Ich erntete einige überraschte und herablassende Blicke, doch es war mir völlig egal. Sollten sie doch alle gucken. Wer weiß, was sich eh schon herumgesprochen hatte und dann war ich sowieso schon das Gesprächsthema Nummer 1. Das Essen verlief auch sehr entspannt. Oft sah ich zum Slytherin Tisch und musste in die grinsenden Gesichter von Mattheo, Draco und Theodore, was ich nur mit einem Augenrollen kommentierte. Als wir dann mit dem Essen fertig waren, verabschiedete ich mich von Luna und verließ die Große Halle. Im Flur wuselten schon die neuen Erstklässler umher und starrten mich auch mit komischen Blicken an, doch ich ignorierte sie einfach. Ich hatte absolut keine Zeit für diesen Kindergarten, weswegen mein Weg mich auch auf den Astronomieturm führte. Dort oben angekommen, spürte ich, wie gut mir die frische Luft doch immer tat, um mich selbst zu beruhigen. Zum ersten Mal hatte ich das Gefühl, dass ich eine falsche Entscheidung getroffen habe und mich nicht den Todessern anschließen hätte dürfen. Natürlich stand in dem Brief meines Vaters, dass er mir sein Vermächtnis weitergibt, doch was hätte wohl meine Mutter zu meiner Entscheidung gesagt hätte. „Sie hätte es nicht gut gefunden" ich drehte mich um und sah Theodore. „Theodore..." flüsterte ich und hatte gehofft, dass ich niemals dieser Situation begegnen würde, doch es war nun Mal mein Schicksal durch das Schlimmste durchzugehen. „Ich kann das erklären..." wollte ich versuchen ihn zu besänftigen, doch Theodore sah nicht, als könnte ihn überhaupt etwas besänftigen. „Nenn mir nur einen sinnvollen Grund Mireya" ich senkte meinen Kopf und kämpfte gegen mich und meine Gedanken. „Jetzt sprich endlich" hörte ich seine energische Stimme. „Er hat mir versprochen, dass ich meine Eltern kennenlernen kann, wenn ich in seinen Dienst trete...deswegen habe ich es getan und weil mein Vater in seinem Brief geschrieben hat, dass ich sein Vermächtnis weiterführen soll" Theodore hörte mir aufmerksam zu, doch kam dann in schnellen Schritten zu mir und stand vor mir. „Und du glaubst wirklich, dass Voldemort dir deinen Eltern zurückgeben kann? Mireya, ich dachte du wärst schlauer. Und das dein Vater dich gebeten hat, sein Vermächtnis weiterzuführen ist doch genauso quatsch. Als ob er möchte, dass sich seine Tochter opfert und für einen kaltherzigen Mann arbeitet. Mireya, ich bitte dich. Merkst du nicht, was er mit dir gemacht hat?" ich sah Theodore an und verstand absolut nicht, wieso er sich nicht für mich freuen konnte, sondern nur das Negative sah. Das machte mich wütend. „Warum kannst du dich nicht einfach für mich freuen Theodore? So eine Chance werde ich nie bekommen und Voldemort ermöglicht mir das" ich blickte Theodore in seine blauen Augen und schien so langsam die Kontrolle zu verlieren. „Mireya, was glaubst du was dieser Mann macht? Er benutzt dich. Genauso wie er Draco's Vater und meinen Vater benutzt. Ihm ist es scheißegal, was mit dir ist und er wird dir sicherlich nicht deine Eltern zurückbringen. Das kann er nicht, denn sie sind tot. Wenn sie sehen würden, welchem Schwachsinn du gerade hinter herjagst, würden sie sich in ihrem Grab umdrehen" mein Blick wurde nun kälter und all die gute Laune, die ich noch bei Luna empfunden hatte, war wie weggeblasen. „Bist du hier hochgekommen, um mir diese Vorwürfe an den Kopf zu knallen? Wenn ja, dann geh bitte, wie du gekommen bist. Ich muss mir diese Scheiße nicht geben" ich wollte mich gerade umdrehen, als Theodore nach meinem Handgelenk griff und mich umdrehte. Er zog meinen Ärmel nach oben und entblößte damit das dunkle Mal. „Jetzt hör mir mal zu. Du bist meine beste Freundin und es tut mir leid, dass ich mir Sorgen mache. Ich meine, dass dunkle Mal kam ja bestimmt auch nicht einfach so an deinen Arm" ich wollte nicht, dass er mich so festhielt, weswegen ich mich von ihm losriss und meinen Ärmel herunterzog. „Du machst dir Sorgen? Warum? Weil ich jetzt eine Todesserin bin? Entschuldigung, dass ich dich nicht nach deiner Erlaubnis gefragt habe" ich spürte, dass Theodore noch wütender wurde und gerade wieder nach meinem Handgelenk greifen wollte, doch eine weitere Person trat ebenfalls auf den Astronomieturm. „Wehe du fasst sie an Nott" hörte ich eine weitere Stimme und sah zur Person. Es war Mattheo, welcher ebenfalls wütend aussah. Theodore drehte sich ebenfalls um und zog seine Handlung zurück. „Aber Mattheo..." doch er schüttelte nur seinen Kopf. „Du sollst sie einfach nur nicht anfassen, denn dann lernst du mich