Die Liebe, die alles veränderte

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Der Schmerz, welcher sich in Enni's Brust breit machte, war kaum auszuhalten. Es war vorbei, endgültig vorbei. Ein Schluchzen entfuhr ihrem Mund und schnell presste sie ihre Hand auf ihre Lippen, um einen weiteren Schluchzer zu unterdrücken. Keiner sollte sie hören.

Das ganze Erlebnis in den letzten Tagen war einfach etwas viel, aber es hatte so schön und fantastisch begonnen und nun so ein abruptes Ende der positiven Gefühle? Nun saß sie an einem kleinen Fluss, welcher etwas abseits der Burgruine verlief und lies die letzten Tage Revue passieren:

Sie war ein Waisenkind und hatte nie die Möglichkeit in eine Familie zu kommen, da sie schon immer etwas anders war, als die anderen Kinder. Laut den Erzählungen der strengen Heimleiterin, lag sie eines Tages in einem Korb, bedeckt mit einer dünnen Decke, vor der Tür des Waisenhauses. Auf einem Zettel stand der Name, sowie das Geburtsdatum und der Notiz, dass man sich gut um sie kümmern solle.

Manchmal, da geschahen jedoch seltsame Sachen mit ihr. Wenn sie auf einer Wiese saß und weinte und ihre Träne fiel auf die Erde, dann wuchs da innerhalb weniger Sekunden eine prachtvolle Blume, die es so nicht gab. Diese Blume hatte die schönsten, schillerndsten und intensivsten Farben, die ein bloßes Auge kaum sehen konnte. Man könnte jetzt vielleicht meinen, dass alle fasziniert davon waren, aber im Gegenteil. Die Menschen hatten Angst vor ihr, da sich keiner erklären konnte wer oder was sie war. Als Außenmerkmal hatte sie im Gesicht einen hellgelben Punkt auf der Stirn und es schien etwas zu leuchten. Fast nicht sichtbar, aber doch so, dass jeder dies bemerkte.

Dann jedoch hatte sie, obwohl sie es nie geglaubt hat, einen Freund gefunden, Angus, welcher ähnliche Fähigkeiten hatte wie sie. Nur das seine Fähigkeiten in das dunkle gingen. Wenn einer seiner Tränen auf die Erde fiel, gab es ein lautes zischen und eine rabenschwarze Blume wuchs. Diese hatte jedoch die verschiedensten dunkel Töne, von denen man nicht wusste, dass es sie überhaupt gab.

Da gab es Tiefschwarz, Eberholzschwarz, Brandschwarz und viele weitere Schwarz Farbtöne. Auch vor ihm liefen die Menschen davon und hatten Angst. Er hatte auf der Stirn einen schwarzen Punkt, welcher in die Tiefe zu gehen scheint.

Jedenfalls haben die zwei sich gefunden und sich direkt angefreundet. Schließlich war er der erste Mensch, welcher wirklich mit Enni redete und nicht direkt weg rannte und andersrum war es bei ihm genauso. Der große Zufall war, als die beiden entdeckten, dass sie im selben Jahr und auch noch am selben Tag Geburtstag hatten. Das war schon sehr ungewöhnlich, doch sie machten daraus keine große Sache.

Schnell merkten die beiden, dass sie sich ineinander verliebt hatten und sie wurden ein Paar, welche jede einzelne freie Minute miteinander verbrachten.

Als die beiden drei Monate zusammen waren, stand der 18. Geburtstag der beiden bevor. Die beiden planten natürlich diesen zu zweit an einem schönen und Menschenleeren Ort zu feiern.

Doch am morgen des Geburtstages, bekam Emilia einen außergewöhnlichen Brief. Als sie das Fenster zum lüften öffnete, flog er in ihr Zimmer hinein und blieb vor ihrem Gesicht, in der Luft, stehen.

Misstrauisch ging Enni um den Brief herum und nahm ihn dann langsam in die Hände, um ihn zu öffnen. Sie nahm den Zettel, welcher drin war, heraus und las ihn. „Enni, liebes. Ich weiß, du wirst überrascht und misstrauisch über diesen Brief sein, doch wir werden dir alles erklären. Komm bitte heute um Mitternacht zu der alten Burgruine am Stadtrand. Wir erwarten dich herzlich und hoffen, dass du dein Misstrauen überwindest. Und bitte rede mit niemandem darüber! Das ist sehr wichtig!". Stirnrunzelnd las Enni sich den Brief noch ein zweites und ein drittes Mal durch. Was hatte das nur zu bedeuten?

Ohne groß nach zu denken, beschloss sie zu dieser Ruine zu gehen, ihre Neugierde war größer als ihre Furcht.

Den Tag über verbrachte sie mit Angus, jedoch war sie etwas abwesend mit den Gedanken, dennoch hielt sie sich daran, es niemandem zu sagen, auch nicht Angus. Obwohl sie sich da so vorkam, als würde sie ihm etwas verschweigen und vorlügen.

Die Liebe, die alles veränderteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt