Yoongi
Ich hasste es so sehr, nichts von Jimin zu hören. Keiner kam, um mich über ihn zu informieren und so langsam wurde ich ungeduldig. Warum lassen die mich so lange im Ungewissen sitzen? Ich halte das nicht mehr länger aus.
Yeong-su fing schon an zu quengeln und stieß leicht seine Schwester weg. Wieso habe ich das Gefühl, dass er den Ton angeben wird von den beiden? Es dauerte nicht lange, bis dann auch Yeong-ja anfing. Obwohl ich mich nicht aufteilen konnte, nahm ich dann einfach Yeong-ja aus dem Bett, um sie vor den leichten Schlägen ihres Bruders zu schützen.
"Ganz ruhig. Treibst der Hunger euch an, oder was?", fragte ich, drohte schon in leichte Panik zu verfallen, weil ich einfach keine zwei Babys gleichzeitig beruhigen konnte.
"Warte Yoongi und bleib ruhig. Die spüren deine Angst und Nervosität und macht sie nur noch unruhiger. Einfach ganz entspannt bleiben. Es ist nicht gleich Hunger, sie brauchen bloß Nähe. Setzte dich hin!"
Ich tat, was mein Bruder mir sagte, setzte mich mit Yeong-ja auf das große Bett, das hier stand und Geum-jae holte Yeong-su aus dem Bett, kam auf mich zu. "Mach ein Arm frei und nimm ihn, gleich wird es schon besser. Die merken das Jimin nicht da ist, dass können die nicht begreifen, deswegen musst du jetzt hinhalten. Du bist der einzige der sonst immer so viel um Jimin war" erklärte er mir.
Ich hatte mich bequem auf das Bett gesetzte, sodass sich beide wieder in die Armen nahmen und ich sie beide auf meinen Bauch liegen hatte. Sie waren noch so klein, kleiner als andere, vor allem Yeong-ja war kleiner als ich, Bruder. Sie war gerade mal so groß wie mein Unterarm lang war, mit der Hand.
Damit hatten wir ja schon gerechnet, dass eines kleiner war als gedacht, dennoch hatten sich beide gut entwickelt und Gott sei Dank haben beide diese Geburt überstanden. Ihre Lunge war zwar noch unreif für das Leben hier draußen, aber durch Medikamente wurde das auch schon behoben.
"Ich komm' gleich wieder, okay?", ließ Geum-jae mich wissen und ich nickte. Diese Ruhe, die nun wieder herrschte, war so angenehm. Geum-jae hatte wohl recht, sie brauchte einfach nur die Nähe und Zuwendung, genau das, was ich auch brauchte, die mir aber Jimin nicht geben konnte, weil er noch immer in dem OP-Saal steckt. Ich vermisse ihn so sehr.
"Hoffen wir einfach, dass er durchkommt. Er muss, für uns!", murmelte ich, schaute die beiden an, die einander begutachteten. Beide hielt ich jeweils mit einem Arm auf meinem Bauch, sodass keiner der beiden herunterrollen konnte. Sein Kopf lag schon halb auf meiner Brust.
Er war hier eindeutig der größere, aber gerade er wirkte so, als hätte er viel von Jimin.
Es klopfte an der Tür, bat die Person hereinzukommen, sah dann aber nicht nur einer, sondern ganze vier Personen. Sollten es denn nicht nur drei sein?
Ein schwarzhaariger Lockenkopf sah mich an. Er wirkte etwas verloren, lächelte mich nur schwach an, eh er auch schon seinen Blick wieder von mir abnahm. "Ihr seid ja doch noch gekommen", warf ich in die komische Stille ein.
"Ja, nach dem du uns über Jimins Handy geschrieben hast, haben wir alles stehen und liegen lassen. Was genau ist eigentlich passiert, dass es so weit kam? Das war doch viel zu früh, oder nicht?"
"War es auch. Der ganze Schock wegen meines kleinen Bruders hat ihm zugesetzt, was wohl die Wehe ausgelöst haben muss. Er hat zu viel Blut verloren und ist immer noch im OP-Saal. Du heißt keine Ahnung wie es sich anfühlt ein ganzes Trauma wieder durchleben zu müssen. Und genau deswegen schließe ich im Kopf schon mit ihm ab. Aber ich weiß auch, die kann das nicht, aber wehren ist zwecklos", sagte ich Jungkook.
"Bist jetzt alleine hier? Bist du da mitgefahren?", fragte Namjoon. Ich schüttelte den Kopf.
"Wie soll ich denn, wenn mir Jimin einfach weggenommen wird und mir meine Kinder aus dem Arm gerissen werden? Die sind einfach gegangen. Mein Bruder hat mich hergefahren, der muss auch gleich zurückkommen", erklärte ich.
Ich hatte so Angst davor alleine damit zu sein, dass ich doch Jimins Handy genommen habe, um Jungkook zu schreiben. Eigentlich lag meine Hoffnung darin, dass nur Jungkook kommen würde, aber dennoch war mir klar, dass dies nicht der Fall sein wird. Dass sie dazu noch diese Taehyung mitbrachten, war mir so gar nicht klar gewesen.
"Ist das dieser Taehyung von dem ihr gesprochen habt?", fragte ich die drei und sahen zu Taehyung, der irgendwie etwas alleine dastand und gar nicht merkte das man überredete. Er sah so gedankenverloren aus. Beschäftigte ihn etwas?
"Ja, das ist Taehyung. Er war schon bei mir. Tut mir leid, dass ihr euch so kennenlernen müsst, aber das hat sich jetzt so ergeben. Er hat kein Auto, es kam heute in die Werkstatt. Er war mehr oder weniger gezwungen", erklärte er mir. Ich nickte nur verstehend und sah dann wieder zu Taehyung, der nun auch wacher war und merkte das man von ihm sprach.
"Und du bist also Min Yoongi, oder auch Agust D genannt richtig?"
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AMYGDALA ᵞᵒᵒⁿᵐⁱⁿ
FanfictionFür Yoongi ist das Leben so eine Qual, dass er es einfach nur noch beenden will, es macht ihn Müde und Kaputt. Als wäre das alles nicht genug, tritt auch noch neues Leben in Yoongi und Jimin's gebrochene Welt, was ihre Beziehung und Yoongi's Depress...