kennen" damit verschwand auch Mattheo wieder. Theodore sah mich noch einmal an und ließ mich dann auch alleine auf dem Astronomieturm. Ich musste tief ausatmen, da ich die Situation gerade erst einmal verarbeiten muss. Für alle war ich irgendwie der Sündenbock, doch keiner freute sich für mich und das tat mir einfach so weh. Benommen setzte ich mich an die Stäbe des Astronomieturms und ließ meine Beine baumeln. Ich wünschte mir jetzt einfach, dass einer von den beiden hier geblieben wäre, doch leider war das nicht der Fall. Ich hatte also nicht nur meinen festen Freund verloren, sondern auch noch meinen besten Freund. „Wirklich super Mireya, du bist Weltklasse" sprach ich zu mir selbst, um mich ironischerweise zu loben. „Du bist das Kind von Liora und mir. Weltklasse ist kein Ausdruck, wenn du nach deiner Mutter kommst" erschrocken drehte ich mich und sah eine geistähnliche Gestalt, die mich mit einem Lächeln ansah. „Vater..." flüsterte ich komplett fassungslos und er nickte nur. Er kam auf mich zu und setzte sich neben mich. Es war ein komisches Gefühl, denn, wenn ich jetzt noch Geister sah, konnte man mich wohl direkt einweisen lassen. „Du bist auf jeden Fall so schön, wie deine Mutter" über diese Worte staunte ich nicht schlecht, denn meistens hörte ich nur, wie ähnlich ich ihm sei, doch das erfüllte mich mit einem warmen Gefühl in meiner Brust. „Vater, was machst du hier...?" dann sah er mich an, mit denselben Augen, die ich jetzt auch besaß. „Du hast dir jemanden gewünscht. Da Mattheo und Theodore gegangen sind, dachte ich, dass ich die Chance ergreife. Ich habe aber nicht so viel Zeit" traurig senkte ich meinen Kopf. „Glaub mir Mireya, ich hätte auch gerne mehr Zeit mit dir, doch die Zeit, die wir jetzt haben, muss erst einmal reichen" enttäuscht nickte ich. Für einen kurzen Moment herrschte Stille, bis ich diese brach. „Ich gehöre zu ihnen...wie du es in deinem Brief geschrieben hast..." erschrocken sah er mich an und ich krempelte meinen Arm nach oben. Mit traurigen Augen sah er vom dunklen Mal direkt in meine Augen. „Mein wunderschönes kleines Mädchen...von welchem Brief redest du?" verwirrt sah ich ihn an. „Voldemort hat mir einen Brief von dir gegeben, bevor ich dem dunklen Mal zustimmte... ich verstehe gerade nicht.. Hast du mir denn keinen Brief geschrieben?" er schüttelte seinen Kopf und für einen kurzen Moment blieb mein Herz stehen. War dann alles gelogen...und war ich einfach zu blind gewesen... „Mach dir keinen Vorwürfe. Er war damals schon ein wunderbarer Manipulierer...Ich hätte an deiner Stelle auch daran geglaubt..." mit einem Mal fühlte ich mich so schlecht.. Ich konnte es einfach nicht fassen. „Mireya, hör mir jetzt genau zu. Ich habe nicht mehr so viel Zeit. Du musst auf dich aufpassen und vor allem musst du die Kette um deinen Hals loswerden" schnell fasste ich sie an und hielt sie beschützend an mich gedrückt. „Aber sie ist doch von Mutter..." und wieder schüttelte mein Vater den Kopf und langsam brach das Kartenhaus über mir zusammen. „Voldemort hat dich getäuscht. Es ist das Medaillon, welches Kreacher dir gegeben hat. Es enthält schwarze Magie. Deswegen hat sich dein Wesen auch verändert..." auf einmal machte alles Sinn und ich ließ die Kette los. „Pass auf dich auf Mireya... Dir darf nichts passieren. Deine Mutter würde mich sonst köpfen" damit verschwand der Geist meines Vaters und ich versuchte noch nach ihm zugreifen, doch dies war leider erfolglos. Meine Konzentration lag nun wieder bei der Kette und ich versuchte sie mir vom Hals zu reißen. Je länger ich sie festhielt, desto mehr brannte meine Hand. Ich ließ die Kette abrupt los und sah mir meine Handfläche an. Sie war verbrannt, doch ich wollte nicht aufhören. Also zog ich noch einmal daran, doch diesmal doller. Plötzlich spürte ich einen Druck und wurde mit voller Kraft an das Geländer des Astronomieturms geworfen. Ich stieß mir meinen Kopf und meine Sicht verschwamm. Ich fasste mir an die Schläfe und ich sah bereits das Blut, welches an meinem Kopf herunter lief. Mir wurde schwindelig und meine Sicht verschwamm immer mehr, bis ich das Bewusstsein verlor.
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Why didn't you say anything? - A Mattheo Riddle Fanfiction
FanfictionEs ist nur ein Name. Nichts weiter. Dies wurde mir all die Jahre gesagt, doch das dieser Name so vieles bedeutete, wurde mir erst zu einem späteren Zeitpunkt klar... Ich kann nicht sagen, wann mich die Hoffnung oder das Glück verließen, jedoch kan...