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Jimin

Bitte, wo war Yoongi?

Ich hatte schon fast die ganze Wohnung auf den Kopf gestellt, bis ich dann die Wohnungstür vernahm und ich schnell ins Wohnzimmer lief, wo ich dann Yoongi stehen sah. Verwirrt schaute ich ihn an. Wo war er gewesen?

"Du bist schon zurück?", fragte er überrascht und ich fing an zu lachen. Okay, ich habe keine Ahnung, was hier los ist, aber ich weiß ganz genau, dass ich ihm mitgeteilt habe, wann ich zurückkomme und er jetzt derjenige war, der nicht zu Hause war. Es war eh schon verwunderlich, dass er mich alleine aus der Wohnung gehen ließ und noch verwunderlicher war es, dass er es tat.

"Ich sollte wohl eher dich fragen, wo du warst? Ich habe dich gesucht, Yoongi. Schau mal auf die Uhr, dann würdest du wissen, dass ich schon seit fünfzehn Minuten zu Hause bin"

Ich wollte nicht so hart klingen, aber ich hatte echt Angst, dass etwas passiert ist, er sich doch wieder geschnitten hatte. Aber dem war nicht so, dennoch hatte ich leicht Panik bekommen und jetzt steht er hier vor mir und fragte mich, wie ich schon zurück sein konnte? Will er mich verarschen? Ich hatte eine scheiß Angst um ihn. Ich spürte auch schon die Folgen, durch mein halbes Ausrasten und legte Schmerz verzogen meine Hand auf meinen Bauch.

"Jimin", kam Yoongi direkt auf mich zu, der mich stützen wollte, ich so gleich nach seiner Hand griff, um mich festzuhalten. Ja, man merkte das da was nachging und ich doch nicht mehr so viel aushielt wie sonst.

"Alles gut, das war nur, weil ich mich aufgeregt habe", erklärte ich ihm. "Dann hör auf dich aufzuregen, du hast keinen Grund Jimin", sagte er mir und ich sah zu ihm auf. "Ah ja klar, du warst ja nicht hier als ich zurückkam, aber ich soll mich nicht aufregen, ist klar Yoongi"

Ich befreite mich aus ihm und wollte ins Schlafzimmer. Ich war einfach nur müde und wollte meine Ruhe. Ich wollte aus den Sachen raus und mich einfach nur noch in mein Bett legen, das Buch in die Hand nehmen. Ich wollte wirklich die Freizeit nutzen, die ich jetzt noch in der Schwangerschaft habe, ich habe sie nach der Geburt sicher nicht mehr.

"Ich war bei Yun-ho", hörte ich Yoongi und ich stockte sofort, drehte mich verwirrt zu Yoongi um. "Wie du warst bei Yun-ho?", hackte ich nach.

"Ich habe mich bei ihm entschuldigt, wegen dem scheiß. Ich konnte nicht länger mit dem scheiß gewissen leben. Ich habe mich bewusst gegen den Schmerz, somit gegen die Angst des Traumas gewehrt. Glaub mir, wenn ich dir sagen, dass ich Yun-ho doch in meinem Leben brauche. Er hat so viel von ihr. Schmerz, seiner Augen, ist ein guter Schmerz, weil er sie ist. Er lässt mich das fühlen, was sie mich immer fühlen ließ. Ich spür' ihre bedingungslose Liebe. Ich brauche Yun-ho, er ist mein Bruder Jimin"

So unrealistisch klang das ganze nicht mal, aber dennoch empfand ich es als so unreal, dass ich das ganze erst mal begreifen musste. Yoongi war bei Yun-ho gewesen und das Freiwillige und ganz von sich aus. Ich musste das erst mal begreifen.

Was war mit Yoongi passiert? So kannte ich gar nicht.

"Das heißt also, d-du hast dich ihm angenähert und jetzt spürst du diese Bindung zu ihm, die ihn für dich jetzt so wichtig macht? Verstehe ich das so richtig?", hackte ich, um das ganze richtig verstanden zu haben. Yoongi nickte nur schwach und ich verstand so langsam immer mehr, aber das krasse, dass Yoongi das ganze so alleine geplant hatte, dabei nichts sagte, musste ich noch irgendwie begreifen.

Ich hatte so etwas gar nichts erwartete. Geum-jae und ich sind eher davon ausgegangen das wir ihn zu Yun-ho führen müssen und das langsam, dabei hatte Yoongi jetzt schon von ganz alleine seine Schritte zu Yun-ho gemacht und es selber geregelt.

Die pure Hoffnung eines Neu anfangs machte sich in mir breit und ich schöpfte so viel Energie daraus, dass ich einfach auf Yoongi zuging, meine Arme um ihn legte und ihn an mich drückte. Yoongi erwiderte es sofort. Ich ließ meine Hand etwas in sein Haar gleiten.

"Du überraschst mich so sehr damit, dass ich gerade nicht weiß, ob das immer noch du bist. Bist das noch du Yoongi?", fragte ich ihn überwältigt. Es war so unglaubwürdig und doch so schön gleichzeitig. Ich lächelte wie ein Blöder vor mich hin.

"Wer soll ich sonst sein, Jiminie?", konterte er mit einer Gegenfrage und ich konnte das glückliche Lachen gar nicht mehr zurückhalten.

Jetzt wurde mich aber auch klar, dass diese Tipps, die Jungkook mir gegeben hat, doch gar nicht mehr brauchte. Yoongi meinte es doch so ernst gegen die Depressionen anzukämpfen, dass es so glücklich macht, dass ich auch noch anfing loszuheulen.

Yoongi drückte mich sanft von sich weg, um mir in die Augen sehen zu können. Verwirrt wischte er mir die Tränen von den Wangen.

"Warum weinst du denn jetzt? Ich habe eher erwartet, dass es dich glücklich macht", kam es von ihm und ich lachte unter den Tränen an. "Ach wirklich, tut es auch Yoongi. Noch nie etwas von Freudentränen gehört, oder wie?"

Yoongi lachte nun ebenso und gab mir einen langen Kuss. Das war dann also der Anfang des Kampfes und ich habe die Hoffnung, dass wir ihn gewinnen.

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AMYGDALA ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt