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Yoongi

Mit Ji-hyun darüber zu reden, hatte mir doch wirklich gutgetan. Ich fühlte mich schon etwas freien und spürte wie es mir leichter fiel zu atmen. Ich wurde nicht mehr ganz so stark von der ganzen Last erdrückt, bekam den Platz und Freiraum, denn ich brauchte.

"Danke Ji-hyun. Wenn du nichts wärst, wüsste ich nicht weiter", bedankte ich mich bei ihm. "Es ist zwar neu, dass du vor der Haustür stehst, aber ich helfe dir immer Yoongi. Ich bin nicht wie meine Eltern", lächelte er mich an.

Keine Ahnung wie Ji-hyun es geschafft hatte mich dazu anzuregen über das ganze nachzudenken, aber in meinem Kopf arbeitete es dank ihm endlich wieder und hatte dadurch besser mit ihm darüber sprechen können. Diese Leichtigkeit in der Brust tat so gut. Lange hatte ich mich nicht mehr so gefühlt. Was hatte Ji-hyun das er es immer wieder schaffte mich so zu verstehen und dazu noch solche Lösungen fand.

Ich hatte eingesehen, dass es ein Fehler war, Yun-ho die Schuld in die Schuhe zu schieben, dass er sie getötet hat. Ich hatte meine Augen vor der Wahrheit verschlossen, dass sie schon seit meiner Geburt die Herzprobleme hat und es ganz verleugnet, dass es mehr wegen meiner Geburt war. Sie hatte da schon diese Herz-OP gehabt. Erst meine Geburt hatten diese Probleme bei ihr ausgelöst.

Es war nicht richtig gewesen, die Schuld Yun-ho zu geben.

Aber das Problem, das ich bei Yun-ho hatte, würd wohl doch noch bleiben. Ihm in die Augen sehen konnte ich dennoch nicht, aber ich sah mein gesamtes Problem, das ich mit ihm hatte, schon in einem anderen Licht.

Die Haustür ertönte und ich sah so gleich auf. Ji-hyun sah ebenso wie ich zu Flur, wo auch dann kein anderer als Jimins Vater stand und mich verdutzt ansah.

"Was machst er bitte hier?", fragte er direkt verwundert. Ich stand auf, doch Ji-hyun war schneller und ging auf seinen Vater zu. "Appa, er wollte nur mit mir reden, also reg dich nicht auf!"

Ich sah schon, dass das mein Stichwort war um zu gehen. Ich kannte deren Einstellung mir gegenüber und hier wollte mich weder sein Vater, noch seine Mutter haben, also wusste ich das es nun Zeit war zu gehen. Ging an den beiden vorbei, eh ich dann am Oberarm gepackt wurde.

"Wo ist Jimin?", fragte der Mann. "Weiß ich nicht", kam es von mir. "Habt ihr euch getrennt?", hackte er weiter nach. Dachte er das etwa wirklich, nur weil er es so unbedingt wollte.

"Nein und das werden wir auch nicht, also lassen sie mich los!", verlangte ich von ihm. "Appa, lass ihn!", warf sich Ji-hyun mit ein. "Das hoffe ich für dich. Geschwängert hast du ihn ja schon, dann steh auch dafür gerade!", ging er mich an.

Ich riss mich von ihm los, sah noch zu Ji-hyun. "Es tut mir leid, Yoongi. Kümmer dich um Jimin, okay und denk daran, was ich dir gesagt. Ihr schafft das!", sagte er zu mir. Ich nickte nur und verschwand dann von hier.

Würde ich noch länger in dem Haus bleiben, wüsste ich nicht, was dann passiert wäre. Ein Glück war es nur Jimins Vater, dem ich begegnet bin und nicht noch seiner Mutter. Diese Frau mochte vielleicht Jimin über alles liebe, dafür war sie schlimmer als ihr Mann. Sie hatte echtes Feuer und an dem verbrannte man sich ziemlich schnell, wenn sie Funken losließ. Dieser Frau begegnet ich lieber nicht und passte auch eigentlich immer auf, dass ich Ji-hyun woanders traf als bei ihnen zu Hause.

Immerhin war Seoul auch große Stadt, da war, ich Gott froh, dass sie nicht wussten, wo wir wohnten. Ji-hyun wusste es, aber behielt es für sich.

Ich war Gott froh, dass ich endlich zu Hause war und nur noch meine Ruhe wollte.

"Yoongi? Wo bist du gewesen? Ich habe mir Sorgen gemacht", ertönte Jimins Stimme. Er war also schon längst zu Hause. Ich drehte mich zu ihm, nach dem ich meine Schuhe ins Regal stellte und ging auf ihn zu, um ihn direkt meine Lippen auf seine zu legen. Ein Glück, Jimin erwiderte und es beruhigte mich ein Stück weit mehr.

"Ich habe mit deinem Bruder geredet und es tut mir leid. Ich habe einen Fehler gemacht, das sehe ich jetzt auch ein. Yun-ho trifft an dem Tod meiner Mutter keine Schuld, das war meine. Dennoch brauche ich meine Zeit, um mit ihm klarzukommen. Ich muss erst mal mit mir selber fertig werden. Ich will nicht das die beiden ein Schaden im Kopf haben meinetwegen. Sie sollen nicht so werden wie ich!", sagte ich zu ihm und Jimin sah mich ziemlich überrascht an.

"Ahm okay, das ist gut, aber wo hast du meinen Bruder getroffen?", hackte er nach. Ich presste meine Lippen aufeinander und senkte den Kopf. "Du warst nicht ernsthaft bei denen zu Hause? Yoongi?"

"Ja doch war ich, aber ich bin nur deinem Vater begegnet, kurz, dann war ich auch schon weg. Du weißt, dass deine Eltern von der Schwangerschaft wissen, oder?" Jimin nickte, war ihm also klar.

Ich legte meine Hand auf seinen Bauch. In mir wuchst dank Ji-hyun wieder die Hoffnung es doch zu schaffen gegen die Depression und das Trauma anzukommen, aber es würde nur mit Jimins Hilfe funktionieren.

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AMYGDALA ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt