K A P I T E L 47

642 28 6
                                    


"Emily.", misstrauisch musterte die Angesprochene die ausgestreckte Hand des Hybriden. Ignorierte diese schließlich und ging an diesem vorbei die letzten Stufen der Treppe hinunter. "Ich habe eine Bitte.", schon wurde sie hellhörig und stoppte in ihrer Bewegung. Marcel welcher nicht weit von ihnen entfernt lauert entging ihr nicht. Ihr Blick fokussierte Klaus, sie konnte seine Mimik nicht einschätzen, wartete darauf, dass er weiter sprach.
"Ich will anfangen weitere Hybriden zu rekrutieren, dafür brauche ich dein Blut." Überrascht zogen sich Emilys Augenbrauen nach oben, zumindest sprach er direkt aus was er wollte. "Und so etwas fragst du mich rein zufällig wenn Kol nicht da ist?" Sie war alleine in ihrem Bett aufgewacht, in den letzten Tagen keine Seltenheit. "Er ist mit Rebekah unterwegs, zugegeben könnte mein Timing nicht besser rein.", grinste Klaus. "Du hast gesagt du wärst bereit mir dein Blut zur Verfügung zu stellen sollte es nötig sein.", redete er weiter. Sie erinnerte sich an das Gespräch der beiden und nickte zögerlich. "Nur mein Blut nichts weiteres?" - "Nichts weiteres, so wie ich es dir versprochen habe.", bestätigte er ihr und wieder nickte sie. "Marcel hat einige Freiwillige gefunden die sich bereit erklärt haben.", begeistert klatschte er in die Hände und Emilys Gesichtsausdruck schien Bände zu sprechen. "Ich weiß du traust ihm nicht, aber Freya und Elijah werden ebenfalls anwesend sein, falls dich dies beruhigen sollte.", Klaus ignorierte belustigt das Schnaufen des Vampires und fokussierte sich nur auf die Doppelgängerin vor ihm. "Vier Personen für etwas Blut abnehmen?", hinterfragte die Brünette. "Sicher ist sicher.", grinste Marcel und Emily wich seinem Blick aus. Noch immer konnte sie mit dem dunkelhaarigen nicht viel anfangen und vermied den Kontakt so gut es ging.

"Lasst sie erst etwas essen bevor ihr sie weiter bedrängt.", Freya erschien rettend hinter Marcel und ging auf Emily zu. Sie sprach weiter bevor einer der beiden Männer zur Gegenwehr ansetzten konnte. "Wir wollen doch nicht riskieren, dass ihr Körper nachgibt nur weil du etwas Blut willst, richtig Nik?" Ihre Hände legten sich auf Emilys Schultern und drückten sie so in Richtung Küche. Dort wartete bereits Elijah und schob auffordernd einen prallgefüllten Teller in ihre Richtung. "Setzt sie nicht unter Druck Niklaus.", murrte der ältere Vampir. "Wir sagen dir bescheid wenn sie fertig ist.", setzte Freya hinterher und scheuchte so nicht nur Niklaus sondern auch Marcel aus dem Raum. "Du musst es nicht machen." - "Ich weiß.", erwiderte Emily ziemlich monoton und aß weiter. "Sie sollen für Sicherheit sorgen, richtig?", stellte sie die Gegenfrage und sah nicht nur zu Freya sondern auch Elijah. "Korrekt.", nickte der Anzugträger. "Es ist nur ein bisschen Blut.", murmelte sie dann und schob den fast leeren Teller von sich. 

Freya schritt erneut keine halbe Stunde später dazwischen als Marcel ansetzte Emily das Blut abzunehmen. Zu ihrer Überraschung war es Elijah der sich dazu bereit erklärte die Prozedur zu übernehmen. "Sobald du Unwohlsein verspürst stoppt das Ganze, verstanden?" Mehr als ein Nicken bekam er nicht, gab sich damit jedoch zufrieden.
"Sie machen es nicht hier oder?", fragte Emily dann als er die Nadel an ihrer Haut ansetzte. "Du müsstest deinen Gedanken etwas weiter ausführen damit ich dir eine Antwort geben kann.", erwiderte er ruhig, fokussiert auf ihren Arm. "Die-", angespannt stieß sie die Luft aus ihren Lungen als Elijah beim ersten Versuch traf. "Die Verwandlung.", begann sie erneut und beobachtete erstaunt wie viel Selbstkontrolle der älteste Mikaelson doch besaß, verzog trotz ihres Blutes keine Miene. "Alles was folgt wenn sie mein Blut haben.", beendete sie ihren eigentlichen Satz. "Für solch eine Tätigkeit gibt es spezielle Orte, du wirst davon nichts bemerken.", bestätigte er ihr. "Darauf gebe ich dir mein Wort.", fügte Elijah leise hinzu und hielt Blickkontakt mit der Doppelgängerin.

-

Zwei Tage dauerte es bis Kol wieder einen Fuß ins French Quater setzte. Er ignorierte die anderen Anwesenden und bewegte sich direkt eine Etage höher zu seinem und Emilys Zimmer. Wie er erwartet und gehofft hatte, schlief diese bereits friedlich in ihrem Bett. So tief in die Decke gekuschelt, dass nur ihr Gesicht hervorstach. Seine Finger strichen über ihre Wang, wollten nicht mehr riskieren was sie wecken würde. Auch wenn er am liebsten mit ihr gesprochen hätte, er hatte ihre Stimme und Nähe vermisst. Irgendetwas irritierte ihn und fragend wanderte sein Blick durch den Raum. Etwas schien in der Luft zu liegen, ein Geruch welcher er nicht zuordnen konnte. Nichts was ihn beunruhigt, aber definitiv etwas worüber er am morgigen Tag mit seinen Geschwistern reden würde. Zu seiner Überraschung wirkte das Zimmer etwas chaotisch, nicht unbedingt unordentlich, aber nicht so aufgeräumt wie er es von Emily gewohnt war. Er hob einige Kleidungstücke auf und räumte diese weg. Etwas Make up war auf der Kommode verteilt welches er zurück an den eigentlichen Platz packte. Er wollte sich abwenden, bis ihm ein Buch ins Auge fiel. Belustigt nahm er dieses in die Hände. Mit Sicherheit war es wieder eine absolut unrealistische Romanze in die sich seine Freundin verliebt hatte. Und er würde sich die Gelegenheit nicht nehmen lassen sie damit aufzuziehen. Das Cover schien seinen Verdacht bereits zu bestätigen und er drehte das Buch um den Klapptext auf der Rückseite zu lesen. Bis etwas heraus und auf den Boden fiel. Ein einfaches Stück Papier welches sie wahrscheinlich als Lesezeichen benutzt hatte. Er setzt an es in den Müll zu schmeißen als ihm die Schrift ins Auge fiel.

Principessa ,allein dieses Wort verursachte einen bitteren Geschmack in Kols Mund. Er wusste ganz genau wer seine Freundin so nannte. Genau genommen gab es nur eine Person die Emily so nannte, Damon. Der Hass welcher er dem Vampir gegenüber empfand war bereits unglaublich hoch, doch dies schien das Fass gefährlich nah ans überlaufen zu bringen. Zwar hatte er ihm gedroht sich von Emily fern zu halten, doch er wusste nicht was wirklich passiert war während er abwesend war. Wie er Damon einschätze, hatte er sicherlich jeden Moment mit Emily genutzt. Während die anderen dies toleriert hatten weil er die Doppelgängerin bespaßte. Jeder weitere Gedanke ließ Kols Blut nur noch mehr kochen, bis Emily aufseufzte und ihre Schlafposition änderte. Seine Atmung wurde immer schwere und er versuchte den Druck auf seiner Brust zu ignorieren. Er hatte seine Wut oft genug ungewollt an Emily ausgelassen, dies wollte er nicht wieder passieren lassen. Es gab eine Person die seiner Meinung nach jeden Funken seine Wut spüren konnte, ohne das der Urvampir ein schlechtes Gewissen bekam. Und genau derjenige würde dies nun zu spüren bekommen.

-

Der verwirrende Geruch welche er in ihrem gemeinsamen Zimmer in dem Emily schlief wahrgenommen hatte, wurde immer stärker. Die Wut welche er gegenüber dem blauäugigen Vampir empfand stoppte in der Sekunde als er den Geruch zuordnen konnte, Blut. 
 "Wieso riecht es hier nach Blut?" Kols Frage ließ seine Geschwister welche sich versammelt hatten zu ihm sehen. Sie hatten nicht damit gerechnet ihn noch so spät zu sehen. Waren davon ausgegangen, dass er bei Emily bleiben würde. "Dir auch einen wunderschönen guten Abend Loverboy, fertig mit der Hexe?", grinsend schlug Damon eins der unzähligen Bücher welche er bereits mehrmals gelesen hatte zu. Klaus Mundwinkel zuckten als einzige, die anderen ahnten bereits böses bei der Laune ihres Bruders. "Beantwortet die Frage.", zischte er dann in die Runde, unzufrieden damit, dass nur Damon mit ihm sprach. Doch dieser grinste breit als er erneut antwortete, nicht wissend welche Hölle durch seine Worte losbrechen würde.
"Deine Freundin ist eine wandelnde Blutkonserve für deinen Bruder."



Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 23, 2023 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

In love with an Original | Kol MikaelsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt