Ki und Sarah sagten irgendwas zu mir oder zu uns aber ich konnte gerade kein Wort hören. Ich drehte mich einfach um während sie noch redeten, ging schnurstracks zur Bar und bestellte mir zwei Shots, die ich dann ebenfalls sofort runter kippte. Ich wollte jetzt nicht reden und vor allem wollte ich Rafe nicht sehen. Ich hatte gerade so eine Wut in mir auf alles und jeden, dass ich einen riesigen Streit nicht riskieren wollte. Ich wollte mit ihm reden, wenn wir beide nüchtern und nicht von vorhinein angepisst waren, so wie er. Er roch nebenbei nämlich auch stark nach Schnaps.
Wo Ki und Sarah waren wusste ich nicht aber ich ging zurück zum Poolhaus und forderte JJ alleine auf eine Runde Bierpong auf. „Einfach ablenken Alya - einfach auf andere Gedanken kommen" dachte ich mir dauernd, denn ich hätte immernoch jeden Moment anfangen können zu weinen. Rückblickend funktionierte das mit der Ablenkung nicht ganz so gut, da ich - je mehr ich trank - immer mehr darüber nachdachte. Nach zwei Runden Bierpong, in denen ich zuerst gewann, dann aber verlor beschloss ich Rafe doch zu suchen. Schließlich wollte ich ihm noch sagen, dass ich jetzt dann nach Hause gehen werde, es war immerhin schon 3 Uhr morgens. Außerdem wollte ich ihn bitten entweder mit zu kommen oder mich morgen gleich anzurufen, damit wir reden können. Diese Party, auf der immernoch so viele Leute waren, war wohl für eine Aussprache nicht wirklich der richtige Ort. Ich suchte im Garten und im Erdgeschoss, aber konnte ihn nicht finden. Auch seine Freunde waren nicht mehr zu sehen.
Schließlich sah ich Sarah und fragte sie wo Rafe sei. „Der meinte kurz nachdem du an die Bar gegangen bist, dass er heim geht. Übermorgen kommen ja diese Leute von Dad zum Abendessen zu uns und er muss morgen früh irgendwas für ihn erledigen." erklärte sie, fügte dann aber mit etwas besorgter Stimme noch an: „War irgendwas? Du bist seitdem ihr gesprochen habt so komisch. Überhaupt nicht mehr so fröhlich wie vorher." Dann schien es bei ihr irgendwie Klick zu machen, weil ihre Augen sich weiteten. „Oder bist du deshalb hergekommen? Hattet ihr Streit und du wolltest es persönlich klären? Du weißt doch, dass du mir alles sagen kannst! Um ehrlich zu sein kommt er mir-" Aber ich unterbrach sie. „Nein, es ist alles gut. Ich weiß, dass ich immer zu dir kommen kann. Es ist nur... ach Sarah ich will wirklich nicht darüber reden. Ich bin müde und will nur nach Hause. Mach dir keine Gedanken, das war nur eine kleine Meinungsverschiedenheit, du kennst ihn ja. Vorallem wenn er was getrunken hat" beruhigte sie und gab ihr noch eine Umarmung. Sie sagte mir auch noch, dass sie morgen Abend bei John B abhängen wollen und ich auch kommen soll.Während ich nach Hause ging merkte ich erst wie viel ich getrunken hatte. Ich musste mich richtig konzentrieren nicht vom Gehweg auf die Straße zu stolpern. Natürlich dachte ich auf dem Nachhauseweg wieder viel zu viel über den Abend nach und musste mich wirklich zwingen Rafe nicht noch anzurufen.
Als ich dann endlich zuhause bei meinen Abuelos war, fiel ich ins Bett und war sofort weg, der Tag war doch anstrengender für mich, als ich heute morgen erwartet hätte.Am nächsten Morgen wurde ich von meiner Abuela geweckt. Sie meinte Rafe steht vor der Tür. Ich war zuerst so schlaftrunken und verwirrt, dass ich das garnicht realisiert hatte. Wieso stand er denn bitte vor der Tür? Und wie spät war es?
Mit einem Blick auf mein Handy sah ich, dass er mich schon mehrmals angerufen hatte und dass es 11 Uhr war. Dann versicherte ich ihr, dass ich aufstehe und sie ihn bitte hochschicken soll.
Ich putzte mir gerade die Zähne, als er in mein Zimmer kam. Ich sah sehr mitgenommen vom gestrigen Abend aus und fühlte mich auch so. „Wasch mascht du hia?" fragte ich mit der Zahnbürste im Mund, woraufhin er sich ein Grinsen verdrücken musste.
„Ich wollte mich entschuldigen für das gestern" sagte er daraufhin, ich hob meine Augenbrauen und putzte mir die Zähne weiter. Er fuhr fort - ich ebenfalls, danach wusch ich mein Gesicht. „Es tut mir Leid, dass ich mich gestern so aufgeregt hab und dich angeschnauzt hab. Ich freue mich wirklich dass du hier bist, keine Ahnung wieso ich das gestern nicht gleich realisiert hab. Ich musste den ganzen Tag arbeiten und Dad hat mich überall eingespannt."
Ich kam aus dem Bad, vor dem er die ganze Zeit stand, umschloss mit meinen Armen seinen Körper und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust. Das tat so gut. Seit langem Mal wieder ihn direkt vor mir zu haben. „Das ist keine Entschuldigung dafür dass du mich so blöd angemacht hast. Ohne Grund. Ich kam wegen uns hierher. Dass diese Spannungen endlich mal geklärt werden können und wir uns wieder mal sehen. Mich hat es so verletzt gestern, dass ich fast geweint hätte" „Ich weiß Alya. Deshalb brachte ich kein Wort mehr raus gestern. Ich sah es dir an und wollte es nicht noch schlimmer machen. Du bist die erste, die mir wirklich was bedeutet und ich kann es nicht ertragen, wenn es dir nicht gut geht. Und wenn es auch noch wegen mir ist, erst recht nicht. Ich liebe dich." sagte er dann und drückte mich fest an sich. Wir standen eine ganze Weile so dort und ich überlegte, was ich darauf sagen kann ohne wieder einen Streit zu riskieren.„Ich dich auch Rafe. Aber das ganze ist für mich nicht gegessen jetzt. Es wirkte echt gestern so als würdest du mich nicht hier haben wollen. Oder zumindest als würdest du nicht wollen, dass ich unangemeldet hier aufkreuze als hättest du was zu verbergen. ... Es ist alles gut bei dir oder? Gehst du weiter zu der Entzugstherapie?" fragte ich ihn dann besorgt und hob meinen Kopf, damit ich ihn in die Augen sehen kann. Schlagartig ließ er mich aus. Er sah zur Seite und atmete tief durch, scheinbar hat ihn diese Frage etwas verletzt. „Natürlich gehe ich da hin. Und ja, es ist alles gut. Es ist nur, wie du ja weißt etwas schwer zurzeit mit Dad" antwortete er mit ernster Miene.
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If this is love - Part 2 von „seven things | Rafe Cameron"
FanficDiese Geschichte ist der 2. Teil von „seven things / Rafe Cameron" Alya geht jetzt zur Uni. In - Trommelwirbel - New York City. Doch dass sie nun alleine, weit weg von ihren Freunden, ihrer Familie und auch Rafe ist, macht ihr zu schaffen. Sie triff...