ein Ausflug mit Folgen

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Es gab in der Stadt natürlich auch ein paar kleine Läden, schließlich müssen auch Hexen mal einkaufen, auf diese konzentrierten sich die beiden Spitzel.

Der erste kleine Laden, an den sie kamen, war ein bisschen abseits der Hauptstraße und es war niemand da, bis auf eine einzige, gebrechlich wirkende Alte.

Als Aori und Kim sie auf die Shibusen ansprachen, blockte sie sofort ab und meinte: „Ich weiß gar nichts! Und selbst wenn, das geht euch nichts an! Jetzt verschwindet, ich will solche frechen Gören nicht in meinem Laden haben!"

Nun war Aori an der Reihe: „Ich glaube, ich hab mich verhört! Hast du überhaupt eine Ahnung, wer ich bin?!"

Die alte Hexe sah sie skeptisch an.

„Mein Name ist Kurayami Kagome!"

Die Alte zuckte blitzartig zusammen und sah Aori, oder besser „Kagome", zu Tode geängstigt an.

„D-d-das k-kann doch gar nicht... sein?"

Aori sah sie finster an und sagte dann: „Du denkst doch nicht ernsthaft, ich sei tot? Hah, wie töricht kann man nur sein?! Alle Welt denkt, ich wäre schon längst gestorben, aber ihr denkt doch nicht wirklich, dass man mich so einfach töten kann, oder?! Ich bin die weitaus stärkste Hexe, die jemals gelebt hat und selbstverständlich werde ich dieses Leben noch lange nicht verlassen!"

Die angesprochene Hexe stand kurz vor einem Herzkasper und brachte nicht ein vernünftiges Wort heraus, was Aori ungeduldig werden ließ.

„Nun sag mir schon, was ich wissen will!"

Die Alte zitterte am ganzen Körper und brachte in ihrer Todesangst nicht mehr als „I-ich weiß es w-w-wirklich nicht!" heraus.

Enttäuscht sahen sich Aori und Kim an.

„Dann bist du für uns unbrauchbar." sagte Aori gelangweilt und donnerte die alte Hexe mit einem kräftigen Tritt gegen die hinterste Wand ihres Ladens.

Im Weggehen rief sie ihr noch zu: „Du kannst dich glücklich schätzen, dass du noch am Leben bist!"

Diese Prozedur wiederholte sich noch einige Male, sodass die beiden langsam wirklich das Gefühl bekamen, niemand in dieser Stadt würde irgendwas brauchbares wissen. Den Gedanken, dass sie jemand anlügen könnte, schlossen sie komplett aus, da sie sich nicht vorstellen konnten, dass die Hexen mutig genug waren, sich bewusst gegen Kagome zu stellen - auch wenn es natürlich nur Aori war, aber das wussten sie ja anscheinend nicht.

„Sag mal, Aori, wieso kommen sie denn nicht auf den Gedanken, dass du nur Kagomes Tochter bist? Sie haben dich doch damals verbannt, also wäre es doch wesentlich wahrscheinlicher, dass du hier her kommst, als deine tote Mutter." wunderte sich Kim.

„Naja, die meisten haben damals nicht damit gerechnet, dass ich besonders lange überleben werde. Ich meine, ich war nicht mehr als ein kleines Kind ohne Zauberkräfte, mitten in der Wildnis. Außerdem sitzt die Angst vor meiner Mutter immer noch tief in ihnen, das hat rein gar nichts mehr mit logischem Denken zu tun." vermutete Aori.

„Achso. Und wo gehen wir jetzt noch hin? Keiner kann uns irgendwas brauchbares sagen."

Kim hatte Recht, einfach rumgehen und beliebig irgendwelche Hexen anzusprechen nützte nichts. Ihnen blieb nur noch eine Möglichkeit:

„Wenn die normalen Hexen schon nichts wissen, müssten das aber die höher gestellten tun. Maabara ist doch hier die Chefin, oder?"

„Ja, sie ist die Hexenälteste. Aber willst du wirklich sie fragen? Das ist doch viel zu riskant!"

„Hexenälteste, häh? Na, das is mir ja ne schöne Älteste, lässt sich einfach ein Auge klauen!" musste Aori lachen.

Danach fügte sie hinzu: „Aber ich will ja gar nicht sie fragen, die hat doch immer solche Eumel um sie rumlaufen, die alles für sie machen, oder? Die fragen wir einfach und wenn die's nicht wissen, weiß ich auch nicht, wen wir noch fragen könnten."

„Ja, ihre Diener könnten da wirklich was wissen... Na gut, das ist unser letzter Versuch!"

Die beiden gingen also in Richtung Stadtmitte, wo sich der Wohnsitz von Maabara befand. Immer mehr Hexen, die alle absolut gleich angezogen waren und eine Art Wolfskopf als Hut aufhatten, kamen ihnen entgegen und zeigten ihnen, dass sie hier richtig waren. Kurz vor der Stadtmitte schnappten sie sich eine dieser Hexen und schleppten sie in eine abgelegenere Gasse.

„Was weißt du über einen möglichen Anschlag auf die Shibusen?"

Die Hexe wollte sich zuerst gegen die beiden wehren, doch dann wurde sie plötzlich leichenblass.

„Sind die Gerüchte wahr? Bist du wirklich... Kurayami Kagome?"

„Allerdings!" log Aori mit einem teuflischen Grinsen.

Sie war mittlerweile so in ihrer Rolle, dass sie jegliche Angst verloren hatte.

„Und jetzt beantworte gefälligst meine Frage! Du weißt doch sicher etwas!"

Und tatsächlich. Die Hexe konnte ihnen genug Informationen geben, dass sie über alles Bescheid wussten, was in der Hexenwelt momentan vor sich ging. Sie redete wie ein Wasserfall, nur um ihr eigenes Leben zu schützen.

Kim war wirklich erstaunt und selbst Aori hätte nicht gedacht, dass ihre Mutter einen so großen Einfluss auf die anderen Hexen hatte.

Nachdem sie also alles wussten, was Shinigami-sama vermutet hatte, gingen sie, ohne ein Wort zu der Hexe zu sagen. Diese war allerdings alles andere als unglücklich darüber und sackte erleichtert in sich zusammen.

Der Weg durch die gesamte Stadt zurück war beschwerlich wie zuvor, allerdings nun auch nicht so schwer, da es niemand wagte, sich den beiden in den Weg zu stellen. Doch als sie gerade die Schwelle überquerten, über die sie in die Stadt gelangt waren, beobachtete sie jemand aus einer dunklen Gasse heraus, ohne dass sie es bemerkten.

Was für ein Glück, du bist noch am Leben... Aori-chan!"

Aori's Partners [Soul Eater FF || German]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt