Jimin
Ich hätte es gleich ahnen müssen, dass Yoongi sich ins Bad verzog, nur hatte ich das erst wahrgenommen, nachdem ich dann die drei verabschiedet hatte. Diesmal aber griff ich zu Maßnahmen, weil das, was er sagte, mir dann doch zu denken gab.
Noch immer saß ich mit Yoongi auf dem kalten Fließ Boden im Bad. Diese Kämpfe werden wohl einfach nie aufhören.
Selbst das ganze heute ging nach hinten los. Keiner von und hatte damit gerechnet das Hoseok zu weit geht. Er wollte sich doch nur noch selber persönlich bei Yoongi entschuldigen und ihn nicht noch rasend machen. Bitte, was hatte er versucht Yoongi klarzumachen? Hoseok war einfach nicht der Typ, der mit solchen Menschen wie Yoongi klarkam.
Ich hätte ihn lieber nicht zu Yoongi gehen lassen dürfen. Ich wusste es doch wie es endet und dennoch war ich so dumm gewesen und habe es zugelassen, was dann wieder zu dem ganze geführt hatte. Diesmal war ich sowas von selber Schuld das Yoongi wieder so weit ging.
Ich hatte gar nicht bemerkt, wie Yoongi seinen blutenden Arm bewegt hatte, dessen Hand ich nun auf meinem Bauch spürte. Fast schon direkt spürte ich die Bewegungen. Wieso glaubte ich zu wissen, dass sie sich immer freuten, wenn sie Yoongi wahrnahmen.
Diesmal spürte ich deutlich mehr Druck von seiner Hand aus gehend und sah zu ihm runter, dessen Kopf halb auf meiner Schulter ruhte.
"Yoongi alles okay?", hackte ich nach. Dass er mit seinem blutenden Arm seine Hose und meine Kleidung mit Blut beschmiert, war eben so egal. Wofür hatte man eine Waschmaschine.
Yoongi entfernte sich von mir und legte dann dazu noch seine andere Hand auf mein Bauch und er sah ihn so überwältigt an. Er spürte sie, es war so deutlich ihm anzusehen. Er konnte sie spüren.
Ich legte eine Hand auf seine Wange, was ihn dann zu mir aufsehen ließ und er mich unverständlich ansah. "Du kannst sie endlich spüren, hab ich recht?", wollte ich es wissen und er nickte nur. Ich strich ihm einer seiner langen schwarzen Strähnen nach hinten und Yoongi lehnte seinen Kopf gegen meine Stirn. Dass es ihn doch somit nahm wahr etwas Neues für mich.
"Es ist doch so eine Überwältigung", lachte Yoongi ungläubig hervor und strich über meinen Bauch. Es nahm ihn so mit und freute sich jetzt doch so darüber, das war doch so ein schöner Moment gerade, denn ich lieber eingefangen hätte.
Ich sah die paar Tränen, die aus seinen Augen vorkamen, strich sie aber weg. Yoongi legte seine Lippen auf meine, nahm sie offen auf. Ich will das ganze einfangen. Ich will es so sehr, für die Ewigkeit. Ich spürte den Schmerz in mir, der allein durch die Liebe entstand. War es möglich jemand zu lieben und das so stark, dass es doch anfing weh zu tun? Ich glaubte nicht mal daran das es darauf eine Antwort gab, weil solch eine Liebe, so gar nicht existierte.
Unsere Lippen bewegten sich so schön synchron zueinander, passten einfach zu gut zueinander. Yoongi auf geben würde mir nie in den Sinn kommen.
Durch meine Kurzatmigkeit löste ich mich von ihm und holte Luft. "So schlimm?", hackte er nach und ich nickte nur. "Hab du mal zwei Kinder in dir, die dir die Luft abschnüren", merkte ich an und Yoongi sah wieder zu meinem Bauch runter.
Keine Ahnung was jetzt durch seinen Kopf ging, aber ich hoffte das die beiden es wirklich schaffte, bei ihm etwas anzuregen, wie ein Drang der ihn aufbauen ließ, der sich aufrappeln will. Ich hoffte es so sehr.
Lange saßen wir so auch nicht mehr auf dem Boden, bis Yoongi dann aufstand, mir hoch half und sich das Shirt auszog, um es dann auf den Boden zu werfen, über die Blutlache. "Yoongi, es geht auch anders", meinte ich zu ihm. "Ich suche jetzt nicht den Mobb", entgegnet er mir. "Dann lass mich das machen, wenn ich das hier verarztet habe", sagte ich zu ihm und nahm vorsichtig sein Arm, um die ziemlich lange Wunde zu betrachten.
"Nein, du setzt dich hin. Du musst nicht immer meinen Misst hinterher Putzen Jimin!", stellte er klar und ich sah ihn perplex an. Was war bitte jetzt los? Neu war es nicht, aber es kam wirklich sehr selten vor. Hatte er etwa wieder diesen Trieb?
Gegen diesen Trieb hatte ich zwar nichts, aber es war doch jedes Mal in den seltenen Fällen so ungewohnt, eben weil es so selten passierte. Sonst putze ich das ganze auch immer.
Ich zog Yoongi erstmal aus dem Bad in zum Esstisch im Wohnzimmer und drückte ihn auf den Stuhl, holte den Verbandskasten. So viele verbände die wir hier brauchen ist es für einen Haushalt nicht normal. Die Apothekerin hatte mich schon verwirrt angeschaut, als ich wieder mal ein Haufen an Verbänden geholt habe.
Yoongi zuckte zusammen, als ich vorsichtig, mit dem Feuchttuch über seinen Arm strich. Da musste er nun leider durch. Ich wäre froh, wenn er es mal irgendwann lassen würde mit der Selbstverletzung.
»»----- ★ -----««
DU LIEST GERADE
AMYGDALA ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
FanfictionFür Yoongi ist das Leben so eine Qual, dass er es einfach nur noch beenden will, es macht ihn Müde und Kaputt. Als wäre das alles nicht genug, tritt auch noch neues Leben in Yoongi und Jimin's gebrochene Welt, was ihre Beziehung und Yoongi's Depress...