Inéz, ich liebe dich

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POV Jaro

„Guten Morgen mein Liebling." Ich trete zu meiner Kleinen ans Bett und kann mein Glück kaum in Worte fassen. Ich habe sie zu der Meinen gemacht und könnte mir nicht eine Sekunde lang vorstellen, je wieder von ihr getrennt zu werden.

„Hey white boy." Sie gähnt müde und streckt sich. Ihre Nicknamen werden von Tag zu Tag origineller.

Ich bin nun mit ihr zusammen. Ich habe es endlich geschafft, nach Monaten des Gefühle unterdrückens... die richtigen Worte zu finden und sie für mich zu gewinnen.

„Wie soll ich dich heute nennen? Prinzessin? Mein Herz? Schönheit?" Frage ich sie und wage es nicht, meine rosarote Brille abzulegen. Ich bin in ihrer Perfektion gefangen, wie ein verliebter Narr.

Ich stütze mich mit den Händen auf dem Bettrand ab und meine Lippen berühren sachte ihre warme, rosige Wange. Es ist ein winziger Körperkontakt, der mich regelrecht in einen Sturm der wirbelnden Lust verwickelt.

„Komm zu mir ins Bett." Fordert sie mich auf und mein Herz beginnt, gegen meinen Brustkorb zu hämmern. Ich bin unsterblich glücklich, wenn ich an sie denke, mit ihr rede, sie ansehen darf... es ist ein Glück, das ich in Worte nicht zu verfassen vermag.

„Na was ist? Will mein erster, fester Freund etwa nur dastehen und Wurzeln schlagen?" Sie rollt ironisch die Augen, was mir den Rest gibt. Ich ziehe mir geschickt die Lackschuhe aus und springe in das gemütliche und gut riechende Bett. Ich lege meine Hände vorsichtig um ihren schmalen Körper und ziehe sie Stück für Stück näher zu mir heran....

Sie wird rot und lässt sich von mir einnehmen. Natürlich liegt diese sexuelle Spannung im Raum, doch die schiebe ich vorerst nach hinten. Ich hätte nie gedacht, dass Kuscheln, Küsse und Liebkosungen solch' eine Wirkung auf mich haben können...

Ist das die Beziehung, die ich noch nie hatte und nach der ich mich immerzu gesehnt habe?
Ich liebe es jetzt schon... ich meine, ich liebe sie eigentlich seit dem Tag, an dem ich sie auf Seth's Hinterbank zum ersten Mal erblickt habe.

Ihre zarte, weiche Haut.
Die braunen, welligen Haare.
Die dunklen Augen, wie Kastanien braun.
Ihr Lächeln, das selbst im Winter die Wärme bringt.
Ihre vollen Lippen, die ich jetzt zum ersten Mal kosten werde.

„Darf ich dich küssen, meine Schöne?"

„Natürlich darfst du." Inéz' Augen strahlen und sie umschlingt meinen Oberkörper. Sie kommt mit ihren Armen nicht komplett um mich herum, da ich viel größer als sie bin ... und doch lösen ihre Berührungen unbeschreibliche Emotionen in mir aus. Sie strubbelt mir durch mein platinblondes Haar und wiederholt immerzu diesen einen Satz:
„Deine Augen leuchten wie Bernstein...ich liebe sie."

Ich lege meine Lippen auf die ihren und sie ergänzen sich wie ein Puzzle. Weich sind unsere Bewegungen und stürmisch unsere Gedanken. Nach einigen Minuten, in denen ich nicht von ihr ließ, löse ich mich von dem Kuss und beginne schwer zu atmen.

„Inéz, ich liebe dich.
Ich liebe dich, weil du dich die letzten drei Monate so hingebungsvoll um das Mohnblumen-Beet gekümmert hast."
Ich liebe dich, weil du kein Sterbenswörtchen über Seth's Verschwinden verloren hast.
„Ich liebe dich, weil du dein Herz für mich geöffnet hast und mich als deinen ersten Freund anerkannt hast.
Ich liebe dich, weil du so zierlich bist, so weich, so wundervoll und göttlich wunderschön.
Ich liebe dich, weil du Charakter hast und mich in scheiß Momenten zum Lachen bringst.
Ich liebe dich, weil ich bei dir kein Unmensch bin.
Ich bin, wer ich bin und du willst mich trotzdessen küssen."

Shit...jetzt ist es alles raus.

„Natürlich will ich dich küssen, mein Schöner." Ihre Augen werden gläsern und sie zieht meinen Kopf auf ihre Brust. Ich kann ihren Herzschlag hören, selbst er ist reine Perfektion.

Bin ich erbärmlich für diese Softie-Tour? Normalerweise bin ich nicht so hochgradig romantisch, aber wer würde bei Inéz keine Ausnahme machen?

Ich liebe ihre Nähe, ich bin ungeheuer süchtig nach ihrem Wesen und ihrem Körper.
Wenn sie fort ist, bin ich durstig, hungrig, lechzend.
Ich will sie durch und durch. Für immer.

Wir liegen hier seit einigen Minuten, vielleicht auch schon Stunden und ich könnte noch länger bei ihr sein.

~

Bereits den ganzen Tag laufen wir Hand in Hand durch das Anwesen und alle Augen liegen auf uns. Ja, ich habe bekommen, was ihr nie bekommen werdet!
Nämlich das tollste Mädchen auf Erden.

Sie kann manchmal auch ziemlich komisch sein, was ich auch so an ihr liebe. Zum Beispiel laufen wir gerade durch den Garten und der Schnee liegt wie eine hohe Decke über dem Boden.
Sie trägt bei dieser Eiseskälte keine Jacke, was mich zur Weißglut treibt, doch es ist wohl ihre Entscheidung. In einem kurzen, weißen Nachtkleidchen schlendert sie umher und lässt sich in den Schnee fallen. Wenn sie krank wird, werde ich es ihr verübeln und sie trotzdem gesund pflegen. Kitschig, aber ich will es nicht anders.

Sie sieht wie ein kleiner Schneeengel aus....das süße, altbekannte Nachtkleid, kombiniert mit den weiß strahlenden Schneeflocken. Es ist ein Winterzauber.

„Inéz, bevor wir wieder reingehen..."

„Reingehen? Nein, nein, du legst dich jetzt schön neben mir in den Schnee."

„Schätzchen, nein. Du holst dir eine Grippe oder Schlimmeres...", ich hebe sie in meine Arme und lege meinen Mantel um ihren dünnen Körper.

„Ich will dich Inéz."

„Und ich will auch dich, Jaro."
Inéz, du kannst dir gar nicht denken, wie viel mir deine Worte bedeuten? Die ersten Wochen nach Seth's Verschwinden, warst du so still und zurückgezogen, ich habe mir unheimliche Sorgen um dein Wohlergehen gemacht. Doch von einen auf den anderen Tag, ließt du mich ein, in dein Herz.

„Inéz, ich werde dich nie enttäuschen", ich bin nämlich nicht Seth Soarez. Ich bin anders.

„Mir versprachen das schon so viele Menschen in meinem Leben... sei nicht sauer oder enttäuscht, doch jemandem zu vertrauen, fällt mir unglaublich schwer." Sie senkt traurig den Kopf. Nein meine Kleine, ich bin doch für dich da.

„Ich verstehe das, mein Liebling. Ich verstehe das vollkommen. Ist es zu viel verlangt, wenn ich dich trotzdem bitte, mir zu vertrauen?" Ich setze sie ab und nehme ihre beiden Hände in die Meinen. Ihre zarten Finger, verschränken sich mit meinen und ich streichele ihre Fingerknöchel.

Sie zögert und nickt dann langsam mit ihrem Kopf.
Ich atme erleichtert aus.

„Inéz....ich weiß, dass das jetzt unerwartet kommt und ich verstehe dich, wenn du Bedenkzeit brauchst, doch ich muss es endlich laut aussprechen. Ich habe sonst das Gefühl, innerlich zu zerplatzen."

Sie setzt einen fragenden Gesichtsausdruck auf und ich spüre die Hitze in mir aufsteigen.

„Inéz Padre....", mir stockt der Atem.

„...willst du meine wunderschöne Frau werden und mich damit zu dem glücklichsten weißhaarigen Mann der Welt machen?"

Ihre Pupillen weiten sich und sie sackt zu Boden.

(Danke für's Lesen <3 Was sagt ihr zum Kapitel? Gerne Votes dalassen ;)

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