7. meine Arbeit und mein Privatleben

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„Sagen wir einfach mal, man gibt mir sehr viel Informationen dafür, dass ich mit dem Geheimdienst in Kontakt getreten bin. Aber mir gefällt dein Auftreten, irgendwas daran sagt mir, dass ich dich gebrauchen könnte." überlegte der Mann und fuhr sich durch seine Haare. Dann beobachtete er mich weiter beim Essen.

„Ist das nicht nervig mit deiner Maske?" wechselte ich schnell das Thema. Das wurde mir doch ein wenig zu gruselig. Währenddessen schüttete ich mir ein weiteres Glas Wein ein.

„Wieso? Willst du wissen wie ich aussehe? Aber ja, sie ist nervig. Allerdings ist es doch was leichter, wenn das Gesetzt nicht mein Gesicht kennt, sonst würde ich es dir gerne zeigen. Vielleicht wann anders mal." „Du versteckst bestimmt eine hässliche Narbe darunter. Irgendwie redest du ziemlich viel für einen gesuchten Straftäter. Hast du sonst niemanden?" fragte ich und schaute ihn provozierend an.

„Haha, das wüsstest du wohl gern. Du sollest allerdings dankbar sein, dass ich mich so gerne mit dir unterhalte." lachte Ezra und irgendwie gefiel mir seine Lache. „Ich bin dir zu tiefsten dankbar dafür, dass du mir gedroht hast und mich in diese ganze Scheiße mit rein gezogen hast." bedankte ich mich bei ihm.

„Das gefällt mir schon besser. Wenn du jetzt noch auf die Knie gehen könntest?-" „Vergiss es." zischte ich und funkelte ihn weiterhin an, während ich mich über mein drittes Glas Wein hermachte. Vor lauter Aufregung merkte ich seine Wirkung garnicht.

„Hast du Wünsche wo wir uns das nächste Mal treffen sollen?" „Ich weiß nicht, ob ich das will." „Du willst lieber in einem Polizeiauto durch die Gegend fahren und Kleinverbrecher jagen?" lachte Ezra und mir entwich ein Seufzen. „Das gefällt mir schon besser. Also wo soll es hin?" fragte er mich und ich meinte etwas Vorfreude rauszuhören.

„Freust du dich etwa auf unser nächstes Treffen?" „Weich meiner Frage nicht aus." „Überrasch mich. Solange du die Kosten übernimmst." wieder einmal lachte Ezra und fixierte mich eine Weile mit seinen Augen.

„Was machst du eigentlich genau? Ich weiß um ehrlich zu sein garnichts über dich." gab ich irgendwann zu. Tatsächlich fragte ich das nicht wegen den Informationen die ich sammeln musste, sondern aus reinem Interesse raus. Er ließ mich wenigstens nicht ganz im Dunkeln stehen.

„Man hat dir nichts über mich verraten? Viel kann ich dir nicht sagen, aber ich steh recht weit oben in einer Organisation. Sag das nicht dem Geheimdienst, wenn die es noch nicht wissen." kicherte er und schaute mich belustigt an. Man merkte deutlich wie er es genoss die Oberhand zu haben.

„Warum sollte ich das nicht tun? Bin ich nicht dafür hier?" „Ich gehe davon aus, dass du jedem weiteren Treffen von uns zu sagen sollst und ich werde mich nicht nochmal mit dir treffen, wenn du persönliche Sachen über mich verrätst. Verstehst du?" ich nickte und fing an zu überlegen.

Währenddessen schüttete Ezra mir weiter Wein ein. Wusste er von meinem Alkoholproblem? Aber könnte ich dem Geheimdienst auch nicht wann anders von diesen ganzen Kleinigkeiten erzählen? Dann könnte ich mich doch erstmal weiter mit ihm treffen.

Warum war meine Sicht eigentlich so schwammig? Hatte man das Licht abgedunkelt oder was ging hier vor sich?

„Also was denkst du?" fragte er mich nach einer Weile des Schweigens. „Von mir aus. Die interessieren sich da oben sowieso nicht wirklich für mich." seufzte ich und irgendwie gab ich mich jetzt schon geschlagen.

„Sehr gut, sehr gut. Hast du Wünsche was ich dir noch zur Arbeit schicken soll?" „Sushi..." war das letzte was ich sagen konnte, bevor sich plötzlich mein Bewusstsein von mir verabschiedete. Das letzte was ich sah war, wie sich mein Kopf auf den Tisch zu bewegte.

Das nächste Mal wurde ich von einem lauten Klopfen geweckt. Erschrocken fuhr ich hoch, bereute dies aber im nächsten Moment, da ich völlig unkontrollierte wieder zurück viel.

Vorsichtig setzte ich mich auf und taumelte zu meiner Haustür. Man war ich noch betrunken, musste ich etwa schon zur Arbeit oder warum wurde ich so gewaltsam geweckt?

Als ich die Tür öffnete standen mir zwei Männer gegenüber und begutachteten mich skeptisch. „Man wartet auf Sie, ziehen Sie sich was vernünftiges an und kommen Sie raus zu unserem Wagen." begrüßte einer der Männer mich.

Na toll, nicht mal schlafen konnte ich. Ich stolperte zurück in die Wohnung und verschwand im Bad. Dort wusch ich mir das Gesicht mit kaltem Wasser, um irgendwie nüchterner zu werden. Dann putze ich mir schnell die Zähne, um meine Fahne loszuwerden.

Ich zog mir noch eine Jeans und einen Pullover an und machte mich dann auf den Weg zum wartenden Auto.

Als ich eingestiegen war fuhren die Männer ohne ein weiteres Wort los. Aber anstatt normal zu fahren rasten sie förmlich durch die Straßen und ich bekam langsam Angst um mein Leben.

Trotzdem versuchte ich die Zeit zu nutzen, um meine Erinnerungen aufzufrischen, denn ich wollte gleich nicht wie der größte Idiot dastehen.

Eigentlich konnte ich privates von beruflichem immer gut trennen, warum hatte meine Sucht jetzt also die Überhand ergriffen? Wie sollte ich das gleich erklären? Mein üblicher Fahrer würde mich jetzt wahrscheinlich noch mehr hassen.

Immerhin hatte er mich Nachhause gebracht, oder? Wer denn sonst? Ich war dankbar, dass ich mich immernoch an unser Gespräch erinnern konnte.

Wir hatten so viel über unwichtige Dinge gesprochen, man würde mich bestimmt fragen warum das Gespräch so lange gebraucht hat. Ich könnte einfach sagen, dass er nur zaghaft mit den Informationen rausrücken wollte und ich gehofft hatte noch weitere Informationen zu erhalten.

Was sollten sie schon gegen sowas sagen? Solange ich ihnen Informationen gab, interessierten sie sich doch sowieso nicht für mich als Person.

Nach einer gefühlten Ewigkeit waren wir endlich da. Schnell wurde ich auch schon zu Claudia Becker gedrängt. Diese wartete bereits auf mich im Verhörraum.

„Da sind Sie ja endlich." seufzte die Frau und ich setzte mich stumm gegenüber von ihr hin. Wenn es nicht mal für eine Begrüßung reicht, dann versteh ich nicht warum ich die Drecksarbeit machen darf.

„Ich will heute garnicht mehr wissen warum Sie nicht mehr zurück zu Ihrem Fahrer gekommen sind. Sagen Sie mir einfach was Sie rausbekommen haben. Um den Rest kümmern wir uns die nächsten Tage." drängte sie mich weiter, weshalb ich ihr genau die Informationen gab, welche Ezra wollte, dass ich sie ihr gebe. Der Rest schien erstmals auch nicht von großer Bedeutung.

Eigentlich müsste doch gerade ich als Polizist ihr alles sagen, was ich wusste, aber irgendwie vertraute ich dieser Frau nicht. Ich wusste doch sowieso garnicht was sie genau zu ermitteln versuchten, also konnte ich doch auch wenig helfen. Aber irgendwie schienen sie das ja auch zu wollen.

Ein Leben ohne Gesetze (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt