,,Du bist..." begann er, brach dann aber ab und schüttelte den Kopf, schätzungsweise fassungslos, ohne Gesichtsausdruck war das schwer zuzuordnen, aber irgendwas an mir schien ihn ziemlich zu schocken... ,,Ich bin was? Was ist mit mir? Hat das Ritual irgendwelche nur für dich ersichtlichen Nebenwirkungen gehabt?" fragte ich ihn ruhig, denn ich fühlte mich gut, weshalb ich nur ein wenig besorgt war und nicht um mein Leben fürchtete... Außerdem war ich mir sicher, dass er eine wesentlich stärkere Reaktion zeigen würde, wenn ich tatsächlich in Lebensgefahr wäre... so in Richtung sofort handeln anstatt nur fassungslos anstarren... ,,Du lebst nicht..." brachte er dann hervor und ich hob die Augenbrauen, um mir dann Zeige- und Mittelfinger an die Halsschlagader zu halten. ,,Also mein Puls wiederspricht dem entschieden." merkte ich an. ,,Das das dämonische in dir ist, mit dem lebensmagischen Teil zusammen, stärker als der Tod in dir, deswegen hast du eine Herzschlag. Aber du lebst nicht... jedoch bist du auch nicht tot. Du existiert zwischen Leben und Tod, weder das eine noch das andere trifft auf dich zu, du wandelst zwischen beidem. Wenn du darauf achtest, wirst du nämlich feststellen, dass dein Herzschlag wesentlich langsamer als der von Lebenden ist... also im Wachzustand unfähr so, als würdest du schlafen... jedoch wird dein Puls im Schlaf so schwach sein, dass man ihn möglicherweise ganz nicht mehr spüren kann. Du bist Teil von mir aber auch Dämon und besitzt ein wenig Lebensmagie, obwohl das größtenteils mit dem dämonischen in dir verschmolzen ist." erklärte er und ich fasste mir erneut nachdenklich an den Hals... jetzt, wo ich nicht nur schaute, ob ich überhaupt Puls hatte, er war tatsächlich langsamer geworden... ,,Tatsache..." murmelte ich. ,,Und was heißt das jetzt für mich? Werde ich irgendwann wieder lebendig oder wache ich eines Tages tot auf?" fragte ich ihn. ,,Letzteres wäre eigentlich das für meine Kreaturen übliche, aber nein. Du wirst den Rest deiner ewigen Existenz zwischen Leben und Tod wandeln." antwortete er. ,,Warum betonst du das ewig so?" fragte ich ihn sofort. ,,Weil deine Existenz so unendlich wie die meine ist. Du magst zwar keine Gottheit sein, aber du bist weder tot noch lebendig und nichts kann etwas an deinem Zustand ändern, also kannst du nicht sterben, weil du nicht lebst, aber du bist eben auch nicht tot, also bist du nicht auf meine Welt beschränkt sein, wie es alle verstorbenen seelenlosen Kreaturen sind. Du kannst dich daher frei zwischen Hölle und Erde sowie Totenwelt bewegen. Denn du bist Teil aller drei Welten, wenn du auch zu keiner gänzlich gehörst." erklärte er. ,,Ich bin untötbar? Selbst meinen Körper, meine Essenz, meine Macht und meinen Geist zu vernichten würde mich nicht umbringen?" fragte ich erstaunt nach. ,,So ist es, deine Selbstheilungs- und Regenerationskräfte werden stehts alle Schäden beseitigen. Da der Geist von Toten nicht gebrochen oder zerstört werden kann, gilt das auch für dich, da du meine Kreatur bist. Deine Essenz kann gar nicht vernichtet werden, da sie es ist, die dich zwischen Leben und Tod existieren lässt, weshalb sie nicht zerstörbar ist, da sie untötbar ist. Deine Macht ist an deine Essenz gebunden und wird sich stehts regenerieren, ein für deine Existenz notwendiges Minimum wird immer existieren und dieses kann man nicht auslöschen. Und was deinen Körper angeht, die Körper meiner Kreaturen können nur von mir vernichtet werden, wobei du davon ausgenommen bist. Sprich, selbst eine vollständige Zerstörung würde darin resultieren, dass dein Körper einfach von deiner Todesmagie wiederhergestellt wird." erklärte er. ,,So wie ich bei einer Auferstehung die Leiche wiederherstelle..." erkannte ich. ,,Exakt so, das ist eine elementare Fähigkeit jeder meiner Kreaturen, die erlangen sie durch mein Blut." bestätigte er. ,,Ziemlich cool... dann bin ich nun also auch eine Konstante des Universums... Und mit mir meine Liebe für Luzifer..." stellte ich fest und seufzte ob letzterer Erkenntnis. ,,Warum habe ich auch so ein Pech in der Liebe und verliebe mich in die einzige, für die Liebe persönlich nichtmal ein greifbares Konzept ist?" fragte ich rhetorisch und Mors strich mir über die Wange. ,,Ich weiß es nicht, mein Kind, aber ich werde dir diese Bürde, wie versprochen, nehmen." erwiederte er und ich lächelte. ,,Danke, mein Freund, das löst mein Problem. Du bist mir immer eine so große Hilfe, dass ich dir dafür nie werde genug danken können." bedankte ich mich. ,,Schon in Ordnung, mein Kind, das musst du auch gar nicht." winkte er ab und zog mich an sich. Es war eine kühle Umarmung, denn seine Körpertemperatur war kalt, doch war es angenehm... so erwiederte ich diese und ehe wir uns gänzlich lösten, küsste er mich flüchtig war die Stirn. Der Tod war einen halben Kopf größer als ich, wie ich dabei feststellte... Und dank dieses Kusses waren nun von meinen Gefühlen für Luzifer nur noch die der Freundschaft und Verbundenheit übrig, keine unerfüllbare Liebe und kein Schmerz mehr, was mich erleichtert aufatmen ließ. Wenn man es erstmal los war und dabei noch fühlte, fiel einem auf, wie belastend diese Gefühle eigentlich gewesen waren... ,,Danke, mein Freund." lächelte ich ob dieser Erleichterung meines Lebens. ,,Immer gerne und nun kehre zurück zu deiner geliebten Frau." erwiederte er. ,,Dank dir ist sie nun nur noch meine Frau sowie beste Freundin und ich könnte nicht glücklicher darüber sein." erwiederte ich ehrlich und entließ ihn. Ich räumte auf, beseitigte alle Spuren meiner Anwesenheit, denn nichts davon würde ich je wieder brauchen. Da das Buch ja bereits in der Abteilung Nekromantie in Luzifers privater Bibliothek war, konnte ich alles andere verräterische einfach verbrennen... obwohl das Linoleum dabei furchtbar stank. Nun, ich hätte es wohl einfach weghexen sollen... so spurlos verschwinden mäßig... aber ein Zauber tauschte nach dem Verbrennen die Luft aus, daher war es kein Problem. Damit hatte ich dann alle meine Spuren magisch beseitigt. Ja, die gute alte Magie, darauf konnte ich mich wirklich immer verlassen und das blind. Nun, darauf und auf Mors, auch er hatte mich noch niemals enttäuscht. Der Gedanke an diesen besonderen Freund meiner Wenigkeit ließ mich lächeln und so teleportierte ich dann tatsächlich lächelnd in die Hölle...
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Sei mein! - Nein! Reverse
ФэнтезиDen Teufel zu heiraten... nicht gerade, was Arcturus Corvus Winter zu tun plant... und zwar weder jetzt noch irgendwann! Doch das ist genau das, was besagte übermenschliche Existenz ihn zu tun auffordert... Er wäre ja nichtmal auf die Idee gekommen...