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„Bitte Liv, lass mich dir helfen. Phil ist auch schon auf dem Weg.", sagt Alex flehend. Ich nicke schwach. „Aber wehe, sie fassen mich an oder kommen mir zu nah.", fauche ich ihn an. Er nickt und kommt einige Schritte näher. „So, atme genauso, wie ich das mache. Ein und aus. Ein und aus. Genauso und ganz langsam. Tiefe Atemzüge.", leitet Alex mich an, was tatsächlich etwas klappt. Ich bekomme besser Luft und mein Brustkorb entspannt sich wieder etwas. „Sehr schön. Ich würde dir gerne trotzdem noch etwas zur Beruhigung geben und noch was zur Stabilisierung deines Kreislaufs. Dafür muss ich dir einen Zugang legen. Ist das in Ordnung?", fragt er, was ich durch ein kräftiges Kopfschütteln ablehne. „Phil darf das. Sonst keiner.", antworte ich erschöpft. Noch immer sind die beiden mit einem Meter Abstand zu mir und werfen sich einen kritischen Blick zu. „Liv!", höre ich plötzlich eine vertraute Stimme und erkenne Phil auf uns zu rennen. „Phil.", antworte ich erleichtert. Er setzt sich neben mich und nimmt mich in den Arm. „Mensch, was machst du denn für Sachen. Franco hat mir schon alles erzählt. Geht's dir gut?", fragt er besorgt. Ich sehe beschämend nach unten und hebe nur die Schultern. „Sie brauch einen Zugang Phil.", sagt Alex betrübt. „Okay. Liv, ich habe dir ja schonmal von Alex erzählt. Er ist ein lieber und netter Mann. Er tut dir nichts okay. Ich kann dir aus Rechtsgründen keinen Zugang legen, weil ich nicht im Dienst bin.", antwortet er dann und setzt sich auf meine andere Seite. „Liv, darf ich das dann jetzt machen? Ich bin auch super vorsichtig. Bleib einfach entspannt okay.", sagt Alex. Soll ich ihm vertrauen? Wird er mir auch sicher nichts antun? Alleine die Vorstellung, dass er, ein fremder Mann und Arzt mit einer Nadel an mir herumfuchtelt macht mir Angst. „Liv, sieh mich einfach an okay.", sagt Phil und nimmt mein Gesicht in seine Hände. Während er das tut, sehe ich, dass er diesem Alex zunickt und spüre, dass mein Arm freigelegt wird. Die Tränen laufen mir stumm übers Gesicht, angesichts der Tatsache, dass er mir gerade einen Zugang legt. „Es ist alles gut kleine. Du hast es gleich geschafft.", seufzt Phil und streicht mir mit seinen Daumen die Tränen weg. Ich merke den Stich und dann das Pflaster. „Das war's schon süße.", sagt Alex und Phil lässt mein Gesicht los. Ich werfe einen Blick auf meinen Arm und tatsächlich steckt der Zugang mit einer Infusion in meinem Arm. „Was habt ihr jetzt vor? Klinik?", fragt Phil seine Kollegen, die Nicken. „Nein, das könnt ihr nicht machen. Nicht noch einmal!", protestiere ich und stehe auf, was keine gute Idee ist, denn im nächsten Moment falle ich direkt wieder auf die Bank zurück. „Vorsichtig. Du hast ordentlich Blut verloren und dein Kreislauf muss sich erst regenerieren.", sagt Alex und wirft mir einen besorgten Blick zu. „G-gibt es denn keine andere Möglichkeit? Muss ich wirklich wieder dahin?", stottere ich unsicher. Ich will nicht schon wieder in ein Krankenhaus. Das ist die Hölle für mich. „Liv, dort werden sie nur deine Wunde nähen und schauen, ob sich dein Zustand schnell stabilisiert. Wenn ja, kannst du auch schnell wieder gehen.", mischt Phil sich ein. Da ich ihn vertraue nicke ich und laufe gestützt von ihm zum nachbestellten RTW. „Aber du bleibst bei mir oder?", frage ich unsicher, woraufhin Phil nickt und mir auf die Trage hilft. „Wir müssen dir noch ein EKG anlegen und deine Sauerstoffsättigung messen. Dafür muss ich einmal ein paar Elektroden auf dein Oberkörper kleben und an dein Finger kommt ein kleiner Klipp. Das tut alles nicht weh.", sagt Alex und holt ein paar Kabel von einem Gerät. Panisch sehe ich zu Phil, der mich genau versteht und Alex die Elektroden abnimmt. „Wenn es euch nichts ausmacht, Klebe ich ihr die eben. Sie hat so ihre Probleme mit Berührungen.", erklärt Phil, woraufhin er von Alex ein Nicken erhält. Dann hebt Phil mein Shirt und schiebt seine Hände mit den Kabeln darunter. Ich merke, wie er die Elektroden an meinem Brustkorb befestigt, wo mein Herz liegt. Als alle Elektroden dran sind und der Klipp an meinem Finger befestigt ist, drückt Alex einen Knopf an einem Gerät, welches sofort zu piepen beginnt. „Ganz schön flott unterwegs und außerdem hast du Herzstolpern. Ist das bekannt?.", stellt er fest und sieht Hilfesuchend zu Phil. „Nein bisher noch nicht. Wir wussten, dass sie irgendwas mit dem Herzen haben muss aber wussten nie genau was es ist.", antwortet Phil und streichelt meine Schulter. Ich finde seine Gesten echt schön. Wow, das aus meinem Mund. Doch es ist war. Am Anfang habe ich ihn gehasst aber jetzt ist er der einzige, den ich vertraue und noch habe. Dann steigt noch eine weibliche Sanitäterin dazu und der RTW beginnt zu rollen. „Klinik am Südring?", spricht Alex die Sanitäterin an. Sie nickt und fährt den RTW Richtung Krankenhaus.
Während der Fahrt ist Alex hochkonzentriert und wechselt den Blick immer zwischen mir, dem EKG und seinem Protokoll. Phil ist zwischenzeitlich am Handy und hält meine Hand, während die Sanitäterin immer wieder mit Alex redet. „Phil.", unterbreche ich plötzlich die stille. „Ja?", fragt er und stopft sein Handy in die Tasche. Ich wollte eigentlich was sagen, doch jetzt, wo alle Aufmerksamkeit auf mir liegt, ist es mir unangenehm. „Schon gut.", antworte ich deshalb und schaue wieder an die Decke. „Ne Liv. Was ist los?", fragt er besorgt. „Es ist nur so...ich habe immer noch diese Gedanken, nicht mehr leben zu wollen.", gebe ich ehrlich zu. Phil sieht sofort erschrocken zu Alex, der wiederum mich erschrocken ansieht. „Das ist okay. Wirklich, ich mache dir keine Vorwürfe. Ich will dir aber helfen, dass diese Gedanken verschwinden.", antwortet Phil. Ich nicke und bleibe dann den Rest der Fahrt stumm.

Im Krankenhaus erwartet mich ein männlicher Arzt mit Brille und Gelfrisur. „Bitte nicht noch ein Mann.", seufze ich verzweifelt, woraufhin mich der Arzt verwirrt mustert. „Hallo Freddy, das ist Liv. Gefunden nach einem Suizidversuch. Hat viel Blut verloren, offene Wunde am linken Handgelenk und starkes Herzrasen. Außerdem Herzstolpern. Wir haben ihr schon was zur Beruhigung und was zum stabilisieren gegeben.", erklärt Alex dem Arzt, was mit mir los ist. Dieser nickt und kommt zu mir an die Trage. „Phil.", stottere ich ängstlich und suche verzweifelt nach seiner Hand. „Ich bin hier.", antwortet er und nimmt meine Hand. Ich atme einmal erleichtert aus und sehe ihn dankbar an. „So Liv, ich wünsche dir alles gute.", sagt Alex und geht dann. Ich werde auf die andere trage gehoben und sehe nun in die Gesichter von diesem komischen Arzt und Phil, sowie einer Schwester.

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Man liest sich im nächsten Teil:)

Der Grund zum kämpfen Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt