Das Geheimnis hinter der Maske

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Es geht weiter mit unserem Zeitreiseabenteuer, dieses Mal aus Ju's Sicht. Wie immer freue ich mich über euer Feedback und eure Kommentare. Viel Spaß! <3



















Schon wieder gefesselt. Das schien wohl mein Lebensmotto zu werden. Womit hatte ich das verdient?!

Verbissen versuchte ich meine Hände aus den Handschellen zu winden, doch es hatte keinen Sinn. Davon schmerzten nur meine Handgelenke. Also gab ich es fürs Erste auf und sah mich missmutig in dem Raum um, in den die Masken mich verfrachtet hatten.

Ich saß auf dem kalten Steinboden in einer kleinen Kammer mit hohen Decken und steinernen Säulen. Um genau zu sein, war das ganze Gebäude mit steinernen Säulen versehen. Auf der anderen Seite der Tür, durch die mich die Masken gebracht hatten, befand sich ein relativ großer, fast leerer Raum, dessen Decke an den länglichen Seiten von mehreren Säulen im regelmäßigen Abstand gestützt wurde. Das Ganze hatte für mich wie ein leeres Kirchenschiff ausgesehen. Als ich das marode Gebäude unfreiwilliger Weise durchquert hatte, war mir allerdings etwas aufgefallen, das so gar nicht zu einer Kirche passte: Mit roter Farbe waren die Worte „Der Mann im Mond kehrt zurück" an die Wand geschmiert worden.

In dem Raum, in dem ich nun an eine der Säulen gefesselt auf dem Boden saß, stand ein kleiner Holztisch mit ein paar Stühlen, die an die Wände geschoben worden waren. Überhaupt sah das Ganze mehr aus wie eine Abstellkammer als alles andere. In einer Ecke standen auch so Dinge wie eine große Harke, eine Werkzeugkiste, Eimer, Wischmopp und Besen. Selbst Masken mussten wohl den Boden wischen.

Es war ganz anders hier, als in dem Schloss auf der fliegenden Insel. Dort hatte ich in einem Speisesaal mit goldenem Kronleuchter, langer Tafel, Gemälden an den Wänden und riesigen Fensterfronten gesessen. Hier in dem Raum gab es nur ein einziges Fenster und das war so hoch oben, dass ich da ohne auf einen Stuhl zu klettern gar nicht ran kommen würde. Abgesehen natürlich von der Tatsache, dass ich an eine Säule gefesselt war.

Die Tür zum großen, leeren Kirchenraum stand sperrangelweit offen, und mein Blick war direkt darauf gerichtet. Ich war mir sehr sicher, dass die Masken mich extra so positioniert hatten. Diese Schweine.

Frustriert lehnte ich mich mit dem Hinterkopf gegen die Säule. Eigentlich konnte ich fast von Glück reden, dass ich nicht schon längst vor Oskars Nase saß. Vielleicht gab Julia das ja die Zeit, um mich zu retten. Wie sie es schon mal getan hatte, zusammen mit Joon...

Ich konnte Bewegung und Stimmen außerhalb der kleinen Kammer hören, in der ich hockte. Was taten die Masken da draußen? Warum war ich überhaupt hier? In dieser Zeit waren die Verbrecher doch nur hinter Joon und mir her, weil sie die Bohnen vernichten wollten. Sie hatten mich bereits durchsucht. Was also wollten sie noch von mir? Hatten sie etwa den Kompass auf meinem Rücken entdeckt? Mir wurde leicht unwohl, als ich diese Möglichkeit überdachte. Dieses blöde Tattoo brachte mir nur Ärger...

In diesem Moment betraten zwei relativ große und kräftig gebaute Masken den Raum. Eine von ihnen hielt einen Schlagstock in der Hand.

Erneut versuchte ich mich aus meinen Fesseln zu winden, dieses Mal mit Angstschweiß auf den Händen. Die beiden Masken kamen in drohender Haltung auf mich zu und blieben kurz vor mir stehen.

„Du wirst uns jetzt verraten, woher du die Bohnen hattest. Und diese komische Sanduhr", befahl die eine Masken mit lauter Stimme, während die andere lässig den Schlagstock von einer Hand in die andere schwang.

Scheiße. Was tat ich jetzt?

„Ich weiß nicht, wo die Bohnen her kommen", sagte ich und versuchte so selbstsicher zu klingen, wie nur möglich. „Ich bin in die ganze Sache nur zufällig rein geraten."

Der Mann im Mond kehrt zurück / JCU (Julien Bam)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt