Story 9 - Devina

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Solomons Sichtweise (Ende April 1879 [28 Jahre alt]):

Alles in meinem Leben, lief zum ersten Mal gut. 

Nachdem ich die Frau, für die ich meine ganze Schulzeit über geschwärmt hatte, an meinen Bruder verlor, fand ich während meiner Aurorenausbildung, endlich eine Frau, die mich wirklich interessierte. 

Sie war süß, wunderschön und intelligent. Sie sprach mich damals im Ministerium an, wo sie als Rezeptionistin angelernt wurde und ich lud sie sofort zu einem Kaffee ein. Es dauerte ein wenig, bis ich mich ihr ganz öffnen konnte. Zu groß, war meine Sorge vor ihrer Ablehnung. Ich war nie sonderlich aufregend, oder spannend. Ich habe nie etwas Großes erreicht, oder etwas besonderes getan. 

Ich war, alles in allem, ein ziemlich langweiliger Typ, aber Devina, meine wundervolle Devina, meinte immer, ich wäre trotzdem etwas besonderes für sie. 

Ich weiß nicht, was es war, was sie an mir besonders fand, aber es erfüllte mein Herz mit einer Liebe, die ich zuvor noch nie erlebt hatte. 

Ich hatte mir in meiner Schulzeit einiges an dunkler Magie angeeignet, aber darüber sprach ich nicht. Ich wollte nicht, dass jemand weiß, dass ich, der Auror, mich in solchen Gefilden auskannte. Aber ich wollte mich wehren können. Die Arbeit als Auror konnte durchaus ziemlich gefährlich werden, daher wollte ich gut vorbereitet sein. 

Ich hatte es Devina erzählt, aber sie lehnte mich nicht ab. Sie verurteilte mich nicht einmal dafür. Sie verstand mich und war auch froh, dass ich mich im schlimmsten Fall damit verteidigen könnte. 

Ich hatte es nie darauf angelegt, diese dunkle Magie zu verwenden. Ich war ein durchaus gewissenhafter Magier, der etwas Gutes für die Welt tun wollte. 

Ich hatte Devina gestern Abend nach zwei Jahren Beziehung einen Heiratsantrag gemacht. Ich war absolut kein Romantiker, aber ich denke, dass mir dieses Stück Romantik durchaus gelungen war. 

Ich hatte uns ein kleines Haus in Feldcroft gekauft, in dem wir zukünftig wohnen könnten. In diesem Haus hatte ich überall Kerzen aufgestellt und Rosenblätter schweben lassen. 

Ich war durchaus stolz auf diese Idee, wie ich zugeben musste. Ich hatte nie sonderlich viel Selbstbewusstsein, doch Devina gab mir das Gefühl, stolz auf mich zu sein. 

Ich führte sie zu dem Haus und sie war absolut begeistert und sprang mir vor Freude um den Hals, als ich ihr den Antrag machte. Wir weinten beide vor Freude, eh wir uns liebevoll küssten. 

Dieses kleine Cottage, würde zukünftig unser Zuhause sein. Ich freute mich zum ersten Mal in meinem Leben auf die Zukunft. Meine Zukunft, mit Devina an meiner Seite. Meine Devina Krasteva würde zu meiner Mrs. Sallow werden. 

Heute besuchten wir das Haus noch einmal. Wir wollten uns Pläne machen für die Einrichtung.

"Salo, dieses Haus ist perfekt.", sagte sie als wir das Haus wieder betraten. Sie nannte mich Salo weil sie bei unserer Begegnung nicht Solomon, sondern Salomon verstanden hatte, und dann behielt sie es einfach bei und ich fand es ehrlich gesagt, auch irgendwie süß. Nie zuvor, hatte mir jemand einen Spitznamen gegeben. 

"Nein, Vina. Du bist perfekt.", antwortete ich und legte ihr einen Arm um die Hüfte, "Das Haus ist nicht groß, aber ich denke, dass es ausreicht für uns. Und wenn wir irgendwann mal Kinder kriegen, dann können wir umziehen, oder anbauen. Das überlasse ich ganz dir. Immerhin bist du die Herrin des Hauses, Mylady.", sagte ich und küsste ihren Handrücken, während ich mich ein wenig vor ihr verbeugte.

Sie lachte und zog meinen Kopf zu sich, "Du bist sehr süß, mein Lord.", sagte sie und lachte weiter, während sie durch das leere Haus tänzelte. Sie nahm meine Hand und begann mit mir zusammen zu tanzen. Diese Frau machte mich so glücklich, dass ich es nicht in Worte fassen konnte. Sie war meine ganz persönliche Sonne. 

Zauberhafte Sommersprossen - KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt