Story 11 - Fieber

21 3 0
                                    

Garreths Sichtweise (5. Klasse Weihnachten):

Einen Tag nach dem Yuleball den Caelie und ich gemeinsam besuchten, also zwei Tage vor Ferienbeginn, nahm ich meinen Trank zu mir. Ich hatte einen Trank gebraut, der mir fürchterliches Fieber verpassen sollte, damit ich nicht reisefähig war. 

Im Unterricht klappte ich zusammen und wurde in den Krankenflügel gebracht. Madam Blainey gab mir alle möglichen Medikamente, aber da ich meinen Trank immer nachschüttete, konnte mein Fieber nicht sinken. 

Nach dem Unterricht kam Caelie zu mir geeilt. "Garreth, was ist los? Geht's dir wieder besser?", fragte sie mich besorgt. Ich lehnte mich zu ihr. "Alles gut, das ist geplant. Ich will Weihnachten in Hogwarts bleiben.", sagte ich und legte mich wieder hin. Caelie grinste breit, "Ernsthaft? Und dafür machst du dich krank?" "Ja, ich will nicht zu meiner Familie fahren. Ich lieb sie zwar alle, aber ich hab echt keine Lust darauf." "Dann sag das doch einfach." "Bringt nichts. Hab ich die letzten Jahre schon getan." 

"Ach Garreth, aber dich krank zu machen, kann doch nicht die Lösung sein..." "Alles gut, Caelie. So schlecht geht's mir doch nicht." "Ja, aber trotzdem." "Mach dir keine Sorgen. Bitte.", sagte ich leise und lächelte sie an. Ich wollte nicht, dass Caelie sich meinetwegen Sorgen machte. 

"Sobald meine Eltern weg sind, nehme ich das Gegenmittel und dann machen wir uns hier wunderbare Weihnachten.", sagte ich und lächelte sie weiter an. Sie schnaufte, aber nickte und lächelte mir zu. 

Ich wollte halt bei ihr bleiben. Ich wollte mit ihr meine Zeit verbringen. Ich wollte nicht, dass sie wieder die ganze Zeit traurig und einsam im Schloss bleibt. Ich wollte bei ihr sein. Wir hatten noch nie Weihnachten miteinander verbracht, weil Caelie sich vehement weigerte, meine Familie zu begleiten, weil sie sich Sorgen machte jemanden zur Last zur Fallen.

Und ich als Feigling, konnte ihr einfach nicht sagen, dass sie es uns allen viel schwerer macht, wenn sie im Schloss bleibt. Ich konnte meine Sorgen und meine Sehnsucht nach ihr nicht allzu gut verbergen. Und dementsprechend schlecht war meine Laune über die Ferien. 

Und außerdem machte ich mir Sorgen, dass irgendein Spinner hier im Schloss die Chance in meiner Abwesenheit nutzen würde um Caelie anzubaggern.  

Caelie blieb noch eine Weile bei mir sitzen, eh sie von Madam Blainey nach draußen geschickt wurde. 

Am nächsten Tag nach Unterrichtsende kam Caelie wieder zu mir. Sie brachte mir den Unterrichtsstoff mit, den ich verpasst hatte. Das Fieber zerrte inzwischen deutlich an meinen Kräften. Auch wenn es gewollt war, strengte es meinen Körper an. Das hatte ich einkalkuliert und mein Gegenmittel mit einem Heiltrank gemischt.

Am Abend, wurde Caelie wieder weggeschickt. Meine Geschwister müssten inzwischen zuhause sein, und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis meine Eltern hier auftauchen würden um zu prüfen ob ich simuliere. 

Und so kam es auch. Am Mittag des nächsten Tages, während Caelie neben mir saß, kamen meine Eltern in den Krankenflügel. Dad sah richtig angepisst aus. 

"Garreth, was wird das?", fragte mein Vater trocken. "Ich hab keine Ahnung. Kurz nach dem Ball ging es mir beschissen und seit dem hab ich Fieber. Hab mir wahrscheinlich zwischen den ganzen Menschen was eingefangen.", sagte ich. Meine Stimme war inzwischen wirklich schwach, weil es mir wirklich beschissen ging. 

"Verarschst du uns?", fragte Dad. "Nein, Madam Blainey misst doch ständig mein Fieber. Ich weiß auch nicht was das ist, aber es senkt sich nicht.", sagte ich leise. 

"Garreth, ich glaube dir kein Wort.", sagte Dad und Mum ging zu Madam Blainey. Sie war ebenfalls Heilerin, daher wusste ich, dass es schwierig war ihr etwas vorzutäuschen, aber ich war ja gut vorbereitet. 

Zauberhafte Sommersprossen - KurzgeschichtenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt