11 | Adressatin:in unbekannt

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Vor Andromeda liegt ein leeres Pergament und wartet darauf, mit Worten gefüllt zu werden

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Vor Andromeda liegt ein leeres Pergament und wartet darauf, mit Worten gefüllt zu werden. Worte gerichtet an ein ungeborenes Kind, das sie nicht will. Nicht bekommen kann. Es soll eine Entschuldigung sein – doch dann führt die Tinte Andromeda auf Abwege. Eine Introspektion.

Inhaltshinweis:
Diese Geschichte beschäftigt sich intensiv mit einer ungeplanten Schwangerschaft und dem Gedanken an den möglichen Abbruch dieser.

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Ich kann das nicht.
Andromeda starrt auf die Wahrheit, die in mitternachtsblauer Tinte vor ihr trocknet. Auf den ersten richtigen Satz, den sie zu Pergament gebracht hat. Der nicht gleich wieder ihrem Unmut zum Opfer gefallen ist und radikal ausgestrichen wurde.

Liebe .../Lieber ...
Hallo ...
Hey ...
Mein liebes Kind,
An dich ...

Ich kann das nicht.

Nur dieser eine Satz. Sie wollte so viel schreiben, all diesen Worten in ihr Raum geben – endlich jenem Gedankenstrudel entkommen, der sie mehr schwindeln lässt als jeder Besenflug – doch am Ende ist diese offene Kapitulation alles, was den Weg aufs Pergament gefunden hat.

Stöhnend rammt Andromeda ihren verbogenen alten Gänsefederkiel in das Tintenfass neben sich und wirft den Kopf in den Nacken. Sie starrt an die Decke. Fünf Sekunden, zehn, zwanzig, vierzig ... Nein, das Chaos ist immer noch da. Die Gedanken umschwirren sie wie tausende geflügelte Schnätze. Und sie ist eine miserable Sucherin, greift zielsicher daneben. Warum nur ist es so schwer, die richtigen Worte zu finden?

Ganz von alleine wandert die Hand zu ihrem Bauch und sie streicht über die sanfte Rundung. Wenn sie sich diese denn nicht nur einbildet. Man sieht schließlich noch nichts davon, Ted hat es nicht einmal erahnt – doch für sie reicht das Wissen darum. Seit dem Tag, an dem dieser komische Plastikstreifen, den ihr Mann aus der Apotheke mitgebracht hat, zwei Streifen anzeigte, fühlt sie sich wie eine Fremde in ihrem eigenen Körper. Den drei Zaubertränken vorher, die sich alle pink färbten, konnte sie irrigerweise weniger trauen als dieser Muggelerfindung, die ihr ganz klar zeigte – du bist schwanger.

Das Oneshot-DenkariumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt