Gefangen in der Lüge

Ein normaler Tag

Es war also wieder einer dieser typischen Samstage, mein 3 jähriger Sohn Leo kam früh gegen 6:30Uhr ins Schlafzimmer gestürmt und weckte mich. „Mama aufstehen! Wollen wir spielen?" Ich hatte noch nichtmal meine Augen richtig aufmachen können da war er schon wieder ins Wohnzimmer gerannt. Ich drehte mich zu meinem Freund herum und versuchte ihn zu wecken. „Hey stehst du auch mit auf?" Ich wartete kurz..keine Reaktion. Ich stand genervt auf und wusste direkt schon das es sinnlos ist ihn versuchen weiter zu wecken, er wird sowieso nicht aus dem Bett raus kommen. Ich lief ins Wohnzimmer und machte Leo den Fernseher an, lief ins Bad und setzte mich dort auf den Fußboden. Zündete mir meine Zigarette an, lehnte meinen Kopf an die Wand. Jeder Zug tat in diesem Moment gut und mein Kopf fing sofort an wieder zu arbeiten. Warum tust du dir das denn an? Du könntest es besser haben.. nach wenigen Minuten kam Leo ins Badezimmer und wollte das ich mit rüber komme, ich kämpfte mich aus meinen Gedanken heraus und ging gemeinsam mit ihm rüber, machte ihm Frühstück und setzte mich neben ihn. Ich fing an am Handy zu spielen und ein paar Freunden zu schreiben was diese heute Abend machen, denn ich musste einfach raus und einfach weg.
Es vergingen einige Stunden, die ich mit aufräumen verbrachte oder damit mit Leo zu spielen, dann stand auch endlich Nico aus dem Bett auf. Ich musterte ihn und spürte wie in mir drinnen ein richtiger Ekel und Hass ihm gegenüber aufkam..von Liebe konnte hier überhaupt keine Rede mehr sein. Nico fragte mich ob ich mit ihm gemeinsam eine Rauchen möchte aber dies verneinte ich, denn ich geh lieber alleine rauchen wie das ich gemeinsam mit ihm auch nur annähernd zu viel  Zeit verbringen musste.
Den Tag verbrachte ich damit meinen Haushalt irgendwie auf die Reihe zu bekommen. Zwischen Kind und einem Freund der keinen Finger rührt ist das gar nicht so einfach und ich könnte mich einfach nur noch aufregen aber am Ende hat das aufregen nun seit 6 Jahren nichts gebracht und das würde sich nun auch nicht mehr ändern.
Leo kam gerade zu mir als mein Handy klingelte, ich holte es aus der Hosentasche auf dem Display stand "Paul". Ich freute mich und ging mit freude ans Telefon.
„Hey Paul was geht?"
Ich ging ins Badezimmer um in Ruhe mit ihm zu telefonieren.
„Hey Mia, also hast du Lust nachher auf ein Bier in die Kneipe zu gehen?"
Als er mir diese Frage stellte musste ich laut lachen und antwortete „Ich verstehe diese Frage nicht, Ich mach mich fertig und mach los."
Paul stimmte mir zu und wollte mir dann eine Nachricht schreiben wenn er auch soweit war. Ich hab mich richtig gefreut denn das bedeutete das ich heute einfach nochmal so richtig abschalten kann und das unter guten Freunden, was will man denn mehr?
Also ging ich rüber zu Nico, setzte mich neben ihn. „Ich mach dann nochmal in die Kneipe mit Paul, der hatte mich eben gefragt." Nico schaute in Seelenruhe aus sein Handy. „Joar mach das." Ich benickte dies nur und ging ins Bad, ich machte mir laut Musik an und fing an mir die Haare zu kämen und zu stylen, mich zu schminken und zum Schluss zog ich mir noch frische Kleidung an. Nachdem ich fertig war hab ich Leo noch einen Dicken Kuss. „Sei fein lieb beim Papa." flüsterte ich ihm noch in den Kuss und verabschiede mich kurz und knapp von Nico.
Sobald ich aus der Wohnung raus war atmete ich tief durch, steckte mir Kopfhörer in die Ohren und lief mit voll aufgedrehter Musik in Richtung der Kneipe.

Dort angekommen wartete Paul bereits auf mich und begrüßte er mich mit einer Umarmung. Auch die anderen Kneipengäste und auch der Wirt und die Wirtin begrüßten mich wie immer herzlich mit einer festen Umarmung. Danach wurde auch direkt gefragt was ich trinken möchte, natürlich bestellte ich mir, genau wie Paul erstmal ein Bier.
„Wollen wir erstmal hinter in den Raucherbereich eine rauchen gehen?" Fragte Paul mich und nahm einen großen Schluck von seinem Bier. „Na klar, ab los!" Antwortete ich sehr euphorisch und wir liefen in den hinteren Bereich der Kneipe um dort eine zu rauchen, ich schaute mich um und zündete meine Zigarette an. Paul allerdings stand nur da und hing mit seinen Augen in seinem Handy. „Hey! Was ist denn los mit dir? Wollen wir nur an unseren Handys hängen oder einem Gemütlichen Abend machen?!" Fragte ich ihn und er lächelte mich nur an und atmete tief durch. „Wir machen uns doch einen coolen Abend, haha ich muss dir mal was zeigen." Und er drehte sein Handy zu mir...
Das so ein "normaler" Tag nun mein Leben komplett änderten würde..daran hätte ich nie gedacht....