(( 22 ))

114 17 0
                                    

Jimin

Noch mehr Glück konnte ich gar nicht haben. Es war nicht nur das Wetter, das jetzt endlich im Oktober so allmählich herunterging und nicht mehr ganz so heiß war, sondern auch dass Yoongi zwei Tage später nach dieser Gewitter nach, mit mir zusammen Shoppen ging.

Shoppen? Baby Sachen Shoppen, wohl bemerkt, aber auch dinge für mich.

Wir hatten schon gute nützliche Sache von Geum-jae und Han-ha bekommen. Somit hatten wir schon genug Spuck Tücher, so ein paar Spielsachen und Stillkissen. Laut der Ärztin kann ich normal Stillen, aber sie empfiehl mir wegen Zwillinge, dann doch mit der Flasche nach zu Füttern, weil es sonst nicht reichen würde.

Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass ich es so gleich sein lassen würde, damit wären sie auch länger satt und schliefen dann länger. Wäre mit Zwillinge gar nicht so blöd.

Ich musste noch immer darauf klarkommen, dass Yoongi wirklich mit mir Shoppen war, zwar waren wir Läden, die nicht so stark besucht waren, aber dennoch fanden Dinge, die wir brauchen. Wir wussten nicht mal die Geschlechter, was das ganze nicht so einfach machte, aber dennoch wurden wir fündig.

Das ganze Zeug in die Wohnung zu schleppen, war dann doch der anstrengende Part des ganzen. Wir hätten eher öfter einkaufen sollen und dafür immer kleine Haufen an Sachen.

"Okay, ich denke das was das letzte Zeug", kam es von Yoongi der die letzten drei Taschen auf den Sofatisch stellte. Ich machte mich schon daran, die Kleidungen aus den Taschen zu räumen, um sie in die Wäsche zu tun, damit sie gewaschen sind. Ein Glück hatten wir noch zwei freie Zimmer, aber nur eins würde fürs Erste genutzt werden. Ich wollte die beiden auch nach der Geburt nicht trennen.

Wie schön, dass es sogar Zwillings Babybetten gab. Zwar da eine Trennwand, aber die musste nicht unbedingt sein. Und ebenso ein Bett hatten wir auch bestellt, alles andere konnten wir so schon kaufen.

"Ich komme gleich, lass den Schrank ja stehen, den baue ich auf, nicht du!", machte er mir klar und ich nickte nur, sortierte weiter die Kleidung aus und warf noch ein Decken dazu. Ich wasche lieber das ganze erst noch mal, als dass ich es nicht tu. Ich brauchte meinen Frieden damit.

Ein unerwartetes Klingeln ließ mich aufhören und ich sah verwirrt zur Tür. Ich warte niemand und soweit ich weiß Yoongi auch nicht. Außer er hat doch noch etwas mit Geum-jae ausgemacht.

Da kam Yoongi auch schon zurück ins Wohnzimmer und sah mich an. "Hat es geklingelt?", fragte er und ich nickte. "Ja, hast du noch was mit Geum-jae ausgemacht?", fragte ich ihn und er schüttelte verneinend den Kopf.

Ein erneutes Ertönen der Klingel und Yoongi ging zur Tür, um sie zu öffnen.

"Yoongi?", ertönte eine junge Stimme und ich schaute zur Tür. "Wer bist du und was suchst du hier?", fragte ich Yoongi ihn zurück und ich ließ diese Arbeit bleiben, um zur Tür zu gehen. "Du bist doch Yoongi? Min Yoongi, oder nicht? Geum-jae ist doch dein älterer Bruder?", fragte der Junge ihn. Ich konnte nicht ganz einschätzen, in welchem Alter er war, aber er war noch jung.

"Und jetzt? Du weißt, wer ich bin, aber nicht wer du bist?" Der Junge sah mich nicht richtig, aber ich ihn. Wieso hatte ich das komische Gefühl, dass dieser Junge etwas mit Yoongi zu tun hat?

"D-du bist es also. Ich hab dich gefunden", stammelte der Junge überrascht vor sich hin. Ich ging nun auf Yoongi zu und sah, wie erstarrt er den Jungen ansah. "Yoongi, alles gut bei dir?", fragte ich ihn und knallte er auf ein mal die Wohnungstür zu und ich zuckte zusammen.

Er hatte dem Jungen ernsthaft die Tür vor der Nase zu geknallt. Ich wollte die Tür wieder öffnen, um dem Jungen das zu erklären, aber Yoongi packte meine Hand und hielt sie fest, sah mich an. "Öffne ja nicht diese Tür, Jimin. Ich will den nicht in der Wohnung haben. Der da soll wegbleiben!", sagte er mir, aber ich verstand nicht, was eben sein Problem war.

"Ich versteh' gerade gar nicht was hier eben los ist, Yoongi. Klär mich bitte auf!", verlangte ich. "Du willst es wissen, das ist der Sohn von dem Dreckskerl, der mich misshandelt hat, der mich die ganzen Jahre geschlagen hat. Ich will ihn nicht hier haben. Er ist schuld, dass meine Mutter Tod ist", kam es aufgebracht von ihm.

"Okay, ich habe es jetzt verstanden, aber Schuld ist der sicher nicht. Es waren die Umstände, die es schwer gemacht haben, aber nicht er als Baby. Du kannst keinem Kind die Schuld dafür geben, Yoongi!", versuchte ich ihm klarzumachen.

Verächtlich lachte er auf. "Du musstest nicht zu sehen, wie deine eigene Mutter stirbt Jimin. Du hast keine Ahnung, was das mit mir gemacht. Seh mich doch an. Wegen dieses Traumas komme ich nicht mit meinem Leben klar. Ich weiß nicht mal was er hier eigentlich sucht und wie er finden konnte, aber ein sage ich dir, ich will ihn nicht in meinem Leben, nicht unserem. Ich will ihn nicht in der näher unsere Zwillinge haben, verstehst du das nicht. Er ist sicher wie er, wie sein Vater!"

Ich verstand Yoongi ja, aber dass er die Schuld seinem jüngeren Bruder gibt, war nicht fair.

"Yoongi ... ", setzte ich an, wurde aber direkt von ihm unterbrochen. "Nein Jimin. Ich liebe dich, okay, ich liebe dich über alles, aber bitte zwing mir das nicht auf. Ich bitte dich", sah er mich verzweifelt an, hielt mein Gesicht in seinen Händen.

"Ja ist gut Yoongi" Erleichtert ließ er mich los und ging dann in den rechten Flur, nah der Küche nach hinten in sein Zimmer. Ich machte die Wohnungstür auf, wollte nach sehen, ob er weg war, aber nein, er stand noch davor und sah ziemlich geschockt aus. Er hat es also gehört.

"Alles okay bei dir?", fragte ich den Jungen und er sah mich an. Seine Augen glänzten und nun sah ich auch diese Katzenaugen. Es war unverkennbar, dass er Yoongis Bruder war. Er nickte nur leicht. "Bist du sein Freund? Also fester Freund?", wollte er wissen. "Ja. Ich bin Jimin, aber glaub mir das du lieber erst zu Geum-jae gehen solltest. Du hast wohl alles gehört, oder?"

Er nickte wieder und mir tat das ganze nur so leid. Er hätte das so nicht hören sollen. "Ich bin Yun-ho, ich denke nicht, dass er meinen Namen kennt", versuchte er zu lächeln. Ich versuchte in meinem Kopf nachzurechnen und stellte fest, dass er eigentlich zwölf Jahre alt sein müsste.

"Bist du nicht zwölf Jahre alt, oder wirst du noch zwölf?", fragte ich ihn und er schüttelte den Kopf. "Ich bin schon zwölf, seit drei Tagen!", und ich riss die Augen auf. Das hieß, vor drei Tagen war der Todestag seiner Mutter.

Ich machte es kurz, bevor Yoongi hier von Wind bekam, gab ihm Geum-jae's neue Adresse und schickte zu ihm. Für Yoongi war das doch eine Nummer zu groß.

»»----- ★ -----««

AMYGDALA ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt