über Wooyoung und meine Gefühle für ihn nachzudenken. Ich hatte gemerkt, dass da irgendwie mehr war. Es waren keine richtigen Familiengefühle oder dergleichen, nein. Es waren echte Liebesgefühle, was ich nicht fühlen durfte und auch nicht wollte. Ich wollte sowas nicht fühlen. Ich überlegte schon die ganze Zeit ob ich mit den anderen darüber reden sollte, aber das kann ich auch wieder nicht. Mingi wäre zu kindisch um mit ihn vernünftig drüber zu reden. Jongho, San, Yunho und Yeosang würden sich nur drüber lustig machen. Vielleicht würde Hongjoong mich ja verstehen.

"Hier steckst du ja." Ich sah zur Tür und sah Hongjoong auf mich zukommen. Er setzte sich neben mich und sah mich recht monoton an. Ich konnte nur schwach nicken. "Worüber denkst du nach?" Es wäre gerade der perfekte Zeitpunkt dafür. "Über Wooyoung und..." Ich stoppte. Ich konnte es ihn vielleicht ja doch nicht sagen. "Wieso das denn?" Ich schluckte und sah angestrengt auf den Tisch. "Kann ich...dir vertrauen?" Daraufhin sah er mich stirnrunzelnd an. "Natürlich! Wieso solltest du das denn nicht können? Du kannst mir alles sagen, okay? Nur weil du der Älteste bist, musst du nicht unbedingt stark sein." Das wusste ich echt zu schätzen und konnte nur leicht nicken. "Es könnte sein...das ich Gefühle...für Woo entwickelt hab." Er sah mich im ersten Moment perplex an, aber dann lächelte er leicht. "Ich hätte es nie für möglich gehalten, aber Glückwunsch. Ich bin mir sicher, dass er dich auch liebt. Trau dich und gesteh ihn deine Gefühle." Vielleicht hat er recht. Es schadet ja nicht, aber die Angst war vielleicht größer.

Als er nach einer Stunde immer noch nicht wieder da war, begann ich mir so langsam Sorgen zu machen. "Er ist immer noch nicht zurück." flüsterte ich beunruhigt und sah mit einem besorgten Blick zu Hongjoong. Er wirkte ebenfalls leicht besorgt. "Ja und es hat stark zu gewittern angefangen." Das stimmt. Es kann ja sein, dass er aufgehalten wurde. Dennoch bereitete es mir Sorgen.

Entschlossen stand ich von meinem Platz auf. "Ich muss zum Entertainment. Ich muss sichergehen, dass es ihn gut geht." Hongjoong nickte und war ebenfalls aufgestanden. "Ich begleite dich." Ich nickte und gemeinsam stiegen wir ins Auto. Der Regen wurde zwar weniger, aber trotzdem.

Nach weiteren Minuten kamen wir beim Entertainment an und rannten zur Tür. Ich versuchte sie zu öffnen, aber das war zwecklos. Vielleicht war er ja auch nicht mehr da drinnen. "Ich ruf ihn an." beschloss ich kurz danach und holte mein Handy heraus. Allerdings ging er auch nachdem dritten Anruf nicht ran. Es brach immer ab. "Ich ruf den Manager an." sagte Hongjoong und tat es auch schon. Er hat extra gewartet, bis ich Wooyoung erreichte, aber er ging nicht ran.

Hongjoong konnte den Manager sofort erreichen. Er erklärge ihn die Situation und kam sofort hierher. Wir hatten leider kein Schlüssel dafür, aber zumindest unser Manager.

Dieser war nach zehn Minuten auch schon gekommen. "Es gab einen Stromausfall, aber nur im Entertainment. Da durch schließen sich die Türen automatisch und die Heizung geht aus." Das war gar nicht gut. Er könnte sich da zu Tode frieren.

Wir begabem uns umgehend zum Studio. Dort schloss er uns die Tür ebenfalls auf. Wir stürmten nach drinnen und konnten Wooyoung in einer Ecke sitzend erkennen. Er versuchte sich warmzuhalten. Ja, hier war es bitterkalt.

"Woo!" Er sah schwach auf und lächelte leicht. Seine wunderschönen Lippen waren bereits blau. "S-Seon-ghwa." Ich drückte ihn sofort an mich. "Alles wird gut. Jetzt kommst du erstmal ins Warme." Er nickte nur in meinen Armen und ich hob ihn in Brautstyle hoch. "I-Ihr s-s-sei-d d-do-ch n-och ge-k-k-om-men." "Ja, aber jetzt wird alles gut werden. Ich verspreche es." Er schüttelte in meinen Armen aber bloß den Kopf, während wir uns wieder nach draußen begaben. "I-Ich muss d-d-ir wa-was s-sa-gen." Ich blieb still und hörte ihn einfach nur zu. "I-Ich g-laub i-ich l-lie-be d-dich." Meine Augen weiteten sich. Hongjoong lächelte mich nur von weiten an und auch unser Manager nickte. "Ich...liebe dich auch." hauchte ich schwach zurück und gab ihn schnell einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. Er lächelte leicht. "D-D-an-ke..." brachte er noch heraus und schlief auch schon in meinen Armen ein. Ich musste leicht lächeln. Darüber konnten wir ja morgen immer noch reden. Jetzt sollte er sich erstmal ausschlafen.

Tatsächlich kamen wir am nächsten Tag zusammen. Wir haben uns vor den anderen auch schon geoutet, aber nur, weil uns Hongjoong dazu getrieben hatte. Wir waren glücklich zusammen und würden es auch weiterhin bleiben.

Ateez OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt