Kapitel 2

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Nein, meine Familie war nichts besonders, sie waren mittelständig und ich war das ebenfalls, denn ich verdiente zwar nicht schlecht, besonders nicht mit den bezahlten Überstunden, aber reich waren sie und auch ich bei weitem nicht. Ich schloss die Tür zu meiner Wohnung auf und stellte die Tasche neben die Tür, ehe ich das Tablet raus nahm. Im gleichen Zug hängte ich auch gleich meinen Schlüssel ans Schlüsselbrett. Ich seufzte und klemmte mir das Tablet zwischen die Knie, um die Jacke auszuziehen und aufzuhängen. Ich hatte nämlich festgestellt, dass sie ziemlich schnell wieder einer Wäsche bedurfte, wenn man sie einfach nur fallen ließ... Also marschierte ich mit dem Tablet in mein Schlafzimmer, wo mir doch tatsächlich das Tablet aus der Hand fiel, als ich jemanden im Zimmer stehen sah. Ich wirbelte herum, rannte in die Küche, zog ein relativ langes und scharfes Fleischmesser aus dem Messerblock, ehe ich damit bewaffnet in mein Schlafzimmer zurückkehrt. Wie ein Schwert hielt ich es vor mir, bereit zur Selbstverteidigung. Doch ich stellte ziemlich erstaunt fest, dass es kein Typ war... weil Einbrecher schon allein wegen der körperlichen Kraft meist Männer waren. Aber nein, da war eine unfassbar gutaussehende und darüber hinaus vollbusige Frau... was mich irritiert erstarren ließ. ,,Was willst du denn damit?" fragte sie mich skeptisch. ,,Was machst du hier und wie bist du hier rein gekommen?" fragte ich ruhig, das Messer senkend. ,,Ich bin teleportiert und jetzt leg das Messer weg, du tust dir noch weh." meinte er gelassen, so als würde ich sie nicht gerade damit dem Messer bedroht haben... was ich jetzt auch wieder zu tun überlegte... sie könnte bewaffnet sein... ,,Als ob ich dir das glauben würde! Rede oder ich stech dich ab!" drohte ich ihr also das Messer wieder auf sie richtend. Ich hasste es, für dumm verkauft zu werden... und dann war sie auch noch so dreist, sich so überlegen zu geben, denn sie sah absolut entspannt aus und blickte mich mit einer Gelassenheit an, die in dieser Situation eindeutig arrogant war. ,,Ich sage die Wahrheit." beharrte sie. ,,Sicher doch... Verarschen kann ich mich allein, Weib!" knurrte ich, langsam wurde ich sauer und da konnte sie noch so schön und attraktiv sein... sie ging mir gewaltig auf den Zeiger, diese Einbrecherin... ,,Ich verasche dich nicht, also leg das Messer weg." meinte sie vollkommen ruhig, die Frau nahm mich nicht ernst, nichtmal mit Messer... das machte mich unbeschreiblich wütend. Also packte ich die Einbrecherin am Kragen und drängte sie gegen meinen Schrank, den sie nun in ihrem Rücken spürte. Links und rechts von ihr stützte ich die Arme ab, schloss sie damit gewissermaßen ein. Aber ich stützte mich nicht wirklich darauf, da sie sonst nicht mit wegstoßen würde entkommen können, wenn ich mein Gewicht darauf lehnte... Denn dazu würde ich sie jetzt bringen. ,,Du weißt schon, dass jedes so heiße weibliche Wesen in meiner Wohnung mir gehört, Zuckerpuppe?" erkundigte ich mich als mit einem lazessiven Grinsen und fixierte sie, als wollte ich ihr die Kleider vom Leib reißen, wie wenn sie ein Stück Fleisch wäre. ,,Und wenn deine Mutter hierher kommt? Gehört sie dann auch dir? Wäre da dein Vater nicht eifersüchtig?" erkundigte sie sich rotzfrech grinsend. ,,Zum einen sehe ich meine Mutter nicht als heiß an, über sowas denkt man bei seinen Eltern nicht nach. Zum anderen sind meine Eltern nie hier, was bedeutet, ich kann dich hier nach Herzenslust durch die Laken scheuchen. Also nein, Kleines, es sind nur du und ich." gab ich zurück. ,,Wenn dann scheuche ich dich durch die Laken, Bursche." gab sie zurück und stieß mich mit Kraft zurück, so dass ich rücklings an die einen Meter hinter mir stehende Wand taumelte. ,,Was machst du noch hier?" fragte ich sie genervt. ,,Ich warte, bis du mit mir kommst." gab sie ungerührt zurück. ,,Frau, ich habe den ganzen Tag gearbeitet und jetzt stehe ich dir Einbrecherin gegenüber. Ich gab dir die Möglichkeit, zu fliehen, aber du bist immer noch hier. Ich bin müde und will schlafen, also geh einfach." gab ich entnervt zurück. ,,Hm, ich kann ja neben dir schlafen. Dann reden wir morgen." schlug sie grinsend vor. Ich hielt einen Moment inne, ob der Vorstellung einer so heißen Frau, die in meinen Armen schlief, dann schüttelte ich diesen dummen Gedanken ab. Sie könnte eine Waffe oder Gift dabei haben und ich wollte wirklich nicht sterben! ,,Entweder du lieferst mir jetzt eine vernünftige Erklärung deiner Anwesenheit oder ich steche dich ab, du könntest ja sonst was mit dir führen um mir was anzutun!" drohte ich ihr sauer und löste die linke Hand vom Messer, so dass ich es in meiner stärkeren rechten Hand hielt, bereit zum Angriff. ,,Als ob du dich das traust! Du hast nicht den Mumm um jemanden zu..." lachte sie, doch das blieb ihm im Halse stecken, denn ich hatte ihm das Messer wie ein Schwert direkt in die Brust gerammt. Ihr mich verspottendes Lachen war der letzte Tropfen auf dem heißen Stein, weshalb ich mich zu dieser aus Wut begangenen Dummheit hinreißen ließ. Und es war so leicht gegangen.. wahrscheinlich war es Glück, dass ich die Rippen verfehlt hatte und das Messer direkt ins Fleisch gedrungen war... Ich hatte kaum Wiederstand gespürt und sogar etwa in Herzgegend getroffen. Ich würde sagen, ich habe sogar das Herz getroffen, denn sie sah ziemlich... mitgenommen aus... und geschockt... Geschockt... das war ich auch, denn jetzt wurde mir erst richtig bewusst WAS ich da gerade getan hatte... Ich hatte jemanden umgebracht... Entsetzt starrte ich auf meine Hand, die das Messer noch immer umklammerte... Ich hatte gerade jemanden getötet... ,,Das hatte ich nicht erwartet... dass du mich wirklich abstechen würdest... Das hat sich noch kein Mensch getraut... Wirklich mutig... und dumm..." hörte ich ihre leicht erstickte Stimme, die mit jedem Wort fester klang... müsste sie nicht schon längst tot auf dem Boden liegen...? Ich sah langsam zu ihr hoch und sah das Blutrinnsal, das aus ihrem Mundwinkel geflossen war... aber ihre Augen und alles an ihr wirkte... irgendwie alles andere als tot, trotz des Messers in ihrer Brust, das ich immer noch umklammerte... Dann wurde ich bleich, die Frau war kein Mensch, sie starb nicht... Ich ließ hastig los und wich instinktiv zurück, aber sie grinste nur. ,,Du kannst mich nicht töten." verkündete sie mit einem diabolischen Lächeln, griff das Messer, das noch immer in ihrem Oberkörper steckte, um es dann mit einem Ruck heraus zu ziehen. Dann ließ sie es achtlos fallen, während ich den Rückzug antrat und ich schrie auf, nur um mich im nächsten Moment rücklings an der Außenseite meiner Schranktür von meinem Kleiderschrank wiederzufinden. Sie presste mich mit ihrem sehr feminen Körper an das Holz, deutlich spürte ich ihre prallen Brüste an meiner Brust... was mich nicht nur ein wenig ablenkte... ich spürte, wie mir warm und wie ich verlegen wurde. Das nutzte sie, um meine Handgelenke links und rechts neben meinem Kopf an die Wand zu drücken. Ich konnte nicht anders, als sie anzustarren... ich war noch nie einer Frau so nah, selbst ohne übernatürliche Kräfte, die sie eindeutig hatte, sonst könnte sie mich nicht so nachdrücklich fixieren, dass ich tatsächlich nicht wegkam... denn ich konnte mich nicht befreien, wie ich nun feststellte. So sah ich sie an und ich versuchte, mich von dem Gedanken abzulenken, dass sie verdammt nah und extrem gut ausgestattet war... was mich dazu führte, dass ich dieser nicht menschlichen Frau hilflos ausgeliefert war... so eine Scheiße... ,,Du hast Angst. Aber keine Sorge, ich bin nicht hier, um dir etwas anzutun. Und den versuchten Mord an meiner Person gerade eben nehme ich dir auch nicht übel." sagte sie dann vollkommen gelassen, als wäre gar nichts weiter passiert... Ich brauchte einen Moment, um das zu verarbeiten... Nun, vorerst würde ich ihr glauben, es nicht zu tun, würde sie wahrscheinlich unnötig provozieren und dann würde sie ihre Meinung noch ändern... was ich definitiv vermeiden wollte... Ich war ganz eindeutig kein Gegner für sie, was normalerweise sehr peinlich wäre, aber die Frau war weder sterblich noch menschlich, selbst ein Fitnessstudiogänger hätte da keine Chance gehabt und ich war eh eher unsportlich. ,,W-warum bist du dann hier?" fragte ich sie leise, dieses kurze Stottern war mir so peinlich... wie alles an dieser Situation... ,,Oh, wegen dir. Ich will, das du mein Mann wirst." antwortete sie, als wäre das das normalste von der Welt und ich blinzelte. ,,Bitte was?" fragte ich nach. Ich hatte verstanden, dass sie mich zum Mann wollte, aber das konnte definitiv das nicht sein, was sie gesagt hatte... Ich musste sie falsch verstanden haben, ganz sicher! ,,Du hast schon richtig gehört, ich will dich an meiner Seite, als König und Mann. Du wirst mein Gefährte werden." antwortete sie und ich schwieg... denn ich verstand jetzt gar nichts mehr... Das konnte doch alles nicht wahr sein! ,,Moment mal, Auszeit, ich kann dir gerade gar nicht mehr folgen. Setzen wir uns aufs Bett, so kann ich nicht denken." sagte ich dann schließlich, ich war vollkommen überfordert mit der Situation. ,,Na schön, du scheinst ja begriffen zu haben, dass du keine Chance hast und ich bin jetzt ja auf jede Dummheit deinerseits gefasst." meinte sie und ließ mich los, um sich mitten auf mein Bett zu pflanzen. Mir war das gerade eh alles zu viel, also beschränkte ich mich angesichts dieser Aktion ihrerseits auf ein Seufzen, um mich dann neben sie zu setzen. Es war ja nicht so, als bliebe da noch groß was anderes übrig... ,,Also, jetzt nochmal ganz von vorne, du hast was von König, mich heiraten und so erzählt, wie auch immer du darauf gekommen bist. So aus dem Kontext gerissen blicke ich da nicht durch, also würde ich gerne die ganze Geschichte hören, angefangen mit deinem Namen. Da ich dich danach frage, stelle ich mich ebenfalls vor, ich bin Arcturus Corvus Winter." ging ich die Sache dann halbwegs gefasst an. ,,Na schön, also ich bin Luzifer Samael Morgenstern, Königin der Hölle. Der Teufel, Satan und was sich die Menschen sowie einige andere Lebewesen noch so an Namen und Bezeichnungen für mich haben einfallen lassen. Das sollte dir ein Begriff sein. Und ich will, dass du mein Mann wirst, um als König der Hölle an meiner Seite zu stehen." erklärte sie mir. ,,Der Teufel ist weiblich?!" rief ich irritiert, man liest doch immer von einem männlichen Teufel... auch wenn ein weiblicher Teufel sicher besser verführen konnte, vor allem mit so einem Körper... zumindest mich könnte sie nur als Frau rumkriegen... ich war ja hetero. ,,Ja, komm darüber hinweg..." gab sie leicht genervt zurück. ,,Aber... du hast doch dämonische Kinder..." wandte ich ein und brach ab, bevor ich noch was sagte, das sie mich umbringen lassen würde. ,,Ich bin schwer als schwanger vorzustellen, hm?" fragte sie belustigt und ich nickte. ,,Du hast recht, ich würde mich nie schwängern lassen, deswegen habe ich mich einfach in einen Mann verwandelt und selbst andere geschwängert." erklärte sie und ich nickte, sie war also echt der Teufel und trotzdem weiblich... ,,Der Teufel also... da du noch lebst, ist das wohl schon glaubwürdig, schätze ich... Aber wie um alles in der Welt kommst du darauf, mich zu heiraten? Das will mir ums verrecken nicht in den Schädel." hakte ich nach.

Sei mein! - Nein! ReverseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt