Kapitel 19: Auf den Spuren meines Vaters - Pov Mireya

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Kommentarlos folgte ich Kreacher die Treppen nach oben. Vor einer Zimmertür blieb Kreacher stehen und drehte sich zu mir um. „Das war Master Regulus' Zimmer. Möchte die Herrin eintreten?" mit großen Augen sah ich den alten Hauselfen an und nickte heftig. Vorsichtig öffnete die Kreacher die Tür und wir traten ein. Als ich im Zimmer stand, spürte ich regelrecht eine Zugehörigkeit. Im Augenwinkel sah ich, wie Kreacher das Zimmer verlassen wollte. „Bitte Kreacher, bleib hier. Ich brauche Antworten und Sirius wird sie mir nicht geben" Kreacher drehte sich um und sah mich genervt an. „Ihr Onkel ist wie bereits erwähnt ein Nichtsnutziger Taugenichts, der den Namen Black gar nicht verdient" ich musste lächeln, da der Hass des kleinen Hauselfen gegenüber meinem Onkel schon gut ausgeprägt war. Ich sah mich im Zimmer um und erkannte eine Kiste unter dem Bett. Schnell lief ich zum Bett, um die Kiste hervorzuholen. Diese war eingestaubt und mit einem kräftigen Puster, wirbelte ich den Staub durch die Luft. Schnell setzte ich mich auf den Boden und öffnete die Kiste. „In die Kiste hat Master Regulus all seine wichtigen Dinge aufbewahrt" hörte ich Kreacher sprechen und durchforstete nun die Kiste. Ich fand zuerst viele Abzeichen von Quidditch, was so viel heißen musste, dass Vater auch so ein Verrückter war, wenn es um diese Sportart ging. Schmunzelnd legte ich die Abzeichen zur Seite und stöberte noch mehr in der Kiste. Ein kleines Stück Papier lag in der Kiste und ich nahm es mir heraus. Es war umgedreht, weswegen ich nicht sehen konnte, was sich darauf verbarg. Als ich es umdrehte, blieb mir mein Atem fast stehen. „Master Regulus hat mir dieses Bild damals mit so viel Stolz gezeigt. Er war so unglaublich stolz und glücklich. Kreacher hat Master Regulus noch nie so strahlen gesehen, wie in diesem Moment" kein Wunder, denn es war ein Ultraschallbild, wo man fast raten musste, wo das Kind ist. Es war noch ein ganz kleiner, weißer Fleck, doch für meinen Vater bedeutete dies wohl seine gesamte Welt. Ich legte das Ultraschallbild vorsichtig neben mich und nahm mir das nächste Stück Pergament heraus. Es war ein gezeichnetes Bild von einer jungen und schönen Frau. Direkt erschien ein Lächeln auf meinem Gesicht, denn mein Vater musste scheinbar meine Mutter gezeichnet haben. „Master Regulus war immer sehr verhalten, was Liebe und Gefühle betraf, doch ihre Mutter erweckte etwas in ihm, was durch all die Ereignisse im Verborgenen lag. Auch wenn, ihre Mutter nicht meine erste Wahl gewesen ist, war sie dennoch eine reinblütige Hexe, was zumindest in diesem Bereich gut war" das gezeichnete Bild legte ich zum Ultraschallbild und widmete mich wieder der Kiste. Ich fand noch kleine Zettelchen, auf den mein Vater die verschiedensten Sprüche festhielt, die sich schon fast poetisch anhörten. „Ihr Vater besaß nicht viel, was ihm wichtig gewesen ist. Ihre Mutter und sie, waren in seinen Augen das wichtigste und auch der Grund für ihn zu sterben, denn er wollte ihr und vor allem ihnen ein glückliches Leben ermöglichen" direkt wurde ich traurig und senkte meinen Kopf. „Ich würde alles dafür geben, nur um einen Moment mit den beiden verbringen zu können.... Kreacher, auch wenn ich die beiden nie wirklich kennenlernen durfte, sehne ich mich nach ihrer Nähe... Ich möchte sie kennenlernen und ihnen zeigen, was aus ihrer Tochter geworden ist" in meinen Augen sammelten sich Tränen und sie tropften langsam zu Boden. Ich spürte eine kleine Hand an meiner Schulter und traurig hob ich meinen Kopf, um Kreacher anzusehen. „Ich kann die junge Herrin wirklich sehr gut verstehen. In den ersten Jahren fehlte Master Regulus mir auch sehr. Ich war öfter in seinem Zimmer und habe hier immer sauber gemacht, als würde er jeden Moment wieder nach Hause kommen, doch er kam nicht. Auch Kreacher brauchte eine Weile, um zu verstehen, dass Master Regulus gestorben ist. Kreacher kann sich nicht ausmalen, wie die junge Herrin sich fühlen muss. Sie haben beide verloren, ohne sie wirklich gekannt zu haben" erweicht von den Worten des kleinen Hauselfen, lehnte ich meinen Kopf an seine kleine Schulter. „Bitte verzeih mir diese Unannehmlichkeit Kreacher, aber ich brauche gerade einfach eine Stütze, sonst fällt für mich hier wirklich alles zusammen" Kreacher sagte nichts. Das einzige, was er tat war, seine kleine Hand über meinen Rücken zu streichen, in der Hoffnung, dass ich mich so beruhigen könnte. Ich war dankbar über Kreacher's Anwesenheit und über seine Erzählungen, denn diese brachten mich näher an meine Eltern und es fühlte sich einfach gut an. Nach einigen Minuten, hob ich meinen Kopf und sah Kreacher an. Der kleine Hauself ging zum Schreibtisch und öffnete eine Schublade. Herausholte er ein Buch, mit dem er wieder zu mir zurückkam. „Master Regulus hatte schon immer Probleme seine Gefühle und Probleme in Worte zu fassen, deswegen hat er sie aufgeschrieben, weil das für ihn leichter war" er überreichte mir das Buch, welches gerade noch in der Schublade des Schreibtisches gelegen hat. „Das ist Master Regulus' Tagebuch. Kreacher hat es vor allen beschützt, sodass keiner es lesen konnte. Die Herrin soll es lesen, um die Gedanken und die Gefühle ihres Vaters nachempfinden zu können" überglücklich sah ich den kleinen Hauselfen an und konnte meine aufkommende Hoffnung kaum fassen. Mit jedem Mal, kam ich meinem Vater und gleichzeitig auch meiner Mutter näher. „Danke Kreacher, ich weiß nicht, wie ich diese Schuld bei dir begleichen kann" Kreacher schüttelte nur abfällig seinen Kopf. „Versprechen sie mir einfach nur, dass sie sich nicht verändern und so bleiben, wie sie sind. Sie machen dem Namen Black und vor allem dem Andenken ihres Vater damit alle Ehre" heftig nickte ich, da die Worte aus dem Mund des kleinen Hauselfen einfach so besonders für mich waren. Keiner schien meinen Vater besser zu kennen als es Kreacher tat und ich war unglaublich froh, mit Kreacher reden zu können. „Ich verspreche es dir Kreacher" ein kleines Lächeln erschien auf dem Gesicht von Kreacher, was aber sogleich verschwand, als Mattheo ins Zimmer kam. „Hey Mireya, hier seid ihr. Ich glaube, wir sollten so langsam wieder los" ich sah Mattheo an und bemerkte direkt, dass etwas passiert sein musste, doch ich wollte vor Kreacher keinen Aufstand machen. Zustimmend nickte ich. Zusammen mit Kreacher gingen wir die Treppe nach unten und wurden vorbildlich zur Tür gebracht. „Kreacher freut sich sehr, die junge Herrin wieder zu sehen, doch ich denke, dass sie so schnell nicht wiederkommen werden. Kreacher ist dennoch froh, Master Regulus' Tochter kennengelernt zu haben" mit einem breiten Lächeln auf meinem Gesicht nickte ich dem kleinen Hauselfen zu. „Ich habe dir zu danken Kreacher. Du hast mir wirklich sehr weitergeholfen. Sollte ich irgendwann alleine leben bzw. mit Mattheo zusammen, würde ich mich freuen, wenn du in meinen Dienst treten würdest, genauso wie du es bei meinem Vater getan hast" die Augen des Hauselfen wurden größer und man konnte Dankbarkeit in ihnen finden. Schnell verbeugte er sich vor mir. „Das wäre mir eine unfassbare Ehre Herrin. Seien sie gewiss, dass Kreacher immer gute Arbeit verrichten wird" zufrieden lächelte ich und wollte gerade los gehen, als Kreacher mich aufhielt. „Warten sie Herrin. Sie haben ein Anrecht auf dieses Anwesen hier und sollte ihr nichtsnütziger mit Blutsverrätern und Schlammblüter verkehrender Onkel irgendwann abtreten, gehört ihnen das Haus und Kreacher würde sich darüber freuen, sie hier begrüßen zu dürfen" hastig nickte ich und winkte dem kleinen Hauselfen noch zu, ehe Mattheo und ich zurück nach Hogwarts apparierten. 

Why didn't you say anything? - A Mattheo Riddle FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt