my golden habit || L.S. [OS]

i wasn't looking for you... || fluff & smut

...but you found me.

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Triggerwarnung:
kurze Erwähnung von sexueller Gewalt (betrifft keinen der Charaktere persönlich)

Schnell kurble ich das Fenster meines Trucks wieder hoch, als ich realisiere, dass der Gedanke, die frische Landluft herein zu lassen, wirklich dämlich war. Als hätten mich die Sommer auf Omas Hof damals nicht eines Besseren belehrt. Wenn Regen vorhergesagt ist, wird gedüngt. Und wenn nicht, stehst du um 5 auf, um die Felder nach Rehkitzen abzusuchen, bevor sie gemäht werden.

Trotz der etwas streng duftenden Atmosphäre, mit die mich dieses niedliche, kleine Bauerndorf empfängt, kann ich das glückliche Seufzen nicht unterdrücken. Für jemanden wie mich, der viel zu viel Zeit auf dem harten, grauen Asphalt verbringt, obwohl ich die Natur so unfassbar sehr liebe, ist dieser Moment gerade so herzerwärmend. So frustriert ich vor einer halben Stunde noch über die Sperrung der Autobahn war, da von jetzt auf gleich entschieden wurde, dass die Brücke, über die ich musste, so marode sei, dass sie kein weiteres Fahrzeug mehr tragen könne, umso glücklicher macht mich nun der Weg, den mein Navi mir stattdessen vorschlug.

Als ich gerade eine junge Mutter mit Kinderwagen über die Straße lasse, fällt mein Blick auf die Uhr. In der Theorie könnte ich noch knapp eine Stunde weiterfahren, bevor ich ruhen müsste, wäre dann nur noch eine halbe Stunde von meinem Ziel entfernt, sodass ich morgen bei Schichtbeginn entspannt aufladen und noch vorm Berufsverkehr wieder weg sein könnte.

Anderseits würde das bedeuten, mitten in einem Industriegebiet mein Nachtlager aufschlagen zu müssen, was ich nie gern tue. Vielleicht findet sich ja auch hier ein kleiner Rastplatz, auf dem ich meinem hübschen, fahrenden Baby und mir eine Pause gönnen kann?

Schneller, als der Gedanke auftauchen kann, halte ich also bereits Ausschau nach einer Parkbucht oder ähnlichem, atme begeistert auf, als ich tatsächlich eine kleine Einmündung erspähe, die wie gemacht für meinen Truck scheint. Vorsichtig lenkte ich meinen heißgeliebten 40-Tonner auf die Fläche, sehe mich noch einmal aus dem Führerhäuschen um, ob ich irgendetwas versperre oder wen behindere und drehe dann zufrieden den Schlüssel im Zündschloss herab.

Ich hüpfe die Stufen herab und atme tief durch - denn das frisch gedüngte Feld scheine ich weit genug hinter mir gelassen zu haben -, lasse mir dann einige Sekunden lang die kräftige Frühlingssonne ins Gesicht scheinen.

"Nein, Cliff! Hierhin. Fuß, Clifford!"

Ich schrecke aus meiner Entspannung hoch, als eine einige Meter entfernte Stimme sich erhebt. Besagter Clifford, bei dem es sich um einen schwarzen Labradoodle mit weißer Brust und Pfötchen handelt, der sich mir offensichtlich gerade vorstellen wollte, macht sofort kehrt und hoppst über die Wiese zurück zu seinem Herrchen.

"Halloooo!" Ich strecke den Arm in die Höhe und winke dem Mann freudig zur Begrüßung, was er, wenn auch etwas verhaltener, mir leichtem Lächeln und zaghaftem Winken erwidert. Er leint seinen Hund an, blickt dann noch einmal etwas nachdenklich herüber, ich meine, ihn sogar auf seiner Lippe kauen zu sehen, bevor er sich einen Ruck gibt und durch das hohe Gras zu mir stapft.

"Wollten Sie hier über Nacht stehen bleiben?" Seine Frage klingt kritisch, sodass ich ihn unsicher anblinzle. "Oh, uhm... ich, ja, also... ist das Ihre Fläche? Ich kann mir auch was anderes suchen, gar kein Problem!" Doch er schüttelt sofort lächelnd den Kopf. "Nein, keine Sorge, Sie können generell schon hier stehen. Das Stück gehört dem Iren gegenüber, den stört das nicht, nur..." Er blickt mich einen Moment gedankenverloren an, weshalb ich ihm ein schüchternes Lächeln schenke. "Ich würde mich an Ihre Stelle dennoch nicht hier hin stellen." wispert er.