Bester Sommer

{Kapitel 5}

Sicht: Weiterhin Phil

Die zweite Hälfte der Fahrt schläft Josi wieder durch. Auch Paps ist sehr besorgt, als ich ihm das erneute schlafen von Josi mitteile. „Sie wirkte vorhin zum einen sehr müde und erschöpft und zum anderen hatte sie total rote Wangen. Ich dachte zuerst, dass das durch die warmen Temperaturen kommt, aber wenn ich mir jetzt alle ihre Symptome ansehe, würde ich auf erhöhte Temperatur tippen." Kurze Zeit schweigt mein Vater bis er sich wieder meldet, „Ja, da könntest du Recht haben, hast du die Chance gleich kurz anzuhalten und ihre Stirn zu fühlen? Versuch sie aber nach Möglichkeit dabei nicht zu wecken. Ihr Körper braucht den Schlaf!"

Ich tue wie mir befohlen und fühle ihre Stirn, dabei fällt mir auf, dass sie ziemlich kaltschweissig ist. Also wirklich Fieber. Super, das hat uns gerade noch gefehlt. Vor allem aber tut es mir für Josi leid. Sie hatte schon immer „das Glück" jeden Infekt zu bekommen der umgeht.

Wahrscheinlich ist das auch der Grund ihrer schlechten Laune von vorhin. Sie hat bestimmt bemerkt, dass sie Fieber hat und wollte einfach nicht, dass wir sie wieder mit Fragen löchern. Das nervt sie immer ziemlich, aber wir tun das niemals um sie zu ärgern, sondern ausschließlich um ihr zu helfen.
„Sie ist wirklich wieder krank", teile ich meinem Vater mit. Er seufzt und murmelt etwas unverständliches vor sich hin.

Wir machen kein weiteres Mal mehr Pause, sondern fahren direkt durch. Köln ist München sehr ähnlich. Großstadt eben. Wir parken am Straßenrand und steigen aus.
Auch das neue Haus —unser neues Haus— ist dem in München ähnlich. Es ist ebenfalls eine Doppelhaushälfte, aber im Gegensatz zu München hat diese hier einen wunderschönen Vorgarten, der zwar ein bisschen verwuchert ist, aber definitiv Potenzial hat. Der Weg zum Haus ist mit grauen, großen Steinen gepflastert. Wenn man zur Haustüre will muss man zwei Stufen hinaufsteigen.

„Kommst du, Phil? Und nimmst du Josi bitte mit rein?" reißt mich Paps Stimme aus meinen Gedanken. Er steht ein paar Meter entfernt im Vorgarten. „Klar, Paps", rufe ich in seine Richtung zurück. Doch noch bevor ich überhaupt bis zu Josi's Tür gekommen bin, kommt Alex mir zuvor. „Geh schon mal mit Markus rein. Ich komme gleich mit Josi nach." Diskutieren bringt bei Alex nichts. Das weiß ich. Und somit lasse ich es von Anfang an sein.

Das Haus is sehr schön und modern eingerichtet. Die meisten Möbel sind weiß oder warm-grau. Wir haben uns entschieden die meisten unserer Möbel nicht mitzunehmen und deswegen sind hier schon viele vorhanden. Der Boden ist ein brauner Vinylboden in Holzoptik. Die Farbe passt gut zu den Möbeln. Es gibt eine offene Küche die direkt mit dem Wohnzimmer verbunden ist. Im Wohnzimmer steht ein Beiges Ecksofa und davor steht ein Glastisch. Die Wände sind allesamt kahl, aber das lässt sich ja schnell ändern. Dazu gibt es noch einen 55-Zoll Fernseher der der Couch gegenüber steht. Unten im Erdgeschoss gibt es sonst noch ein Badezimmer und ein Arbeitszimmer mit einem massiven Schreibtisch aus dunklem Holz. Im ersten Stock sind dann noch unsere 3 Zimmer und ein weiteres Bad. Das Bad im Obergeschoss ist zum Glück größer als das kleine im Erdgeschoss. Der Keller wurde bis jetzt anscheinend kaum genutzt, denn er wirkt sehr kühl und ist, bis auf ein Regal, überhaupt nicht eingerichtet.

Alex kommt mit Josi in seinen Armen herein. Sie schläft weiterhin tief und fest. Er schaute sich kurz um, wahrscheinlich um das Sofa zu finden. Ich deute mit meinem Kopf auf die Hälfte des Raumes, die er vom Flur aus nicht sehen kann. Er lächelt mir dankbar zu und legt unser kleines Sorgenkind auf dem Sofa ab. „Phil, weißt du zufällig in welchem der Kartons das Fieberthermometer ist? Ich würde schon gerne wissen wie hoch das Fieber ist." In dem Moment betritt Paps das Wohnzimmer. Er hält tatsächlich ein Fieberthermometer in der Hand.
Manchmal glaube ich echt er kann Gedanken lesen.

Er streicht Josi die langen braunen Haare aus dem Gesicht und führt das Thermometer vorsichtig in ihr Ohr.

.................................... ~700 Wörter
Heyy,
Erstmal Danke für 180 reads! Das ist echt unfassbar🤍

So jetzt sind sie endlich in Köln angekommen. Mal sehen wie das mit Josi weitergeht🤭
Falls ihr Ideen/ Kritik/ Anmerkungen habt, würde ich mich sehr über Kommentare freuen ^^
Bis zum nächsten Kapitel,
Liona