Kapitel 35 (Weg 1)

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Als wir den Abend schließlich in der Bibliothek ausklingen ließen, ließ mich ein Gedanke nicht mehr los. ,,Sag mal Luce?" fragte ich. ,,Den Spitznamen werde ich jetzt nicht mehr los, oder?" fragte sie resigniert. ,,Nicht wenn wir unter uns sind." bestätigte ich breit grinsend, was sie erneut seufzen ließ. ,,Du hast mit Arc angefangen, wogegen ich übrigens nichts habe, aber dir hätte klar sein müssen, dass du dann auch einen Spitznamen von mir bekommen würdest." grinste ich. ,,Nun frag schon, was du fragen wolltest." wechselte sie das Thema. ,,Ah, richtig, ich wollte wissen, was mit Lilith ist. Wie hast du sie bestraft?" fiel es mir wieder ein. ,,Sie muss es mit jedem treiben, der will, genau wie die Schlampe, die sie wohl immer schon war." gab sie knapp zurück. ,,Du lässt sie von jedem vergewaltigen? Krass, ich denke, damit ist sie wirklich genug bestraft." nickte ich etwas geschockt. ,,Was denn, traust du mir etwa keine richtigen Bestrafungen zu?" knurrte sie. ,,Das ist es nicht, ich dachte nur, du würdest sie lediglich qualvoll umbringen lassen. Dass du stattdessen ihr Leben zur Qual machst... nun ich wäre darauf nicht gekommen, aber ich habe wohl auch nicht deine Erfahrung." gab ich mit einem Achselzucken zurück. ,,Zweifle niemals an mir." knurrte sie und ich setzte mich auf, das Buch schließend, ich würde die Seite mit meinem verbesserten Gedächtnis wiederfinden. ,,Okay, was ist los? Warum hast du auf einmal so miese Laune?" fragte ich sie und sie richtete sich mit einem genervten Grummeln ebenfalls zu einer sitzenden Position auf, legte aber nicht das Buch weg. Ich seufzte tonlos und stand auf, um im nächsten Moment vor ihr zu stehen und ihr Kinn zu greifen, um ihren Kopf zu heben, so dass sie mir in die Augen schauen musste. ,,Was ist los?" fragte ich sie ernst und sie schlug meine Hand weg, woraufhin ich sie an den Schultern packte, sehr nachdrücklich sogar. ,,Sprich!" forderte ich und tatsächlich sah sie auf, aber sie war eindeutig sauer, weshalb sie sich wohl auch von meinen Händen auf ihren Schultern befreite. ,,Du willst es wirklich wissen? Ich verrate es dir, ich kann heute keinen anderen haben, nicht wenn wir nicht wirklich üble Gerüchte hervorrufen wollen. Und um das entgültig zu verhindern, muss ich morgen auch noch wirklich gute Laune haben, obwohl ich wirklich schlechte Laune haben werde. Und das kotzt mich an." brach es aus ihr hervor und ich seufzte, ich verstand sehr gut... ,,Tut mir leid." murmelte ich. ,,Das sollte es auch, schließlich muss ich deinetwegen heute enthaltsam leben." knurrte sie. Sie hatte ja keine Ahnung... ,,Ich weiß, es tut mir Leid." entschuldigte ich mich und sah zu meinen Füßen. ,,Deine Entschuldigungen machen es verdammt nochmal nicht besser!" fauchte sie mich an. ,,Und was zur Hölle soll ich sonst tun?! Ich kann und werde nicht über meinen Schatten springen! Nicht in dem Punkt!" rief ich langsam ebenfalls wütend. Es war schließlich noch nicht an der Zeit... ,,Lass mich einfach in Ruhe!" giftete sie mich an. ,,Wie du willst." antwortete ich und teleportierte vom Fleck weg ins Schlafzimmer. Dort las ich dann in Ruhe weiter, bis es schließlich spät wurde und Luzifer herein kam. Sie warf mir einen vernichtenden Blick zu und verschwand im Bad, um in nichts als Unterhose und locker sitzendem Croptop wieder heraus zu kommen. Bisher hatte sie die Höflichkeit eines bis zu den Oberschenkeln reichenden Tshirts besessen. Ich trug meinen Schlafkleidung ja schon, in Form einer lockeren Jogginghose. Ich legte das Buch auf meinen Nachttisch, aber trotz Luzifers schlechter Laune schliefen wir eng aneinandergekuschelt, genau wie die letzten Tage. Aber diesmal war sie schon weg, als ich erwachte... fragt sich nur wie lang...

Sei mein! - Nein! ReverseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt