Ins Jenseits verdammt

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(Krass, das ist schon mein 80.Kapitel ❤️‍🔥)

POV Jaro

„Und bitte einmal lächeln, sag' Cheese!!" Ich schalte den Blitz an und halte mein Handy direkt vor Miguel's Gesicht.

„Setze doch wenigstens ein Lächeln auf, ach komm' schon du elender Langweiler! Ich will den besonderen Moment zwischen uns beiden, einfach nur festhalten."

Er will einfach nicht kooperieren. Anstatt in die verdammte Kamera zu schauen, klappt er in sich zusammen, wie in einem Kartenhaus.

Und als wäre das nicht schon nervig genug, versifft er auch noch den Boden mit seiner metallisch miefenden Blutlache.
Was kann der Boden dafür, dass du so erbärmlich verblutest?
Wieso bist du so schwach? Nicht einmal die Blutstropfen kannst du zurückhalten, wie also könntest du jemals gegen mich ankommen.

Ich verrate dir mal was, du wirst überhaupt nie mehr - auch nur in der Lage sein - gegen mich anzukommen.

~

Ich gehe vor ihm in die Hocke und nehme sein Kinn zwischen meine Finger. „So mein Großer, dein nächstes Schicksal werde nicht ich in den Händen halten, sondern meine Eltern. Viel Spaß dir, schmor in der verdammten Hölle!" Meine Eltern hattest du auf dem Gewissen und nun kam die Abrechnung. Nicht zu früh, nicht zu spät, NEIN! Zum verf*ckt richtigen Zeitpunkt.

Ja mir egal, dass du nicht für's Foto gelächelt hast Miguel. Ich habe stattdessen ein Video, indem du mehr als genug Emotionen zeigst. Genug Emotionen, um Pablo zu zeigen, wer hier das Sagen hat.

Miguel.....

du wolltest heute Charité f*cken und wurdest stattdessen ins Jenseits verdammt. So schnell können sich unsere Wege trennen. Ich kann von Glück sprechen, dass mein Akku noch ausgereicht hat, sonst hätte ich deine letzten Lebens-Sekunden nicht auf Band.

Zéni wird mich jetzt hassen oder?
Pablo auch, was mich allerdings nicht interessiert.
Charité war mir tatsächlich von Nutzen, so geschickt wie sie Miguel hier hinter den Jeep verführt hat. Einsame Klasse! Sie leistete die Vorarbeit und dann kam Papi Jaro für die Drecksarbeit.

Versteht mich nicht falsch, es hat außerordentlichen Spaß gemacht, aber ich hasse diese Unordnung. Meine neuen Lackschuhe sind nun verziert durch vertrocknetes Blut und meine Fingerknöchel brennen, NEIN! Sie sind sogar angeschwollen.

Da habe ich seinen Schädel wohl ein Stück zu sehr zerschmettern wollen. Meine schönen Hände leiden, aber mein Rachedurst ist vorerst gelöscht. Mutter, Vater, jetzt könnt ihr stolz sein auf euren Sohnemann, nicht wahr? Für euch setzte er seine Lackschuhe, sowie Fingerknöchel auf's Spiel.

~

Ich bin jetzt zurück in Seth's Anwesen und die Leiche von Miguel habe ich nicht wirklich entsorgt. Ich habe sie neben dem Parkplatz, hinter ein Gebüsch geschliffen und abgelegt. Davor hatte ich noch sein Handy, sowie Geld eingesteckt.

Komischer Gedanke, dass ich und Seth seit Jahren mit diesem W*xxer streiten, uns gegenseitig den schlimmsten Tod androhen und er jetzt einfach wirklich tot ist. Einfach tot, angefangen mit einer verführerischen Prostituierten.

Seth wird mich dafür lieben und abgrundtief hassen. Ich weiß, wie sehr er Miguel SELBST umbringen wollte. Seit Jahren schmiedet er seine Folterpläne, spezifisch auf Miguel ausgerichtet.

Seth, ich musste die Initiative ergreifen und während du mit Inéz Versuchskaninchen spielst, muss ich schließlich nach dem Rechten sehen und den Laden am Laufen halten.

Ich tue, was getan werden muss.

Dazu gehört auch mein nächster Schritt. Nämlich Pablo das Video schicken.
Ich hatte Miguel's Handy aus seiner Jackett-Tasche geholt und damit das Mord-Szenario aufgenommen.
Nein, ich habe nicht mein eigenes Handy benutzt, weil es neu ist und ich keine Sauerei oder Fettflecken drauf haben möchte. Defakto!

So... einmal an den Pablo-Kontakt weiterleiten und bingo! Mission erfüllt.
Da wird Pablo aber dumm aus der Wäsche schauen...

~

„Sir, wie war der Abend im Club?" Lydia zieht mir die Jacke aus und hängt sie an den Kleiderständer in der Eingangshalle.

„Der Abend war ereignisreich und was ich jetzt brauche....ist einmal eine schaumige Badewanne und Verbandszeug. Meine Finger sind taub."
Du bist Schuld, Miguel. Dein engstirniger, harter Schädel und du! F*ck das tut höllisch weh.

„Aber selbstverständlich, Theresa ist schon dabei, Ihnen ein Bad einzulassen. Darf ich fragen, wie es dazu kam?" Sie nimmt besorgt meine Hand in die ihre und dreht sie vorsichtig in alle möglichen Richtungen.

„Tut das weh?"

„Ja." Ich keuche.

„Und das?" Sie drückt einmal fest zu und das Knacksen schallt noch immer in meinen Ohren.

„Äh- ... JA VERDAMMT! Heilige Lackschuhe nochmal! Autschhhh!" Ich scheiß Dramaking.

„So, Ihr Finger ist wieder dort, wo ein Finger sein sollte. Es wird noch ein paar Tage wehtun, aber es ist zumindest nicht gebrochen."

„Woher weißt du solche Sachen?"

„Ich bin eine schnelle Lernerin. Manchmal prahle ich zu sehr mit meiner Auffassungsgabe."

Ich muss schmunzeln. Süß, dass sie mir noch in die Augen sehen kann. Erst letztens hatte ich sie doch blamiert und anschließend zur Gartenarbeit verdonnert.

„Wenn Seth irgendwann zurück ist..., dann werde ich ihm verbieten, dich jemals feuern zu lassen. Ich brauche dich, sobald ich in die nächste Schlägerei gerate und etwas ausgerenkt habe."

„Falls solch' eine Situation eintreten sollte, werde ich Ihnen gerne erneut behilflich sein. Nach der Dusche, werde ich Ihnen die Hände versorgen Mr Huster." Sie streicht sich eine blonde Strähne hinter's Ohr und deutet mir an, in Richtung Badezimmer zu laufen.

„Vielen lieben Dank, Lydia."

„Nichts zu danken. Das ist mein Job." Sie zwinkert.

(Danke für's Lesen <3 Hättet ihr erwartet, dass Miguel dieses Schicksal erfährt? ~ Gerne Votes dalassen, omg über 6K Reads 😩)

Bring mich nicht in VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt