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Yoongi

Noch immer saß ich hier auf dem Stuhl, nach dem Jimin mir meinen Arm verbunden hat und alles in den Kasten zurückräumte. Mein Blick war schwer von seinem Bauch zu lösen, starrte ihn die ganze Zeit an und man sah deutlich die paar Abdrücke von Händen und Füßen.

Jimin störte das schon gar nicht mehr, lachte nur minimal, wenn sie sich so zeigten. Ich fand es faszinierend, dass man so gut die Hände und Füße hervorstechen sah. Man konnte es nur gut sehen, weil Jimin auch so ein enganliegendes T-Shirt trug. Für seinen Bauch ist es mal enganliegend.

Ich sah schon wie Jimin aufstehen wollte und ich meine Hände auf seinen Bauch legte, er mich dann ansah.

"Ich habe dennoch Angst wegen der Geburt Jimin", sagte ich zu ihm und hob dann auch meinen Blick, um in seine Augen zu sehen. Er ließ von dem Arztkasten ab und legte seine Hände auf meine Arme, die er entlang strich, runter zu meinen Händen.

"Warum glaube ich, dass du mehr Angst davor hast als ich? Dabei bin ich derjenige, der mehr Angst haben sollte. Merkst du die Ironie dahinter?"

Ich lachte leicht auf. Stimmt auch wieder.

"Trotzdem. Es macht mir immer noch Angst!", sagte ich klar und deutlich.

"Ich weiß. Du bist dennoch auf dem besten Weg, Yoongi", redete er auf mich ein. Wie soll das ein guter Weg sein, wenn ich immer noch versage?

Ich ließ von ihm ab und ging ins Schlafzimmer. Ich wollte eigentlich Duschen, aber das konnte ich auch vergessen. Mit diesem Arm gehe ich sicher kein Millimeter unter das brennende Wasser. Dennoch brauchte ich ein anderes Shirt, denn das hier war voller Blut.

Ich strich mir das Shirt über den Kopf und sah es an. Mein Blut, ich hatte es wieder getan, obwohl ich mich dagegen wehren wollte. Wieder mal war ich zu schwach gewesen. Ich musste diese Schwäche wirklich ablegen, ich musste stärker werden und nicht länger ein Weichei sein.

Ich schmiss das Shirt in den Korb, wo die ganze Schmutzwäsche landete und zog mir ein neues aus dem Schrank. So mit Shirt ging ich gar nicht erst aus der Wohnung, weil ich nicht wollte, dass jemand meine Narben sah. Das hatte auch keinen etwas anzugehen, was ich tat. Es war mein Ding und andere brauchte sich daraus keine Geschichte in ihren dummen Köpfen auszumalen. Keiner von denen Leuten da draußen kannte mich und das sollte auch so bleiben.

Als ich zurück ins Wohnzimmer kam, stand da plötzlich Geum-jae mit Yun-ho. Hatte ich ernsthaft nicht die Klingel gehört? Wurde ich jetzt auch dazu noch taub?

"Wo kommt ihr her?", fragte ich verwirrt und sah zwischen den beiden Hin und Her. "Von zu Hause, woher sonst? Ich kann kurz mit mir alleine sprechen Yoongi?", fragte er mich und ich hörte schon wie ernst es wieder war. War etwas passiert?

Ich nickte nur und Geum-jae kam auf mich zu, drehte sich aber nochmal zu Yun-ho um.

"Du bleibst hier bei Jimin, wir kommen gleich wieder!", erklärte er ihm und drückte mich dann vor, um nach hinten in den Flur zu gehen, aus dem ich eben kam und mich in mein Musikzimmer schob, so gleich auch das Licht anmachte, das mich anstrahlte.

"Was ist hier los Geum-jae?", wollte ich wissen.

Er drehte sich langsam zu mir um und sah mich ernst an. Das ungute Gefühl machte sich bemerkbar und es macht mir sogar noch Angst dazu. Ich hatte einfach keinen Blasenschimmer war hier eigentlich vor sich geht und was los war.

"Yun-ho, er wurde gefunden, von der Mafia. Die werden nicht aufgeben bis sie ihn haben und um ihn zu töten. Wir haben ein Problem und ich denke nicht das du, willst das, er stirbt. Wir müssen uns was einfallen lassen, bevor sie ihn holen, verhandeln kann man mit solchen Leuten nicht, sonst stecken wir mit drin"

Yun-ho haben sie jetzt nun doch gefunden. Mein ungutes Gefühl hatte also recht behalten. In meinem Kopf fing es direkt an zu rattern und zu rauchen. Ich wollte eine Lösung finden, aber ich fand einfach keine gute Lösung. Yun-ho vor den Leuten zu schützen war nicht so einfach wie Geum-jae sich das wohl dachte. Aber es war verständlich, dass Yun-ho uns suchte, er wollte nicht sterben, nicht auf dem Weg.

"Und was sollen wir jetzt machen?", hackte ich nach. Mein Kopf brachte keine Lösung heraus, wie sonst immer. Sonst fand ich auch immer ein Ausweg, aber diesmal würde das wohl nicht werden.

"Frag mich was Leichteres. Ich habe keine Ahnung, aber wir müssen eine Lösung finden, egal wie. Hauptsache, die kriegen ihn nicht. Ich hätte gedacht, du findest eine Lösung", kam es von ihm, aber ich schüttelte gleich meinen Kopf. Die Mafia bekommt man nicht klein. Die finden jeden, den sie finden wollen und das ohne Ausnahmen. Um der Mafia zu entkommen, brauchte man einen wirklich klugen Kopf und den hatte leider keiner von uns.

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AMYGDALA ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt