Freaky Bad Girl

3

"Hey, Ty", sagte ich schließlich außer Atem.

Ich schaute mich um. Eine große Villa erstreckte sich hinter ihm. Hier muss er also wohnen.

Ich seufzte. Dann musterte ich ihn. Er trug eine Jeans und ein Shirt.

Und sah alleine in den Klamotten richtig gut aus. Ich merkte, dass ich ihn anstarrte, also zwang ich mich den Blick von ihm zu nehmen.

Ich schluckte, dann schaute ich auf die leere Wasserflasche, die ich mit mir trug.

"Darf ich meine Flasche bei euch füllen?" Er nickte und lief dann mit mir ins Haus.

Was wollte er da vorne?

Das Haus sah genauso schön von innen aus, wie es von außen aussah. Groß und modern. Wenn ich hier wohnen würde, dann würde ich nie wieder raus gehen.

Er lief mit mir in die Küche und ich überreichte ihm meine Flasche.

Doch er schaute mich nicht einmal an. Ich biss mir auf die Unterlippe. Wieso schaut er mich nicht an?

Als er die Flasche füllte, sprang ich auf die Küchenplatte und setzte mich kurz, dabei ließ ich meine Beine baumeln.

"Hier sieht es echt schön aus, Ty", ich schaute dann in seine Richtung.

Erst als meine Flasche gefüllt war, drehte er sich zu mir und schaute mich an.

Seine schönen grünen Augen funkelten wütend.

"Glaube ich dir aufs Wort, Gigi."

Meine Wangen erröteten.

Was ist denn mit dem los? War es, weil ich ihm ein Korb gegeben habe? Also spielt er das beleidigte Kind?

Oder war es weil ich seiner 'geliebten' Madison die Extensions rausgerissen habe?

Jedenfalls ließ ich mir das nicht gefallen. "Immerhin bekomme ich nicht alles in den Arsch geschoben", dann grinste ich ihn wütend an.

Was denkt er sich eigentlich? Das ich arm bin? Nur weil Bella und ich kein Haufen von Geld hatten, waren wir noch nicht gleich arm.

Das jeder der kein Cabrio fuhr automatisch keine Kohle hat?

Er wollte etwas erwidern, aber es hupte.

Er schaute aus dem Fenster und grinste. Dann drehte er sich zu mir. "War's das also?"

Ich nickte und presste noch ein "Danke" hervor und sprang von der Küchenplatte.

Dann lief er mit mir aus dem Haus. Und da stand Sean mit seinem Cabrio.

Und im Cabrio waren, wie zu erwarten, Rick und Kyle. Aber was mich am meisten ärgerte war Madison, die es sich hinten bequem gemacht hatte und laut nach Tyrone rief.

Tyrone sprang mit Anlauf in das Auto und nahm neben Madison Platz. Die legte sofort ihren Arm um ihn und schaute zu mir.

Das so viel hieß wie 'Er gehört mir, Bitch'. Ich verdrehte die Augen.

Dann fuhren sie grölend davon und ich schaute ihnen hinterher.

Hastig trank ich etwas von meiner gefüllten Flasche, bis ich mich auf dem Heimweg machte.

-

Der Wecker klingelte. Neuer Tag an der Richwood High.

Ich seufzte und grub mein Kopf weiter in das Kissen ein.

Und heute hatten wir wieder Chemie. Ich stöhnte genervt auf.

Aber irgendwann zwang ich mich aus dem Bett und machte mich fertig.

Ich zog mir ein Spitzenoberteil an, dazu eine schwarze Hose und meine Bikerboots.
(Outfit oben)

Als ich mit dem Motorrad in die Richwood High fuhr, wieder ganz nach vorne, parkte Sean bereits mit seinem Cabrio auf dem Platz.

Ich fuhr hin und hörte ihn "Tja, Baby. Der Platz ist leider schon besetzt" rufen.

Was mir überhaupt nichts ausmachte. Ich stellte mein Motorrad einfach schräg vor seinem Cabrio ab.

Als ich den Helm von meinem Kopf nahm, sah ich wie er mich anfunkelte.

"Tja, Baby. Wie du siehst habe ich schon ein Platz gefunden." Ich zwinkerte ihm zu lief weiter. Bis ich Kyle hörte.

"Geiler Arsch, Gigi." Dann lachten alle. Ich lachte mit. "Ich weiß!" Sofort verstummten sie. Wow, was für eine Beleidigung.

Als ich an meinem Spind stand kam jemand zu mir. Ich horchte auf. "Kendall!" Sie lächelte.

"Hey, Gigi!" Sie umarmte mich. Dann musterte sie mich und prustete los. "Ich kanns gar nicht glauben! Du hast dich einfach vor Sean gestellt!"

Ich stimmte ihr Lachen ein. Dann kamen noch Leute dazu. "Hey, Kendall! Ein blonder Junge, ganz hübsch. "Hey, Niall!" Er schaute dann zu mir.

"Das ist Gigi", sagte Kendall lächelnd. Niall lächelte auch. "Hey, ich habe schon von dir gehört."

Ich hob eine Augenbraue an. "Und was sagt man so über mich?" Eine Blondine kam Niall zuvor. "Du bist das Bad Girl der Schule. Und du treibst Sean in den Wahnsinn!" Sie kicherte.

"Ich bin übrigens Rachel!" Ich wollte ihr die Hand geben, aber sie umarmte mich sofort.

Also drückte ich sie leicht bei der Umarmung, auch wenn ich überfallen worden bin.

"Hey, was habt ihr nach der Schule vor?" Niall grinste und schaute neugierig in die Runde.

Kendall seufzte. "Ich kann nicht. Ich habe Hausarrest!" Rachel lachte. "Wie immer!"

Kendall verdrehte die Augen. "Ich kann auch nicht. Ich muss später zum Training." Rachel schaute Niall traurig an.

"Und du, Gigi?" Niall schaute nun mich hoffnungsvoll an. "Klar, ich habe Zeit."

Dann klingelte es. Deutsch.

Ich stöhnte auf. Kendall und Rachel verabschiedeten sich.

Niall blieb bei mir. "Cool, wir haben zusammen Deutsch! Und Chemie", sagte er dann grinsend, als ich mit ihm die Stundenpläne verglichen hatte.

Niall ist super nett, dachte ich mir. Gut, dass ich Kendall kenne. Ohne sie wäre ich völlig alleine.

Niall setzte sich in Deutsch zu mir und wir redeten die ganze Zeit. Unglaublich. Ich hatte noch nie so mit einem Jungen geredet, der auch Interesse zeigt.

Dann kam Chemie. Ich stöhnte auf.

"Was ist?" Niall schaute mich mit seinem blauen Augen an.

"Wir haben jetzt Chemie." Ich seufzte. Niall lachte. "Du musst ja bei dem Footballspieler sitzen. Wird schon halb so schlimm." Hoffentlich.

Als wir in Chemie waren, stand Niall die ganze Zeit vor meinem Tisch. Wir redeten weiter und lachten auch, wenn er blöde Witze riss.

Dann kam Tyrone. Natürlich war er wieder schlecht gelaunt. Er musterte Niall und dann mich, bis er grimmig auf sein Blatt schaute.

Hat er schon wieder Stimmungsschwankungen?

"Was wollen wir später machen?" Ich zuckte mit den Schultern.

"Hast du auf etwas Lust?" Sofort horchte Tyrone auf.

Ich musste blinzeln. Er schaute mich so wütend an, dass er leicht rot im Gesicht wurde. Was ist denn mit dem los?

Dann klingelte es und Mr Hiddleston kam ins Zimmer.

Niall ging auf seinen Platz und ich versuchte nicht zu Tyrone zu schauen. Der schaute mich nämlich weiterhin wütend an.